Annemarie Schwarzenbach: Unterschied zwischen den Versionen
KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
K (kat) |
||
(Eine dazwischenliegende Version von einem anderen Benutzer wird nicht angezeigt) | |||
Zeile 44: | Zeile 44: | ||
* Kurt Wanner: Wo ich mich leichter fühle als anderswo. | * Kurt Wanner: Wo ich mich leichter fühle als anderswo. | ||
[[Kategorie: | [[Kategorie:Autoren|Schwarzenbach, Annemarie]] | ||
[[Kategorie:Frauen|Schwarzenbach, Annemarie]] |
Aktuelle Version vom 26. Oktober 2007, 02:44 Uhr
Annemarie Schwarzenbach (geboren, 23.05.1908, Zürich; gestorben 15.11.1942, Sils)
Annemarie Schwarzenbach gehört zu den tragischsten Figuren der deutschen Literaturszene des vergangenen Jahrhunderts. Trotz unglaublichen Talents und der Kraft ihrer journalistischen und literarischen Werke, gerät sie nach ihrem Tod rasch in Vergessenheit.
In der Schweiz geboren, verbringt Annemarie eine unbeschwerte Kindheit im Schutz ihrer dominaten Mutter Renee´, der Tochter des schweizerischen Generals Ulrich Wille. Die Schwarzenbachs sind eine wohlhabende Industriellenfamilie mit beachtlichem Stammbaum, deren Enge Annemarie kaum ertragen kann und die sie doch zum Leben braucht. Erste ernsthafte Ausbruchsversuche startet sie 1927. Annemarie Schwarzenbach beginnt in Zürich ein Studium der Geschichte, dass sie später auch nach Paris führt. Zu Beginn der 30er Jahre arbeitet sie dann in München und Berlin als Journalistin. In dieser Zeit verfasst sie einen verschlüsselt homoerotischen Roman Freunde um Bernhard (1931), der zu ihren ersten beachteten literarischen Werken zählt.
Zur gleichen Zeit macht sie die Begegnung, die ihr Leben für immer verändern sollte. Zusammen mit Klaus und Erika Mann engagiert sie sich gegen den aufkeimenden Faschismus in Deutschland und verliebt sich in Erika. Annemarie bemüht sich verzweifelt um Erika, doch ihre Liebe bleibt unerwidert. Ihre Verzweiflung läßt sie in die Lyrische Novelle (1933) fliessen, in der sie sich auch öffentlich zu ihrer Homosexualität bekennt.
Die als labil bekannte Schwarzenbach verkraftet die Ablehnung durch Erika Mann nur mit Hilfe von Morphium. Trotz schwerer Depressionen ist sie äußerst produktiv, doch leider erfolglos. Sie verfaßt Berichte zusammen mit der Fotografin Marianne Breslauer über eine erste journalistische Reise nach Spanien. Im gleichen Jahr führt sie der Weg nach Persien, wo sie 1935 den homosexuellen, französischen Diplomaten Claude Clarac heiratet.
Nach der Rückkehr in die Schweiz folgen Reisen nach Russland und in die USA. 1939 hält sie sich längere Zeit für einen Drogenentzug in Kliniken auf. Während dieser Zeit schreibt sie ihr Buch Das glückliche Tal. Gemeinsam mit Ella Maillart reist sie 1939/1940 nach Afghanistan. Anschliessend kehrt sie in die USA zurück, wo sie wegen ihrer Morphiumsucht, schweren Depressionen und Suizidversuchen mehrfach in psychiatrischer Behandlung ist. Sie begegnet Carson McCullers, die sich unsterblich in Annemarie verliebt. Doch Annemarie kann ihre Gefühle nicht erwidern, zu sehr ist sie immer noch von Erika Mann gebannt.
Sie kehrt 1942 aus dem Belgisch-Kongo in die Schweiz zurück, wo sie wenige Wochen nach einem Sturz vom Fahrrad verstirbt. In den 90ern erfährt sie späten Ruhm, als Verlage Scharzenbachs Werke neu entdecken und editieren.
Werk
* Das glückliche Tal * Lyrische Novelle * Bei diesem Regen * Jenseits von New York * Freunde um Bernhard * Tod in Persien * Auf der Schattenseite * Flucht nach oben * Alle Wege sind offen * Winter in Vorderasien * Unsterbliches Blau (gemeinsam Ella K. Maillart und Nicolas Bouvier) * Wir werden es schon zuwege bringen, das Leben.
Biographien
* Areti Georgiadou: Das Leben zerfetzt sich mir in tausend Stücke. * Ella Maillart: Der bittere Weg. * Melania G. Mazzucco: Die so Geliebte. * Niklaus Meienberg: Eine lehnt sich auf und stirbt daran. * Dominique Laure Miermont: Annemarie Schwarzenbach ou le mal de l'Europe. * Nicole Müller und Dominique Grente: Der untröstliche Engel. * Roger Perret: Ernst, Würde und Glück des Daseins. * Alexis Schwarzenbach: Die Geborene. Renée Schwarzenbach-Wille und ihre Familie * Kurt Wanner: Wo ich mich leichter fühle als anderswo.