Gottfried von Bismarck

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Gottfried Alexander Leopold Graf von Bismarck-Schönhausen (* 19. September 1962 in Uccle, Belgien; † 2. Juli 2007 in London) war ein deutscher Unternehmer und Ururenkel des Reichskanzlers Otto von Bismarck.

Dort war er für seinen extravaganten Lebensstil und seine Partys bekannt, bei denen er manchmal auch in Lederhosen auftrat.

Familie

Bismarck war der zweite Sohn von Ferdinand Graf von Bismarck (* 1930) und dessen Gattin Elisabeth, einer in Belgien geborenen Gräfin Lippens (* 1939). Sein älterer Bruder ist der Politiker Carl-Eduard von Bismarck. Der jüngere Bruder Gregor arbeitet als Filmproduzent in London und Schwester Vanessa, die Jüngste, ist Partner in der PR-Firma Bismarck-Phillips Communications.

Ausbildung

Bismarck wuchs in Deutschland und in der Schweiz auf, sammelte Lernerfahrungen an der New Yorker Börse und studierte am Christ Church College in Oxford (England) Geschichte.

Unternehmer

In Deutschland war er unter anderem bei den Treuhand-Privatisierungen aktiv, in London war er Direktor, der von ihm mitgegründeten Finanzierungsgesellschaft AIM Partners. Am 20. Oktober 2004, dem Eröffnungstag eines Jahreskongresses über die Zukunft der Hedgefonds hielt er eine Grundsatzrede zum Thema "Sich Einklinken in den Einzelhandelsmarkt - große Chance oder potenzielle Gefahr? Die Fallstudie Deutschland." In den 1990ern finanzierte er eine kleine britische Mediengesellschaft, welche Kontrolle über ein staatliches Filmgelände in Usbekistan erwerben wollte und westliche Filmemacher ermuntern dort günstig Filme zu drehen. In den 1990ern war er auch zeitweilig Berater der kroatischen Regierung. 1999 wurde er zum Co-Direktor des Medienimperiums Telemonde von Kevin Maxwell - Sohn von Robert Maxwell ernannt, welches sich zwei Jahre später wieder von ihm trennte. 2002 schlitterte Telemonde hoch verschuldet in ein peinliches Insolvenzverfahren.[1]

Privatleben - Partlöwe

Bismarck lebte offen schwul, galt als Exzentriker und Partylöwe war daher immer wieder in der Regenbogenpresse präsent. Schon in seiner Studienzeit in Oxford war er für seinen extraavaganten Lebensstil und seine Partys bekannt, bei denen er manchmal in Lederhosen auftrat. Englische Medien nannten ihn liebevoll-spöttisch „The Count“.

In Erinnerung blieben auch zwei Todesfälle in seiner Umgebung. Olivia Channon, die 22-jährige Tochter von Industrieminister Paul Channon, erstickte im Jahr 1986 in Oxford in Bismarcks Bett nach Heroinkonsum an ihrem eigenen Erbrochenen. Im August 2006, stürzte der 38-jährige Anthony Casey von der Terrasse der Londoner Wohnung Bismarcks am Draycott Place in Chelsea zu Tode; zu diesem Zeitpunkt soll eine Party in Bismarcks Wohnung stattgefunden haben. In beiden Fällen ging man von Unglücksfällen aus.[2]

Tod und Informationspolitik

Gottfried von Bismarck wurde Anfang Juli 2007 in seiner Wohnung in London tot aufgefunden. Am 12. Juli wurde er im engsten Familienkreis im Privatmausoleum der Familie Bismarck im Sachsenwald bei Friedrichsruh beigesetzt.

Gleich nach seinem Tod wurde von der Familie bekanntgegeben, dass er seit vielen Jahren wegen Epilepsie in Behandlung gewesen sei.[1]


Weblinks

Quellen

  1. 1,0 1,1 Thomas Kielinger: Gottfried Graf von Bismarck tot - Ein Londoner Dandy, wie er im Buche steht, welt.de, 3. Juli 2007
  2. Thomas Burmeister/DPA: "Bismarcks Fluch" - Zweite Leiche bei Ururenkel, stern.de, 25. August 2006