Cazzo: Unterschied zwischen den Versionen
Bratze (Diskussion | Beiträge) Keine Bearbeitungszusammenfassung |
Fg68at (Diskussion | Beiträge) K (hat „Kackzo“ nach „Cazzo“ verschoben und dabei eine Weiterleitung überschrieben: zurück verschieben) |
||
(5 dazwischenliegende Versionen von 3 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
Cazzo ist eine Berliner Porno-Produktionsfirma, begründet von Jörg Polzer und Jürgen Brüning. | Cazzo ist eine Berliner Porno-Produktionsfirma, 1996 begründet von Jörg Polzer alias Jörg Andreas und Jürgen Brüning. | ||
[http://www.cazzofilm.com] | |||
Literatur | Der Film "Intimitaeten" von Lukas Schmid (2003), ausgezeichnet mit dem First Steps Award 2003 als Bester Dokumentarfilm, zeigt die Dreharbeiten eines Cazzo-Pornos und porträtiert die Beteiligten. | ||
"Dies ist ein Film, der mir beim ersten Anschauen wie ein Überfall vorkam, ein Film in den Randzonen des Tabubruchs und zugleich von einer außerordentlich großen, manchmal zarten Intimität. Ein Film über die Liebe und das Lieben ist immer schwer zu machen. Die Schwierigkeit steigert sich ins kaum Vorstellbare, wenn es um die Hitze der Sexualität und die Kälte ihrer kommerziellen Verwertung als Pornographie geht. Die buchstäblich nackte Handwerklichkeit in der Vorführung und Abbildung des Fickens und zugleich der Versuch, die Gesichter und Körper zu beleben und ihnen so viel Persönlichkeit zurückzugeben, dass sie als junge, auch von Sehnsucht bewegte junge Menschen erkennbar werden, - das alles ist in dem Film "Intimitaeten" dem Dokumentaristen Lukas Schmid gelungen. Als einem Filmemacher neuen Typs, Ein-Mann-Team, Kamera, Ton und Autor in einem, hat er mit kleinem Budget einen großen Film gemacht. Lukas Schmid schaute in ein scheinbares Ferienidyll, in dem andere einen Film machten. Die Protagonisten sind nach Katalog ausgewählt, einander fremd kommen sie an, und sind statt Arschlöchern und Schwänzen junge Männer, die den Ruf "Superstar gesucht" oder "Ganz easy Model werden" gehört haben. Zwischen Gelegenheitsprostitution einerseits und der Suche nach Nähe andererseits wollen sie ihre Hoffnung wie auch immer ausleben. Es gibt ein Einverständnis zwischen Machern und Gemachten, das so labil ist wie es der Dokumentarist kongenial - eben intim und doch veröffentlicht - darstellt. Die Oberfläche wird durchscheinend, das verbotene Bild zeigt sich nur in der Reaktion der Hersteller, - zu denen dann einmal auch die Hersteller eines Berichts für das Vox-Magazin "Wa(h)re Liebe" gehören, die ihre Zuschauer endgültig an eine unendliche Vorlust ketten wollen. Lukas Schmid aber lässt ein Gesamtbild entstehen, - so zufällig und konsequent, dass es in seiner Erzähl-Logik nie voyeuristisch ist, sondern in der größten Intimität das Gesellschaftliche zeigt.“ | |||
''Begründung der Jury First Steps – Der Deutsche Nachwuchspreis zur Verleihung des First Steps Awards in der Kategorie Dokumentarfilm'' | |||
Website: [http://www.cazzofilm.com] | |||
=== Literatur === | |||
[[Axel Schock]]: Die Cazzo-Story. Pornostars made in Germany. Querverlag Berlin 2000. | [[Axel Schock]]: Die Cazzo-Story. Pornostars made in Germany. Querverlag Berlin 2000. | ||
[[Kategorie:Medien]] |
Aktuelle Version vom 3. März 2010, 14:17 Uhr
Cazzo ist eine Berliner Porno-Produktionsfirma, 1996 begründet von Jörg Polzer alias Jörg Andreas und Jürgen Brüning.
Der Film "Intimitaeten" von Lukas Schmid (2003), ausgezeichnet mit dem First Steps Award 2003 als Bester Dokumentarfilm, zeigt die Dreharbeiten eines Cazzo-Pornos und porträtiert die Beteiligten.
"Dies ist ein Film, der mir beim ersten Anschauen wie ein Überfall vorkam, ein Film in den Randzonen des Tabubruchs und zugleich von einer außerordentlich großen, manchmal zarten Intimität. Ein Film über die Liebe und das Lieben ist immer schwer zu machen. Die Schwierigkeit steigert sich ins kaum Vorstellbare, wenn es um die Hitze der Sexualität und die Kälte ihrer kommerziellen Verwertung als Pornographie geht. Die buchstäblich nackte Handwerklichkeit in der Vorführung und Abbildung des Fickens und zugleich der Versuch, die Gesichter und Körper zu beleben und ihnen so viel Persönlichkeit zurückzugeben, dass sie als junge, auch von Sehnsucht bewegte junge Menschen erkennbar werden, - das alles ist in dem Film "Intimitaeten" dem Dokumentaristen Lukas Schmid gelungen. Als einem Filmemacher neuen Typs, Ein-Mann-Team, Kamera, Ton und Autor in einem, hat er mit kleinem Budget einen großen Film gemacht. Lukas Schmid schaute in ein scheinbares Ferienidyll, in dem andere einen Film machten. Die Protagonisten sind nach Katalog ausgewählt, einander fremd kommen sie an, und sind statt Arschlöchern und Schwänzen junge Männer, die den Ruf "Superstar gesucht" oder "Ganz easy Model werden" gehört haben. Zwischen Gelegenheitsprostitution einerseits und der Suche nach Nähe andererseits wollen sie ihre Hoffnung wie auch immer ausleben. Es gibt ein Einverständnis zwischen Machern und Gemachten, das so labil ist wie es der Dokumentarist kongenial - eben intim und doch veröffentlicht - darstellt. Die Oberfläche wird durchscheinend, das verbotene Bild zeigt sich nur in der Reaktion der Hersteller, - zu denen dann einmal auch die Hersteller eines Berichts für das Vox-Magazin "Wa(h)re Liebe" gehören, die ihre Zuschauer endgültig an eine unendliche Vorlust ketten wollen. Lukas Schmid aber lässt ein Gesamtbild entstehen, - so zufällig und konsequent, dass es in seiner Erzähl-Logik nie voyeuristisch ist, sondern in der größten Intimität das Gesellschaftliche zeigt.“
Begründung der Jury First Steps – Der Deutsche Nachwuchspreis zur Verleihung des First Steps Awards in der Kategorie Dokumentarfilm
Website: [1]
Literatur
Axel Schock: Die Cazzo-Story. Pornostars made in Germany. Querverlag Berlin 2000.