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Edward I schickt seine Frau Isabella an den französischen Hof, um über die die Zukunft der Gascogne zu verhandeln. Doch anstatt die Verhandlungen voranzutreiben, beginnt Isabella eine Beziehung mit dem Exilanten ''Roger Mortimer'', einem Vertreter der Barone. Mortimer rüstet ein Invasionsherr aus und marschiert in England ein. Ohne Rückhalt des Adel wird Edward II gestürzt. 1327 wird Edward II zur Abdankung gezwungen und anschließend ermordet. | Edward I schickt seine Frau Isabella an den französischen Hof, um über die die Zukunft der Gascogne zu verhandeln. Doch anstatt die Verhandlungen voranzutreiben, beginnt Isabella eine Beziehung mit dem Exilanten ''Roger Mortimer'', einem Vertreter der Barone. Mortimer rüstet ein Invasionsherr aus und marschiert in England ein. Ohne Rückhalt des Adel wird Edward II gestürzt. 1327 wird Edward II zur Abdankung gezwungen und anschließend ermordet. | ||
Viele Dramatiker beschäftigen sich bis heute mit dem Leben des unglücklichen Königs. Als einer der ersten entschließt sich der Dramatiker [[Christopher Marlowe]] (1564-1593), selbst homosexuell, eine Darstellung der Hinrichtung des Königs in sein Drama Edward II einzubauen. Er läßt Edward I einen glühenden Eisenstab in den Hintern stoßen, als Zeichen für die offen gelebte [[Homosexualität]] des Königs. Bertolt Brecht und Lion Feuchtwanger | Viele Dramatiker beschäftigen sich bis heute mit dem Leben des unglücklichen Königs. Als einer der ersten entschließt sich der Dramatiker [[Christopher Marlowe]] (1564-1593), selbst homosexuell, eine Darstellung der Hinrichtung des Königs in sein Drama Edward II einzubauen. Er läßt Edward I einen glühenden Eisenstab in den Hintern stoßen, als Zeichen für die offen gelebte [[Homosexualität]] des Königs. Bertolt Brecht und Lion Feuchtwanger legen 1923 eine Neubearbeitung von Marlowes Drama vor. Der englische Regisseur [[Derek Jarman]] verfilmt das Leben Edward II im gleichnamigen Film. In ''Mel Gibsons Braveheart'' ist das tragische Leben des Königs ein Bestandteil des Films. Hier wird sogar behauptet, das ''William Wallace (Braveheart)'' der Vater von Isabellas erstem Sohn, dem späteren ''Edward III'', ist. Diese Behauptung ist historisch allerdings vollkommen abwegig. | ||
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Version vom 3. November 2006, 20:51 Uhr
Edward II, König von England (geboren 25.04.1284 Caernarvon, gestorben 21.09.1327 London)
Edward wird als Sohn eines der mächtigsten Herrscher in der englischen Geschichte geboren. Edward I demonstriert als König unerbittliche Härte gegen seine Feinde. Mit dieser Härte erobert er Wales und macht seinen Anspruch auf den schottischen Thron geltend. Seine Enttäuschung ist groß, als er feststellen muß, dass sein Sohn zu einem weichen, eher femininen Mann heranwächst.
England braucht starke Herrscher, um sich gegen seine Feinde zu behaupten. Deshalb beauftragt Edward I den jungen Ritter Piers Gaveston aus der Gascogne, die damals zu England gehört, aus seinem Sohn einen Mann zu machen. Doch Edward II und Piers werden ein Liebespaar. Die Beziehung der beiden bleibt am Hofe nicht unentdeckt. Um seine Stärke und Härte gegen seinen Sohn zu demonstrieren, verweist Edward I Piers des Landes.
Nach dem Tode des Vaters besteigt Edward II den Thron. Eine seiner ersten Amtshandlungen ist es, den ins Exil geschickten Geliebten aus Irland wieder an den Hof zurückzuholen. Mehr noch, Edward ernennt Piers zum Earl von Cornwall und bringt damit den englischen Adel gegen sich auf. Seine gesamte Regierungszeit ist von Unfähigkeit, Unentschlossenheit und Günstlingswirtschaft geprägt. Die Hochzeit mit der Tochter Philips IV von Frankreich, Isabella, verbessert sich die angespannten Beziehungen zu Frankreich und zum englischen Adel nur unwesentlich. Die Ehe mit Isabella ist darüber hinaus zur Absicherung der Monarchie absolut notwendig. Denn obwohl Edward sich zeitlebens zu Männern hingezogen fühlt, bekommt das Paar fünf! Kinder, Eduard III. (* 13. November 1312 - † 21. Juni 1377), Johann (* 15. August 1316 - † 13. September 1336), Eleonore (* 8. Juni 1318 - † 22. April 1355) und Johanna (* 5. Juli 1321 - † 14. August 1362).
Als er sich 1312 im Kampf um die schottische Krone als vollkommen unfähig erweist, zwingt der Adel Edward ein Beratergremium von 21 Lords zu akzeptieren, die von nun an die politischen Geschicke des Landes wesentlich gestalten. Nun, da der König weitgegend entmachtet ist, nehmen Barone Piers Gaveston gefangen und töten ihn. 1314 verliert Edward die Schlacht um Banockbourn und damit entgültig den Anspruch auf den schottischen Thron. Bis 1322 gewinnt Edward wieder an Macht und als die Lords erneut gegen seine Günstlingwirtschaft rebellieren, geht er mit brutaler Härte gegen das Heer vor und läßt die Anführer enthaupten.
Edward I schickt seine Frau Isabella an den französischen Hof, um über die die Zukunft der Gascogne zu verhandeln. Doch anstatt die Verhandlungen voranzutreiben, beginnt Isabella eine Beziehung mit dem Exilanten Roger Mortimer, einem Vertreter der Barone. Mortimer rüstet ein Invasionsherr aus und marschiert in England ein. Ohne Rückhalt des Adel wird Edward II gestürzt. 1327 wird Edward II zur Abdankung gezwungen und anschließend ermordet.
Viele Dramatiker beschäftigen sich bis heute mit dem Leben des unglücklichen Königs. Als einer der ersten entschließt sich der Dramatiker Christopher Marlowe (1564-1593), selbst homosexuell, eine Darstellung der Hinrichtung des Königs in sein Drama Edward II einzubauen. Er läßt Edward I einen glühenden Eisenstab in den Hintern stoßen, als Zeichen für die offen gelebte Homosexualität des Königs. Bertolt Brecht und Lion Feuchtwanger legen 1923 eine Neubearbeitung von Marlowes Drama vor. Der englische Regisseur Derek Jarman verfilmt das Leben Edward II im gleichnamigen Film. In Mel Gibsons Braveheart ist das tragische Leben des Königs ein Bestandteil des Films. Hier wird sogar behauptet, das William Wallace (Braveheart) der Vater von Isabellas erstem Sohn, dem späteren Edward III, ist. Diese Behauptung ist historisch allerdings vollkommen abwegig.