Frankfurter Engel: Unterschied zwischen den Versionen

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Selbstverständlich bekam dieses Denkmal - wie alle Denkmäler - Kritik aus den eigenen Reihen: Das Denkmal war unglaublich teuer (ca. 350.000 DM, die fast vollständig aus Spenden von Gays aus Rhein-Main aufgebracht wurden), es ist unscheinbar klein (ganz im Gegensatz zum Gay-Denkmal in Amsterdam) und wurde hier und da als "Selbstdiskriminierung" bezeichnet: Ein kleinwüchsiger geköpfter Engel, dessen Kopf wieder schief aufgesetzt wurde, ist wohl alles andere als ein Denkmal, das von Stolz und Würde beseelt ist. Zu aller Demütigung sind dem Engel noch die Flügel gestutzt und - trotz Millionen schwuler Künstler weltweit - wurde der Engel von einer nichtschwulen Künstlerin geschaffen. Des weiteren steht das Denkmal in einer schlecht beleuchteten Ecke im Zentrum des Frankfurter Gay-Viertels. Da der Engel aus dunkler Bronze besteht und nicht angestrahlt ist (von ein paar Friedhofskerzen mal abgesehen), ist er nach Einbruch der Dunkelheit, wenn das Leben im Frankfurter Gay-Viertel beginnt, leider kaum zu erkennen.
Selbstverständlich bekam dieses Denkmal - wie alle Denkmäler - Kritik aus den eigenen Reihen: Das Denkmal war unglaublich teuer (ca. 350.000 DM, die fast vollständig aus Spenden von Gays aus Rhein-Main aufgebracht wurden), es ist unscheinbar klein (ganz im Gegensatz zum Gay-Denkmal in Amsterdam) und wurde hier und da als "Selbstdiskriminierung" bezeichnet: Ein kleinwüchsiger geköpfter Engel, dessen Kopf wieder schief aufgesetzt wurde, ist wohl alles andere als ein Denkmal, das von Stolz und Würde beseelt ist. Zu aller Demütigung sind dem Engel noch die Flügel gestutzt und - trotz Millionen schwuler Künstler weltweit - wurde der Engel von einer nichtschwulen Künstlerin geschaffen. Des weiteren steht das Denkmal in einer schlecht beleuchteten Ecke im Zentrum des Frankfurter Gay-Viertels. Da der Engel aus dunkler Bronze besteht und nicht angestrahlt ist (von ein paar Friedhofskerzen mal abgesehen), ist er nach Einbruch der Dunkelheit, wenn das Leben im Frankfurter Gay-Viertel beginnt, leider kaum zu erkennen.
=== Weblinks ===
* [https://www.2mecs.de/wp/2009/07/frankfurt-kommerz-statt-ns-gedenken-frankfurter-engel-im-partyzelt-akt/ 2mecs: Frankfurt: Kommerz statt NS-Gedenken – “ Frankfurter Engel ” im Partyzelt]

Aktuelle Version vom 20. Januar 2016, 17:23 Uhr

Der Frankfurter Engel ist ein 1994 errichtetes Mahnmahl für die über ein Jahrhundert lange Verfolgung Schwuler durch den menschenverachtenden §175 StGB, der von 1871-1994 Bestandteil des deutschen Strafgesetzbuches war. Vor 1871 gab es entsprechende Strafrechtsregelungen nur in Preußen.

Trotz der Streichung des §175 im Errichtungsjahr 1994 hat das Mahnmal keineswegs an Aktualität verloren: In Uganda ist 2010 gar ein Gesetzentwurf geplant, der Homosexualität unter Männern unter Todestrafe stellt. Die Initiatoren dieses Gesetzentwurfes sind Spender aus Europa und den USA. Weiters ist in einigen Staaten der USA der sog. "Sodomie-Paragraph" (Sodomie ist hier als männliche Homosexualität, nicht als Zoophilie zu verstehen!) keineswegs gestrichen.

Selbstverständlich bekam dieses Denkmal - wie alle Denkmäler - Kritik aus den eigenen Reihen: Das Denkmal war unglaublich teuer (ca. 350.000 DM, die fast vollständig aus Spenden von Gays aus Rhein-Main aufgebracht wurden), es ist unscheinbar klein (ganz im Gegensatz zum Gay-Denkmal in Amsterdam) und wurde hier und da als "Selbstdiskriminierung" bezeichnet: Ein kleinwüchsiger geköpfter Engel, dessen Kopf wieder schief aufgesetzt wurde, ist wohl alles andere als ein Denkmal, das von Stolz und Würde beseelt ist. Zu aller Demütigung sind dem Engel noch die Flügel gestutzt und - trotz Millionen schwuler Künstler weltweit - wurde der Engel von einer nichtschwulen Künstlerin geschaffen. Des weiteren steht das Denkmal in einer schlecht beleuchteten Ecke im Zentrum des Frankfurter Gay-Viertels. Da der Engel aus dunkler Bronze besteht und nicht angestrahlt ist (von ein paar Friedhofskerzen mal abgesehen), ist er nach Einbruch der Dunkelheit, wenn das Leben im Frankfurter Gay-Viertel beginnt, leider kaum zu erkennen.


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