BDSM

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BDSM ist die heute in der Fachliteratur gebräuchliche Sammelbezeichnung für eine Gruppe miteinander verwandter sexueller Vorlieben, die oft ungenauer als Sadomasochismus oder umgangssprachlich auch als SM oder Sado-Maso bezeichnet werden.

Der Begriff BDSM, der sich aus den Anfangsbuchstaben der englischen Begriffe Bondage & Discipline, Dominance & Submission, Sadism & Masochism zusammensetzt, umschreibt eine sehr vielgestaltige Gruppe von meist sexuellen Verhaltensweisen, die unter anderem mit Dominanz und Unterwerfung, spielerischer Bestrafung sowie Lustschmerz oder Fesselungsspielen in Zusammenhang stehen können.

Weitere mögliche Bezeichnungen für BDSM sind beispielsweise Kinky Sex oder Ledersex.


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel BDSM aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.



Für die HomoWiki blieben zwei Dinge nachzutragen.

Terminologie und Spachverwirrung

Wie in w:BDSM beschrieben, ist nicht nur das Feld BDSM breit und vielfältig (was den einen erregt, törnt den anderen ab, egal ob es nun aktiv oder passiv geschieht), sondern die Terminologie geht auch noch durcheinander. Wer sich auf dem Internet als Sklave anbietet, meint oft etwas ganz anderes als der, der dort einen Sklaven sucht.

So geben die folgenden Wortpaare Gegensätze an, die mit BDSM zu tun haben, aber ihre Bedeutung schwankt.

  • Top / Bottom
  • Meister / Sklave
  • Sadist / Masochist
  • dominant / submissiv
  • aktiv / passiv

Des einen Sklave ist des anderen Maso. Oder eben gerade nicht. Ein lobenswerter Versuch, die Terminologie zu standardisieren, wird hier beschrieben.

Fragebogen

Da das inhaltliche und terminologische Problem erkannt wird, zirkulieren auf Internet und in Szenekneipen Fragebögen, die helfen sollen, die persönlichen Vorlieben, Wünsche, Verlangen und Tabus unmissverständlich klar zu machen. Die meisten dieser Fragebögen kommen nicht hinaus über die Auflistung von Techniken (Blasen, Faustfick, Bondage), Hilfsmitteln (Maske, Dildos, Peitschen) und Fetischen (Leder, Gummi), haben aber die Neigung, sich immer weiter zu verästeln (Fesseln aus Leder, höchstens 5 cm breit im Gegensatz zu Fesseln aus Gummi, rot, mit gelbem Rand). Dieselbe Entwicklung ist übrigens auch bei Hanky-Codes zu beobachten.

Dimensionen

Hilfreicher bei der Suche nach Partnern ist es, verschiedene Dimensionen zu unterscheiden, die bei jedem einzelnen mehr oder weniger stark ausgeprägt sein können:

Bondage
das Verlangen, in der Bewegungsfreiheit eingeschränkt zu werden oder die des Partners einzuschränken, von subtilen, unsichtbaren Fesselungen bis hin zu völliger Mumifizierung
Schmerz
das Verlangen Schmerz zugefügt zu bekommen oder Schmerz zuzufügen, sei es, weil dadurch Endorphine freigesetzt werden, sei es zur Bestrafung oder auch Abhärtung
Bestrafung
das Verlangen, dass jeder Fehler sofort durch Strafe vergolten und damit das Verhältnis zum Partner wieder bereinigt wird
Entblößung
das Verlangen, sich nackt, halbnackt, in erniedrigender Kleidung oder mit eindeutigen Symbolen zu zeigen oder den Partner solcherart bloßzustellen
Erniedrigung
das Verlangen, erniedrigt zu werden, oft sogar und gerade öffentlich, und diese Erniedrigung bewusst hinzunehmen bzw. den Partner solcherart zu erniedrigen
Dienst
das Verlangen, hingebungsvoll zu dienen, nicht nur sexuell, bzw. bedient zu werden
Fetisch
die Steigerung sexueller Lust durch bestimmte Kleidungsstücke, Gegenstände etc.

Diese Dimensionen sind voneinander unabhängig. Für den einen spielt Schmerz bei SM eine unverzichtbare Rolle, für den anderen ist Schmerz völlig unwichtig oder gar inakzeptabel. Der eine muss dienen oder bedient werden, ein anderer findet beides nur lächerlich. Für einen ist Fesselung (Bondage) das Ziel, für einen anderen nur ein Mittel (zum Beispiel zur Bestrafung), für wieder einen anderen hat es mit SM nichts zu tun.

Man kann sagen, dass von BDSM die Rede ist, wenn einige, aber nicht notwendigerweise alle dieser Dimensionen ausgeprägt sind. Partner, die miteinander BDSM betreiben wollen, müssen sich also zunächst darauf einigen, um welche Dimensionen es eigentlich gehen soll. Erst wenn man weiß, dass z.B. Bondage für beide wichtig ist, hat es Zweck, sich über die genaue Art der Fesseln zu verständigen.

Hetero- und Homo-BDSM

Da BDSM etwas mit Machtgefälle zu tun hat, ergibt sich die Frage, ob es in heterosexuellen Beziehungen das gleiche sein kan wie in homosexuellen.

Männer untereinander kennen Machtgefälle aus Männerorganisationen wie der Armee, dem Gefängniswesen oder dem katholischen Klerus. Der eine hat mehr Macht als der andere, weil sie ihm gegeben ist oder weil er sie erworben hat, aber im Prinzip wären die Rollen austauschbar. Man ist Mann, und man versteht den anderen wie man sich selbst versteht. In homosexuellen SM-Aktivitäten werden die aus den Männerorganisationen bekannten Muster, Werte, Symbole und Rituale verwendet, aber biologisch sind alle beteiligten gleich.

Das Verhältnis Mann-Frau dagegen ist geprägt duch uralte biologische, in Jahrtausenden in die Kultur eingebaute Ungleichheit und des Machtgefälles innerhalb der Ehe. Jeder trägt diese kulturelle Erblast mit sich, wobei die Rollen eben prinzipiell nicht austauschbar sind. Ein Mann kan eine Frau nicht so verstehen wie er andere Männer versteht, wie gut er es auch meint.

Dies wäre vielleicht ein Grund, Homo-BDSM hier in der HomoWiki einen eigenen Raum zu geben.

Weblinks

Die sieben Dimensionen von BDSM sind im mittleren Teil dieses Fragebogens näher ausgeführt. Er möge in Ermangelung einer besseren Quelle als Beispiel dienen wie die verschiedenen Erscheinungsformen von BDSM in Profile gefasst werden könnten.