Patriarchat

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Das Patriarchat läßt sich einfach als Spiegelbild zum bereits im eigenen Artikel definierten Matriarchat definieren:


Exkurs: Definition Matriarchat

Die Definition des Matriarchats ist genauso wie die des Patriarchats auf jeder Website unterschiedlich.

Daher sei hier erstmal die verschiedensten Definitionen aufgezählt:

  1. weibliches Staatsoberhaupt (wie in ganz Nordeuropa und UK)
  2. weiblicher Regierungschef (wie in Deutschland und jahrzehntelang in Indien und Pakistan)
  3. weiblicher Heerführer (bislang in der Menschheitsgeschichte nur in Frankreich und Deutschland überliefert: vgl. w:Jeanne d’Arc und w:Gesche Meiburg) vorgekommen): Der weibliche Heerführer ist die Beweis der Nichtexistenz eines w:Neidings.
  4. weiblicher Hochgott (z.B. Innana/Istar/Astarte im sumerisch-akkadisch-babylonisch-assyrisch-phönizischen Kultus oder Amaterasu im japanischen Shinto)
  5. weiblicher Hohepriester (z.B. Shamkat im sumerisch-akkadisch-babylonisch-assyrisch-phönizischen Kultus)
  6. Matrolinearität (Erbrecht)
  7. Matrolokalität (nur bei immobilen (Natur)-Völkern)
  8. Tempelkult (Hierodulen im Aphrodite-Tempel in Athen)

Teile der Frauenbewegung Feminismus und Antifeminismus legt den Schwerpunkt der Definition des Matriarchats auf die Punkte 3, 4, 5 und 8.



Für die schwule Identitätspolitik ist somit der Schwerpunkt der Definition bei Punkt 4 und 5. Die Umkehrung des Matriarchats ergibt das Patriarchat, das aus Sicht der schwulen Identitätspolitik sich folgendermaßen definiert:

  1. männlicher Hochgott (z.B. Jahweh/Jesus/Allah im mosaischen Kultus oder Osiris im ägyptischen Kultus)
  2. männlicher Hohepriester (z.B. Sadduzäer/Papst/Immam im mosaischen Kultus oder der Pharao als Gottkaiser im ägyptischen Kultus)
  3. Tempelkult (Zölibatspriester sollen den Kinderwunsch von Frauen entmannter Ehemänner stillen - diese Art von Hierodulentum verschwand in der Renaissance, als durch moderne Kriegstechnik das Problem der Entmannung verschwand)

Die schwule Identitätspolitik sieht diese Form von Patriarchat als die Wurzel der Schwulenfeindlichkeit an: Schwulsein bedeutet Verrat am Patriarchat. Matriarchate waren immanent schwulenfreundlich: So war beispielsweise der der sumerisch-akkadisch-babylonische Kulturkreis schwulenfreundlich (sonst hätte es niemals den Gilgamesch-Eppos in dieser Form gegeben. Weiterhin ist der Shinto-Kulturkreis Japans extrem schwulenfreundlich, sonst hätte es nicht die w:Samurai-Tradition des w:Shudo gegeben

Zum Übergang vom Matriarchat zum Patriarchat gibt es verschiedene Hypothesen:

  1. Kurgan-Hypothese: Diese gilt allerdings nur für Europa und erklärt (sofern sie überhaupt korrekt sein sollte) nur die indogermanische Wanderung. Da Ägypten nicht zum indogermanischen Sprachraum, sondern zum hamosemitischen Sprachraum gehört, dürfte die Kurgan-Hypothese - wenn überhaupt - nur für Mitteleuropa korrekt sein.
  2. Materialistische Hypothese: In vielen Kulturen der Eisenzeit war Mangan knapp. In Ägypten war Zinn fast nicht verfügbar (die nächsten Zinnvorkommen waren jenseits von Mesopotanien im Hochland von Iran!). Somit wurde als "Ersatz" Arsen verwendet: Es macht Kupfer zäh und Stahl fest. Arsen hatte einen großen Nachteil: Arsen ist w:teratogen, wodurch sich der Beruf des Schmieds dann nach und nach den Frauen verschloß. Durch diese Exklusivität des Schmiedehandwerks für Männer kam es zum Aufstieg des Kriegsgottes (zunächst wurde der Kriegsgott weiblich --> männlich, dann stieg er auf) zum Hochgott. Die psychothrope Nebenwirkung (vgl. w:Arsenikesser und w:Hüttenrauch) beschleunigte durch die Steigerung des Selbstbewußtseins (Theophanie) den Prozeß der Selbstherrlichkeit des ehemals zweitrangigen männlichen Geschlechts.
  3. schamanische Hypothese: In vielen Kulturen wurde der kultische Akt für die Hochgöttin von der Hohepriesterin und Tempelpriesterinnen ausgeführt. In der Übergangszeit wurden Transsexuelle zum Tempelpriesterdienst betraut, die mit Männern verheiratet waren (evtl. Gilgamesch??), später wurde das Hohepriesterinnenamt durch eine Transsexuelle geführt.... Schließlich gab es dann nur noch Tempelpriester und einen Hohepriester, bis schließlich der Sohn der Hochgöttin zum Hochgott aufsteigt (z.B. Horus als Sohn von Isis; Ischtar hingegen blieb immer weiblich, gebahr aber Marduk - Stadtgott von Babylon). Es gab also dieser Hypothese zufolge einen extrem langsam schleichenden Übergang vom Matriarchat zum Patriarchat. Doch selbst rein patriarchale Götter (besser sogar Machogötter) nehmen weibliche Gestalt an: Thor und Loki. Loki gebahr sogar ein Fohlen, als er sich in eine Stute verwandelte. Außer in den 3 mosaischen Religionen scheint somit nirgens das gender=sexus zu gelten.

Anmerkung: Ähnliche gesamtgesellschaftliche Wirkung wie der w:Hüttenrauch von der Steigerung des Selbstbewußtseins, Theophanien, .... Selbstherrlichkeit könnte Poppers haben: Steigerung des Selbstbewußtseins, ggf. auch hier Theophanien,....