Fisting

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Unter Fisting, Fist, Faustfick, fingerfucking wird die manuelle Penetration des Anus oder der Vagina mit der Hand bezeichnet. Eingeführt werden einzelne oder mehrere Finger, die ganze Hand oder in extremen Varianten und mit genügend Übung auch mehrere Hände. Eine abgewandelte Variante des Fistings ist das Footing, bei welchem zumindest Teile des Fußes eingeführt werden.

Vorteile

Fisting hat gegenüber „normalem“ Analverkehr durchaus Vorteile:

·        Eine Penetration ist in fast jeder Größe möglich

·        Auch zwei Passive können so ihren Spaß miteinander haben

·        Wichtig ist bei promiskuitivem Sex auch, dass sich beide Partner nicht sexuell attraktiv finden müssen

·        Erfahrung darin vorausgesetzt, kann dabei viel tiefer eingedrungen werden, als dass einem Penis jemals möglich wäre

·        Bei einem eingespielten Paar kann sich die Penetration über eine Stunde und länger erstrecken

Nachteile

Fisting hat gegenüber „normalem“ Analverkehr indes auch seine Nachteile:

·        Die Verletzungsgefahr ist deutlich erhöht

·        Neben akuten Verletzungen besteht auch die Gefahr bleibender Schäden

·        Der aktive Part muss ganz kurze Fingernägel haben (somit fällt dies für die meisten Goths - insbesondere der Ghoule - wegen der extrem langen Fingernägel sowieso flach)

·        Obwohl beim bareback Fisting - im Gegensatz zum bareback Analverkehr kein Sperma übertragen wird, ist die Wahrscheinlichkeit einer HIV-Übertragung deutlich erhöht.

·        Beim bareback Fisting ist die Gefahr der Hepatitis-Übertragung extrem hoch.

Gefahren für den Passiven

Während der Vaginalkanal der Frau durch seine Funktion als Geburtskanal anatomisch dazu geeignet ist, derart weit gedehnt zu werden, ist das beim Anus, dem Analkanal und dem Darm beider Geschlechter von Natur aus nicht vorgesehen. Dort eine derartige Dehnung zu erreichen, erfordert ein sehr langes und vorsichtiges Training.

Die maximal mögliche Dehnung wird durch den Beckenknochen begrenzt und ist von Person zu Person unterschiedlich. Trotz eines Trainings mit genügender Vorsicht, bleibt das Risiko akuter Verletzungen und chronischer Schäden bei dieser Praktik stets sehr hoch.

Entsprechend erfordert Fisting ein immenses Vertrauen in den aktiven Partner. Wenngleich Fisting an Gloryholes häufig zwischen Unbekannten praktiziert wird, sollte man es im Interesse seiner Gesundheit, nur mit einem Partner tun, den man kennt und dem man völlig vertraut.

Passives Fisting mit unbekannten aktiven ist genauso russisches Roulette wie ungeschützter Oral- oder Analverkehr mit unbekannten.

Akute Gefahren

Akute Verletzungen, wie die Perforation des Darms und die Ruptur benachbarter, insbesondere größerer Blutgefäße, können lebensbedrohliche Ausmaße annehmen. Da eine Ruptur von Blutgefäßen auch möglich ist, ohne dass zuvor eine Perforation des Darms erfolgt sein muss, können daraus resultierende Blutungen auch verdeckt bleiben (innere Blutung). Und wenn eine solche sich neben den begleitenden Schmerzen schon durch Kreislaufsymptome bemerkbar macht, zählt jede Sekunde. Denn dann geht es wirklich um Leben und Tod.

Chronische Gefahren

Echtes Fisting, also das Einführen von mindestens einer vollständigen Hand, birgt neben der Gefahr akuter Verletzungen auch das das Risiko dauerhaft bleibender, also chronischer Beeinträchtigungen. Der Grat zwischen ausreichender Dehnung und Überdehnung der analen Muskulatur ist sehr schmal. Und eine Überdehnung resultiert mittelfristig, insbesondere mit steigendem Alter, in Problemen wie etwa der Stuhlinkontinenz und damit einhergehend der Erfordernis des möglicherweise lebenslangen Tragens von Windeln.

Wer also nicht, als passiver, mit seinem Leben und seiner Gesundheit bzw. als aktiver dem Leben und der Gesundheit seines Partners und auch seiner eigenen Gesundheit spielen will, sollte Fisting nicht mit fremden und vor allem nicht zwischen Tür und Angel praktizieren.

Dennoch hat Fisting durchaus seine Daseinsberechtigung unter den sexuellen Spielarten und kann, verantwortungsvoll praktiziert, für alle Beteiligten sehr reizvoll sein. Es ist aber definitiv keine Praktik für Anfänger, weder passiv noch aktiv.

Gefahren für den Aktiven

Akute Gefahren, wie etwa die Gefahr von Verletzungen, tendieren für den aktiven Partner beim Fisting gegen Null. Mittel- und langfristig bestehen aber durchaus Gefahren für die Gesundheit, insbesondere wenn das Fisting „Bareback“, also ungeschützt durch etwa Handschuhe praktiziert wird.

Kleinste, akute Hautverletzungen an der Hand und dem Unterarm, etwa Kratzer, sind ein willkommenes Einfallstor für Bakterien und Viren. Und der Darm eines Menschen ist voller Bakterien und ggf. auch Viren. Die Menge der Bakterien im Darm kann zwar durch vorbereitende Maßnahmen wie eine Darmspülung deutlich reduziert werden, ist aber dennoch nie Null. Gelangen Bakterien oder gar Viren durch ein verletztes Hautareal in den Körper des Aktiven, reichen deren Auswirkungen von einer Wundinfektion über systemische Infekte mit Übelkeit, Erbrechen und Durchfall bis hin zu dauerhaften, teils bedrohlichen Erkrankungen – letztere insbesondere dann, wenn es zu einer Übertragung von etwa Hepatitis oder HIV kommt. Neben einer direkten Übertragung von Bakterien und Viren durch eine Hautwunde besteht zudem die Gefahr einer Übertragung durch Tröpfchen- oder Schmierinfektionen.

Tröpfcheninfektionen kommen zum Beispiel dadurch zustande, dass Gleitgel aus der Analregion an die Hoden oder den Penis gelangt und über den Mund aufgenommen wird, wenn sich an das Fisting ein oraler Verkehr anschließt.

Schmierinfektionen können auftreten, wenn etwa die fistende Hand mit Alltaggegenständen in Berührung kommt, von denen Bakterien später auf das Gesicht oder auf Nahrungsmittel übergehen können. Solche Alltagsoberflächen können etwa ein benutztes Handtuch, der Bettbezug, der Nachttisch, eine Armlehne oder eine Tischplatte sein, welche vielleicht völlig unbewusst, versehentlich kurz angefasst wurden.

Eine gute Hygiene mit dem Waschen der beteiligten Körperstellen vorher und nachher sollte ohnehin selbstverständlich sein. Darüber hinaus kann es nicht Schaden, die Hand vor und nach dem Akt gründlich zu desinfizieren. Ferner sollten alle benutzten Gegenstände, wie etwa die Gleitmittelflasche, insbesondere nachher gründlich gereinigt, umliegende Oberflächen nachher desinfizierend gereinigt und alle beteiligten Textilien unmittelbar nach dem Akt einer Kochwäsche unterzogen werden.

Zudem gibt es beim Fisten eigentlich keinen nachvollziehbaren Grund dafür, es unbedingt Bareback praktizieren zu wollen. Also besser immer Handschuhe dabei tragen und nach Gebrauch sofort sicher entsorgen.

Grundregeln für den aktiven Part

·        Stopp heißt Stopp. Sofort aufhören und rausziehen. Keine Diskussionen!

·        Bei klarem Verstand sein (kein Alkohol, keine Drogen)

·        Finger- und Unterarmschmuck auf jeden Fall ablegen

·        Finger, Hand und Unterarm dürfen keine Verletzungen aufweisen

·        gefühlvoll einführen

·        Auftretenden Widerstand nicht versuchen mit Kraft zu überwinden

·        reichlich fettfreies Gleitmittel (KEIN Crisco) verwenden

·        Vorsicht mit VetGel – das ist bei aller Beliebtheit nicht für Menschen gemacht und birgt Risiken für Hautirritationen und allergische Reaktionen

·        Handschuhe benutzen. Allgemein, nahtlose Untersuchungshandschuhe mit langer Stulpe (gibt’s in der Apotheke). Besser spezielle Handschuhe benutzen (gibt's in jedem Gay-Sex-Shop)

·        Alternativ zu Handschuhen können auch Kondome verwendet werden

·        Beim Bareback-Fisting Hand und Arm rasieren und zuvor gründlich waschen

·        Tabu für einige Goths und alle Ghoule

·        Tabu auch für alle sonstigen Menschen mit überstehenden Nägeln

Vor AIDS kann man sich schützen, indem man Safer Sex, beim Fisting durch Handschuhe, praktiziert.

Grundregeln für den passiven Part

·        Bei klarem Verstand sein (kein Alkohol, keine Drogen)

·        Den richtigen Partner wählen. Fisting erfordert immenses Vertrauen, weil es eben erhebliche Nebenwirkungen haben kann. Idealerweise sollte der aktive Partner zumindest Erfahrungen mit passivem Analverkehr haben, die möglicherweise dabei auftretenden Schmerzen kennen und bei einem Stopp nicht erst das Diskutieren anfangen.

·        Kontrolle, dass der aktive Partner die Regeln einhält

·        Anus und Analkanal müssen ausreichend gedehnt sein

·        Der Darm muss gespült sein

·        Der Anus und das umgebende Hautareal sollten rasiert sein

·        Der Anus muss sauber sein

·        Zu viel Gleitmittel gibt es bei dieser Praktik nicht

·        Vorsicht mit VetGel – das ist bei aller Beliebtheit nicht für Menschen gemacht und birgt Risiken für Hautirritationen und allergische Reaktionen

·        Nicht praktizieren, wenn der Anus oder das umliegende Hautareal Verletzungen aufweist oder Hämorrhoiden vorhanden sind

·        Bei Schmerzen nicht den Helden spielen (Die Verletzungsgefahr ist hier viel zu hoch)

·        Bei ausreichender Vorbereitung und korrekter Praktik, blutet nichts

·        Sollte bei der Praktik mehr als ein Teelöffel voll Blut aus dem Anus austreten: Sofort zum Arzt!

·        Sollten länger als eine Stunde danach nicht nachlassende, starke Schmerzen vorhanden sein: Sofort zum Arzt!

·        sollten am Tag darauf Schmerzen ohne Blutungen auftreten, zeitnah einen Arzt aufsuchen

·        sollten am Tag darauf Schmerzen mit Blutungen, rotem oder schwarzen Stuhl auftreten, dann SOFORT ZUM ARZT!!! Am Wochenende ab zur Notambulanz ins Krankenhaus (Sonographie ist da notwendig. Es könnte u.U. zu einer lebensbedrohlichen Verletzung gekommen sein!!!)

·        Bitte keine falsche Scheu oder Scham vor dem Arzt oder der Notambulanz – Du bist garantiert nicht deren erster Fall dieser Art.

Vor AIDS kann man sich schützen, indem man Safer Sex beim Fisting durch Handschuhe, praktiziert.

Vorbereitung für den aktiven Part

·        Am Tag zuvor die Fingernägel schneiden und feilen. Die Fingernägel müssen kurz sein und dürfen keine scharfen Kanten aufweisen

·        Wenn Bareback-Fisting praktiziert werden soll: Hand und Unterarm am Vortag rasieren

·        Schmuck an den Finger und Unterarmen sowie Armbanduhren ablegen

·        Unmittelbar vor der Praktik die Hände und Unterarme waschen und gut abtrocknen, auch wenn Handschuhe benutzt werden

·        Die Hände möglichst warm waschen. Eine warme Hand ist für den Partner weit angenehmer als eine kalte

·        Reichlich Gleitgel auf die Hand auftragen. Wenn Du denkst, dass es genug ist: Nimm noch ne Portion.

·        Egal ob Handschuhe benutzt werden oder nicht: Keine Stelle der Hand und des Handgelenks darf trocken bleiben. Nicht mal zwischen den Fingern.

·        Du machst es Dir selbst und vor allem Deinem Partner deutlich angenehmer, wenn Du das Gleitgel anwärmst (die geschlossene Flasche / Tube ein paar Minuten unter fließendes, warmes Wasser halten)

Vorbereitung für den passiven Part

·        Wochen vor dem ersten Fisting und nach längerer Pause, zumindest ein paar Tage vor dem nächsten, mit Dehnübungen für den Anus mittels Spielzeugen, Spekulum oder anderen Hilfsmitteln beginnen

·        Ausreichend geeignetes Gleitmittel besorgen. Man kann davon eigentlich nie genug zur Hand haben

·        Am Vortag das Gebiet rund um den Anus rasieren

·        Rechtzeitig vorher den Darm spülen. An ausreichend Vorlauf denken, damit alles Wasser raus ist, wenn es los geht

·        Kurz vorher den Hintern waschen und gut abtrocknen

Der eigentliche Akt

Nachfolgend ein stichwortartiger, grober Ablaufplan:

·        Der Passive nimmt eine bequeme Stellung ein. Fisting dauert deutlich länger als Analverkehr mit dem Penis

·        Der Aktive trägt reichlich (idealerweise angewärmtes (siehe oben)) Gleitmittel auf seine Hand und den Anus des Partners auf

·        Das Eindringen erfolgt fingerweise. Beginnend mit einem Finger steigert es sich langsam. Ab zwei Fingern kann die zweite Hand hinzugenommen werden. Mit dann beiden Zeigefingern eingeführt, kann der Anus sanft in alle Richtungen auseinandergezogen werden. Dies kann langsam und sanft gesteigert werden, bis je drei Finger beider Hände den Anus ausreichend weit geöffnet haben

·        Ist der Anus weit genug geöffnet, wird auch Gleitgel gezielt in den Analkanal und Darm hineingegeben – ein gutes Hilfsmittel hierfür ist eine mit Gleitgel gefüllte Klistierbirne

·        Mit nochmals frischem Gleitgel auf der Hand kann dann langsam das finale Eindringen beginnen

·        Anfangs immer mit ausgestreckten Fingern beginnen. Reicht die Dehnung aus, kann immer noch zur geballten Faust übergegangen werden

·        Das weitere Vorgehen hängt dann von den Vorlieben insbesondere des passiven Partners ab. Der eine mag es besonders mit den Fingern der eingedrungenen Hand an der Prostata massiert zu werden, der andere liebt das Gefühl der maximalen Dehnung, wenn der dickste Teil der Hand durch seinen Anus hinein und heraus gleitet. Mancher mag eher stoßende, andere wiederum eher drehende Bewegungen der eingeführten Hand. Die Möglichkeiten sind vielfältig.

·        Auf jeden Fall sollte der Passive hier seine Vorlieben kommunizieren und erfüllt bekommen und sich nicht scheuen, das ganze abzubrechen, sollte der Aktive übers Ziel hinausschießen

Fisting zwischen vertrauten und entsprechend erfahrenen Partnern praktiziert, ist eine wundervolle Form, nicht zuletzt des schwulen Sexes. Allerdings sollte man sich stets der Gefahren und Nebenwirkungen bewusst sein und es ruhig und behutsam angehen.

Es ist nichts, was man vom Zaun brechen sollte und definitiv ist es nichts für Anfänger!