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Aktuelle Version vom 16. Dezember 2011, 09:54 Uhr
Melissa Ferrick (* 21. September 1970 in Ipswich, Massachusetts, Vereinigte Staaten) ist eine US-amerikanische lesbische Singer-Songwriterin.
Kindheit und erste musikalische Anfänge
Ferrick, die im Bundesstaat Massachusetts aufwuchs, besuchte als Kind oft die Auftritte von Free-Jazz-Bands, die ihr Vater, ein beliebter Lehrer, nebenbei leitete. Nachdem sie im Alter von fünf Jahren Violinunterricht erteilt bekommen hatte, wechselte sie zum Klavier um und lernte später in der Schule, Trompete und Bass zu spielen. Dann erhielt sie eine insgesamt 12-jährige Musikausblidung, von der sie jeweils zwei Jahre am Berklee College of Music sowie am New England Conservatory of Music verbrachte. Außerdem brachte sie sich das Gitarrespielen selbst bei.
Musikkarriere
Zunächst verdiente sie ihr Geld damit, in Cafés in New York City zu spielen. Die Tatsache, dass sie in letzter Minute fürs Vorprogramm eines Morrissey-Auftritts einsprang, steigerte ihren Bekanntheitsgrad erheblich. Atlantic Records nahm sie 1993 unter Vertrag (welcher jedoch auch nur zwei Jahre andauerte, da ihre ersten zwei Platten nicht den finanziellen Erwartungen der Produzenten entsprachen), und noch im gleichen Jahr wurde ihr Debütalbum, Massive Blur, veröffentlicht. Nachdem sie von Drogen- und Alkoholproblemen wieder runtergekommen und nüchtern war, wechselte sie 1996 zum Indie-Label W.A.R.? - What Are Records?, auf dem sie insgesamt drei Alben herausbrachte.
Vier Jahre später gründete Ferrick ihr eigenes Label, Right On Records, auf dem das nächste Album, Valentine Heartache, erschien. Ihre Anhängerschaft, Rezensionen in der Presse sowie Mundpropaganda hatten ihr inzwischen zu weitaus mehr Popularität verholfen, seitdem sie nicht mehr bei Atlantic Records war. Teilweise finanzierte sie die Kosten für ihr 2006 erschienenes Album In The Eyes of Strangers mithilfe von digitalen Downloads einiger ausgewählter Akustikversionen der Songs auf ihrer eigenen Homepage.
Insgesamt hat sie bisher sechzehn Alben veröffentlicht, von denen vier Liveaufnahmen sind. Ihre aktuelle Platte heißt Still Right Here (erschienen 2011).
Ferricks musikalische Einflüsse reichen von den Beatles und Joni Mitchell über Simon and Garfunkel, Tori Amos und Ryan Adams bis hin zu Ani DiFranco und Coldplay. Bei ihren bis zu 150 Auftritten im Jahr, die überwiegend in kleineren Clubs stattfinden, spielt sie meist auf einer Collings OM3 SB-Akustikgitarre. Mittlerweile ist sie beim MPress Records-Label unter Vertrag.
Bedeutung Ferricks in der LGBT-Community
Die offen homosexuelle Melissa Ferrick wurde 1999 für Everything I Need mit der Auszeichnung Album of the Year von der Gay and Lesbian American Music Association geehrt, und auch vom queeren Magazin The Advocate bekam Ferrick positive Rezensionen. Einige ihrer Songs behandeln durchaus lesbische Themen, wie zum Beispiel das in dieser Hinsicht eindeutige Drive von ihrem 2000er Album Freedom.
Veröffentlichungen
Alben (Auswahl)
- Massive Blur (1993)
- Willing to Wait (1995)
- Melissa Ferrick +1 (Live) (1997)
- Everything I Need (1997)
- Freedom (2000)
- Skinnier, Faster, Live at the B.P.C. (Live) (2001)
- Listen Hard (2002)
- The Other Side (2004)
- In The Eyes Of Strangers (2006)
- Goodbye Youth (2008)
- Still Right Here (2011)
Kollaborationen
- Never Give Up: gesungen mit Tegan von Tegan and Sara (auf In The Eyes Of Strangers)
Sonstiges
- Decade (Video) (2006)
Weblinks
- Offizielle Homepage der Musikerin (Englisch)
- Ausführlicher deutschsprachinger Artikel über Ferrick auf dem feministischen Portal Wolfsmutter
- Deutsche Übersetzung ihres bekannten Songs Drive
- Der Twitteraccount von Melissa Ferrick (Englisch)