Literaturpreis der Schwulen Buchläden

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Der Literaturpreis der Schwulen Buchläden (früher: Schwuler Literaturpreis) versteht sich als Initiative zur Förderung deutschsprachiger schwuler Literatur, will Talente fördern und öffentliche Aufmerksamkeit auf diesen Bereich der Literatur lenken. Er wurde bisher von 1993 bis 2004, zuletzt alle zwei Jahre, vergeben.

Beschreibung

Geboren wurde die Idee zu einer Zeit, als fast ausschließlich Übersetzungen fremdsprachiger Literatur den Themenmarkt beherrschten. Er wird von der Arbeitsgemeinschaft schwuler Buchläden veranstaltet, an der sich Eisenherz (Berlin), Männerschwarm (Hamburg), Erlkönig (Stuttgart) und Max & Milian (München) beteiligen.

Zugelassen sind bislang unveröffentlichte Prosatexte in deutscher Sprache, welche sich schwerpunktmäßig mit Aspekten des Lebens schwuler Männer beschäftigen mit einem Umfang von bis zu 20 Normseiten. Theatertexte sind zugelassen wenn sie als (Vor-)Lesetexte geeignet sind. Auch in sich abgeschlossene Auszüge aus längeren Texten werden angenommen. Pro Autor wird ein Beitrag angenommen. Eine Jury aus drei Personen oder Paaren nominiert jeweils einen Beitrag, aus denen dann von einer Buchhändler-Jury der Gewinner gekürt wird. Dotiert ist der Preis mit € 1000.- (früher DM 2000.-) und der Zusicherung einer Veröffentlichung des Textes. Bisher entstand jedes Jahr eine bei MännerschwarmSkript herausgegebene Anthologie in welcher der prämierte Text und einige weitere veröffentlicht wurden. Nicht zurückgeforderte Texte gehen an das Archiv des Schwulen Museum in Berlin.

Zur Zeit befinden sich die Veranstalter offiziell in einer Denkpause um zu überlegen wie die Kriterien an die veränderte gesellschaftliche und politischen Situation für Schwule und Lesben anzupassen sind. In der bisherigen Form ist keine Fortsetzung geplant.

Bewerbe

Jahr Teilnehmer Nominierungs-Juroren Preisträger Thema
1993 Günter M. Ziegler:
Fragmente einer Legende
-
1996 -
1998 Everhard Hofsümmer:
Hildegard! Storno!
-
2000 Rainer Falk (Querverlag)
Matthias Frings
Hans Stempel und Martin Ripkens
Felix Dörstelmann:
American Love Story
-
2002 156 Michael Merschmeier
Tetta Müller und Lo Malinke (von der Musikkabarettgruppe Malediva)
Rüdiger Lautmann
Holger Siemann:
Fräulein Michael geht aus
-
2004 114
(1/4 Frauen)
Tim Sonderhüsken (Lektor bei Knaur)
Philip Tingler
Matthias Kuhn (Münchner Journalist)
Gunther Geltinger:
Leben, 200 Meter
Text der Lust: Den Körper ins Spiel bringen
(wegen der Preisverleihung zu den Eurogames)

Veröffentlichte Anthologien

Alle Bücher sind im Verlag MännerschwarmSkript erschienen. Das Jahr ist das Erscheinungsjahr.

Jahr Herausgeber Titel / ISBN Beiträge von
1994 Joachim Bartholomae Die Engel sind echt
ISBN 3-928983-25-3
13 Texte, u.a. von Peter Hofmann (Autor) (nominiert), Walter Ott
1997 Thomas Ott Einmal wars schön
ISBN 3-928983-48-2
1999 Joachim Bartholomae Hildegard! Storno!
ISBN 3-928983-66-0
14 Texte, u.a. von Markus Dullin (nominiert),
2001 Joachim Bartholomae American Love Story
ISBN 3-928983-93-8
14 Texte von Felix Dörstelmann (Gewinner),
Jörg Feiertag (nominiert: Kreuz des Südens bzw. Cruzeiro do Sul),
Johannes Lindhorst (nominiert: Die Baumeister der morgigen Stadt),
Markus Dullin, Arthur Knebel, Pyter Carlem, Peter Rehberg, Matthias Ordolff, Jan Battista, Stephan Franck, Klaus-Dieter Diedrich, Albert Ztrebla, Klaus Mattes und Klaus Berndl
2003 Axel Schock Der schöne Mann ist tot
ISBN 3-935596-19-7
15 Texte von Holger Siemann (Gewinner),
Stefan Pokroppa (nominiert: Silberblick),
Peter Nathschläger, Marco Martin, Daniel Klaus, Karl Kilian, Marcus Brühl, Stefan Blome, Thorsten Wiesner, Corinna Waffender, Jörg Krohmer, David Mitzenheim, Albrecht Piper, Johan Peter und Taddeus Schmidt;
(nominiert war noch Stefan Freund mit Nachtzug)
2005 Thomas Ott Im Paradies
ISBN 3-935596-73-1
13 Texte von Gunther Geltinger (Gewinner),
Cordula Scheifele (nominiert: Ein Hauch von Kaschmir),
Eric Hegmann (nominiert: Heldenfrühstück),
Gert Weihsmann, Thomas Kindermann, Jörg Feiertag, Maria Fangerau, Lukas Sommer, Corinna Waffender, Christian Lütjens, Gregorio Ortega Coto, Gunter Gerlach und Paul Kremp (aka Victor Aadlon)

Siehe auch

Weblinks