Anne, Königin von England: Unterschied zwischen den Versionen
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Die ständig kränkelnde Anne sieht am Ende ihres Lebens einem würdelosen Sterben entgegen. Innenpolitische Zwistigkeiten setzen sich sogar in ihrem Sterbezimmer fort. Sie wird gezwungen einen Regierungschef zu ernennen, obwohl sie kaum bei Sinnen ist. Schließlich fällt sie ins Koma und stirbt einige Wochen später. Man verweigert der Königin ein prächtiges Grabmonument in Westminster. Nur Sarah Churchill errichtet im Blenheim Palast ein Marmordenkmal, um die langjährige Freundin und Geliebte zu würdigen. | Die ständig kränkelnde Anne sieht am Ende ihres Lebens einem würdelosen Sterben entgegen. Innenpolitische Zwistigkeiten setzen sich sogar in ihrem Sterbezimmer fort. Sie wird gezwungen einen Regierungschef zu ernennen, obwohl sie kaum bei Sinnen ist. Schließlich fällt sie ins Koma und stirbt einige Wochen später. Man verweigert der Königin ein prächtiges Grabmonument in Westminster. Nur Sarah Churchill errichtet im Blenheim Palast ein Marmordenkmal, um die langjährige Freundin und Geliebte zu würdigen. | ||
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Aktuelle Version vom 24. Februar 2007, 20:25 Uhr
Anne Stuart (geboren, 06. Februar 1665, St. James's Palast in London, gestorben 01. August 1714, Kensington Palast, London) Königin von England, Schottland und Irland
Anne wird im Winter 1665 als zweite Tochter des späteren Jacob II und seiner Frau Lady Anne Hyde geboren. Außer ihrer Schwester Mary erreicht keines ihrer Geschwister das Erwachsenenalter. Die kleine Anne ist alles andere als eine ideale Thronerbin. Sie ist seit ihrer Geburt kränklich. Aufgrund einer Augenerkrankung muss Anne bereits als Kind nach Frankreich, um dort angemessen behandelt zu werden.
Die Zeit, in der Anne aufwächst ist kriegerisch und unsicher. Protestanten und Katholiken versuchen ihre Machtpositionen im England des 17. Jahrhunderts und 18. Jahrhunderts zu kräftigen und politischen Einfluss zu nehmen. Annes Vater gibt dem Konflikt neue Nahrung, als er sich noch auf dem Totenbett wieder zur katholischen Kirche bekennt und konvertiert. Die beiden Töchter bleiben aber protestantisch. Mary, die mit dem protestantischen Wilhelm verheiratet ist, übernimmt die englische Königswürde und alle Streitigkeiten, die diesem Posten anhaften. Als Mary 1694 an den Pocken stirbt, übernimmt Wilhelm allein die Regierungsgeschäfte. Der eingeheiratete König hat nur wenig Rückhalt im Volk. Er ist diplomatisch und im Umgang mit seiner königlichen Verwandtschaft außerordentlich ungeschickt, was die Abneigung gegen ihn noch weiter verstärkt. Das Verhältnis sollte sich bis zu Wilhelms Tod 1702 nicht wesentlich ändern.
Nun treten Anne und ihr Mann der Dänenprinz Georg in die Fußstapfen ihres ungeliebten Schwager. Von mindestens 18 Schwangerschaften, der Gicht und vielen anderen gesundheitlichen Problemen gezeichnet, wird Anne zur Königin gekrönt. Sie wird als "Good Queen Anne" in die Geschichte eingehen, weil sie für ihren Gerechtigkeitssinn und ihre Liebe zum Volk bekannt ist. Auch einige politische Erfolge und den lange ersehnten Frieden, der unter ihr ausgehandelt wird, machen sie im Volk beliebt. Man nimmt Anteil an ihrem Schicksal, denn keines ihrer 17 Kinder erlebt das Erwachsenenalter. Ein Schicksal, das sie mit ihrer Schwester Mary teilt. Anne plagt ein extremes Übergewicht. 1714 fällt sie ins Koma und ihr von Übergewicht gezeichneter, erschöpfter Körper gibt schließlich auf. Man setzt sie in Westminster bei. (Ausführlich: http://de.wikipedia.org/wiki/Anne_Stuart)
Annes Leben ist seit ihrer Geburt von Unruhe und Schicksalsschlägen gezeichnet. Erst als die lebenslustige junge Frau 1673 die fünf Jahre ältere Sarah Jennings kennen lernt, findet sie den Halt, der sie fast ihr ganzes weiteres Leben begleiten sollte. Beide Frauen verbindet ein großes Pflichtbewusstsein. Sarah, die John Churchill heiratet, einen Vorfahren Winston Churchills, wird großen Einfluss auf die als einfältig geltende Anne nehmen. Kurz nach Annes Inthronisierung ernennt sie John Churchill zum Lord High Admiral und erhebt ihn zum 1. Herzog von Marlborough und damit in den Herzogenstand. Sarah wird zur Oberkammerfrau der Königin, das höchste Amt, das eine Frau am englischen Hof erwerben kann. Damit hat Anne mehrere Probleme auf einmal behoben. Der Herzog ist häufig abwesend, weil er Heerführer ist und sich England ständig in kriegerischen Auseinandersetzungen befindet. Sarah ist als engste Vertraute in ihrer Stellung ständig verfügbar und zur Stelle, wenn die Königin ihre Gesellschaft wünscht. Letzteres empfindet die junge Frau manchmal als Belastung, weil Anne sie auch häufig mitten in der Nacht rufen lässt.
Die kluge Sarah kennt die Macht ihrer Stellung und nutzt ihre Intelligenz, um Einfluss auf die Königin zu nehmen, die sich lieber dem Tratsch und dem Kartenspiel widmet, als den komplizierten, verhassten Regierungsgeschäften. Auch wenn Historiker eine sexuelle Beziehung immer wieder anzweifeln, zeigt der rege Briefverkehr zwischen den Frauen ein durchaus anderes Bild. Anne liebt Sarah leidenschaftlich. Sie gibt ihr den Kosenamen Mrs. Freeman und macht gern eindeutige Bemerkungen über ihre Beziehung. Sarah erwidert die Gefühle und bleibt Anne auch dann noch zugetan, als deren Körper sichtliche Anzeichen der vielen Schwangerschaften zeigt. Erst als sich innenpolitische Misserfolge einstellen und Anne ihre Freundin für diese Entwicklung verantwortlich macht, verschlechtert sich das Verhältnis. Nach dem Tode Georges beendet Anne die Beziehung zu Sarah 1709 endgültig und wendet sich einer anderen Frau in gleicher Leidenschaft zu. Abigail Masham, Sarahs verarmte Cousine, ist die letzte Favoritin der Königin.
Die ständig kränkelnde Anne sieht am Ende ihres Lebens einem würdelosen Sterben entgegen. Innenpolitische Zwistigkeiten setzen sich sogar in ihrem Sterbezimmer fort. Sie wird gezwungen einen Regierungschef zu ernennen, obwohl sie kaum bei Sinnen ist. Schließlich fällt sie ins Koma und stirbt einige Wochen später. Man verweigert der Königin ein prächtiges Grabmonument in Westminster. Nur Sarah Churchill errichtet im Blenheim Palast ein Marmordenkmal, um die langjährige Freundin und Geliebte zu würdigen.