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Aktuelle Version vom 6. August 2017, 09:47 Uhr
Mercedes de Acosta (* 4. März 1893 in New York City; † 10. Mai 1968 in New York City)
Mercedes de Acosta wächst in einer wohlhabenden Familie, die von den Herzögen von Alba abstammt, in New York City auf. Sie macht sich schon früh einen Namen als Drehbuchautorin, Dramatikerin und Dichterin. Ihre ausgedehnten Reisen durch Europa und Indien verpackt sie in spannende Reiseberichte.
Es dauert nicht lange, bis die noch junge Filmindustrie auf sie aufmerksam wird. Die Theateragentin Bessie Marbury erkennt Mercedes außergewöhnliches Talent und vermittelt zwischen Produzenten und der Autorin. In den 20er Jahren steht sie dann auf der Gehaltsliste der größten amerikanischen Filmfirmen wie RKO und MGM. Sie verfaßt Drehbücher für Marlene Dietrich oder Greta Garbo. Viele von ihr verfasste Drehbücher werden zu Welterfolgen. Aber auch de Acostas Gedichte und Reiseberichte finden reissenden Absatz in den USA und Europa.
Mercedes de Acosta heiratet den Maler Abram Poole. Doch die Ehe verläuft unglücklich. Als de Acosta die Schauspielerin Eva Le Gallienne kennenlernt, trennt sie sich endgültig von ihrem Mann und beschließt fortan nur noch ihr Leben mit Frauen zu teilen. Ihr werden darüber hinaus Affären mit Marlene Dietrich, Isadora Duncan oder Pola Negri nachgesagt.
Eine Begegnung im Jahr 1930 verändert ihr Leben. In Greta Garbo findet sie eine Partnerin, die sie beruflich und privat fordert. Das Drehbuch zu "Königin Christine" ist eine maßgeschneiderte Hommage an die Göttliche Garbo. Die beiden Frauen haben 30 Jahre lang eine leidenschaftliche Beziehung, die durch Trennungen und Versöhnungen, Affären und Verletzungen geprägt ist.
In Mercedes Nachlaß werden 55 Briefe von Greta gefunden, die die langjährige Freundschaft der beiden Frauen belegen. Auch wenn diese Briefe nicht eindeutig bestätigen, dass die Beziehung zwischen Greta Garbo und Mercedes de Acosta sexueller Natur gewesen ist, sind sie ein Beleg ihrer engen Beziehung. Die fehlende Bestätigung der sexuellen Beziehung ist wohl dadurch zu erklären, dass Greta Garbo zeitlebens panische Angst vor einem Outing hatte. Alle Hinweise auf diese und andere sexuelle Beziehungen der Garbo, beruhen auf Aussagen von Zeitzeugen und, wie in diesem Fall, auf Biographien.
De Acosta arbeitet während des 2. Weltkrieges als Kriegsberichterstatterin in Frankreich, wo sie sich mit ihrer letzten Lebensgefährtin Poppy Kirk Anfang der 60er Jahre niederläßt. Ihr Haus in der Normandie wird ein Treffpunkt für viele Künstlerinnen jener Zeit. Sie stirbt 1968 vollkommen verarmt in ihrer Geburtsstadt New York, wo sie neben Mutter und Schwester beerdigt wird.
Werk (Auswahl)
- 1933 Königin Christine (Drehbuch)
- 1960 Hier liegt das Herz (Biographie)