Stricher

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Als Stricher oder Strichjunge, im späten 19./frühen 20. Jahrhundert auch Puppenjunge, bezeichnet man Jungen oder junge Männer, die sich homo- oder bisexuellen Männern an bestimmten Plätzen (z. B. auf Straßen, an Bahnhöfen, in öffentlichen Toiletten, in bestimmten Lokalen, in neuerer Zeit sogar Flughäfen) zur Prostitution anbieten.[1]

Ein Stricher ist ein jugendlicher oder erwachsener männlicher Prostituierter, der auf das Angebot reagiert, an sich oder an Männern gegen materielle oder immaterielle Dinge erotische und/oder sexuelle Interaktionen in realen oder virtuellen vorzunehmen oder vornehmen zu lassen oder aufgrund seiner Lebensumstände selbst diese Angebote macht.[2]

Stricher unterscheiden sich von Callboys vor allem durch ein weit weniger ausgeprägtes professionelles Bewusstsein, ein Prostituierter zu sein. Dieses Verhalten bringt häufiger Probleme wie Drogenmissbrauch oder Sucht (z.B. Spielsucht) mit sich. Zudem sind Stricher sehr viel jünger als Callboys, die Altersspanne reicht in der Regel von 14-25 Jahren. Viele Stricher haben Komplementärprobleme wie Migration, Coming-out, Obdach- und Wohnungslosigkeit, mangelhafte ärztliche Versorgung oder Verschuldung, was zusätzliche psychische Probleme mit sich bringen kann.

In vielen Städten gibt es Beratungsstellen- und Anlaufstellen, in denen Stricher Lebens- und Überlebenshilfe erhalten können. Dazu zählen neben dem persönlichen Gespräch durch oft mehrsprachige Fachbetreuer auch Angebote wie Mahlzeiten, Übernachtungsmöglichkeiten, Nutzung von Waschmaschine, Internet, etc. Außerdem sind in den größeren Städten Streetworker als Ansprechpartner und Berater direkt in der Stricherszene unterwegs.

Der AKSD betreibt seit Herbst 2006 eine virtuelle Beratungsstelle "Info4Escorts".

Weblinks

Quellen

  1. w:Benutzer:Juliana da Costa José u.a., 3. Mai. 2006
  2. Fink/Werner, Stricher, Pabst Verlag, Lengerich, 2005, S.26

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