Wissenschaftlich-humanitäres Komitee: Unterschied zwischen den Versionen
K (Link Max Spohr) |
(+Link 1998) |
||
Zeile 9: | Zeile 9: | ||
---- | ---- | ||
Im Jahre 1998 wurde unter dem Namen "wissenschaftlich-humanitäres komitee (whk)" eine neue Verbindung und ein zugehöriger Förderverein gegründet. Ein Bezug zum historischen WhK besteht nur durch den Namen und den Einsatz in schwullesbischen Themenbereichen. Die neue Verbindung nimmt in vielen Fragen eine konträre Position zum [[LSVD]] ein und fühlt sich der revolutionären Linken verbunden. Das wissenschaftlich-humanitäre komitee gibt die Zeitschrift ''"Gigi. Zeitschrift für sexuelle Emanzipation"'' heraus, die 2001 mit einem Sonderpreis des [[Felix-Rexhausen-Preis|Felix-Rexhausen-Preises]] ausgezeichnet wurde. | Im Jahre [[1998]] wurde unter dem Namen "wissenschaftlich-humanitäres komitee (whk)" eine neue Verbindung und ein zugehöriger Förderverein gegründet. Ein Bezug zum historischen WhK besteht nur durch den Namen und den Einsatz in schwullesbischen Themenbereichen. Die neue Verbindung nimmt in vielen Fragen eine konträre Position zum [[LSVD]] ein und fühlt sich der revolutionären Linken verbunden. Das wissenschaftlich-humanitäre komitee gibt die Zeitschrift ''"Gigi. Zeitschrift für sexuelle Emanzipation"'' heraus, die 2001 mit einem Sonderpreis des [[Felix-Rexhausen-Preis|Felix-Rexhausen-Preises]] ausgezeichnet wurde. | ||
[[Kategorie:Politik]] | [[Kategorie:Politik]] |
Version vom 26. Oktober 2006, 21:43 Uhr
Das Wissenschaftlich-humanitäre Komitee (WHK) war der erste Versuch in der Geschichte, sich gegen antihomosexuelle Strafgesetze zu organisieren und die Öffentlichkeit über das „Wesen der mann-männlichen Liebe“ aufzuklären. Es wurde am 15. Mai 1897 von Magnus Hirschfeld zusammen mit dem Verleger Max Spohr, dem Juristen Eduard Oberg und dem Schriftsteller Max von Bülow gegründet. Das Komitee diente dem Zweck, eine kritische Öffentlichkeit für die Streichung des Paragraphen 175 zu mobilisieren, welcher den Beischlaf zwischen Männern mit Gefängnis bedrohte.
Das WhK war eng mit Hirschfelds Institut für Sexualwissenschaft verbunden. Von diesem übernahm es eine Reihe wissenschaftlicher Theorien, die allesamt darauf hinausliefen, Homosexuelle als ein biologisch „drittes Geschlecht“ zwischen Mann und Frau zu konstruieren. Diese Art der Theoriebildung geriet bereits in der Weimarer Republik in eine Außenseiterrolle. Ihr Ziel war es, durch den Nachweis der Angeborenseins der Homosexualität das Strafrecht für unanwendbar zu erklären.
Das Komitee hatte seinen Sitz in Berlin und Zweigstellen in etwa 25 deutschen, österreichischen und niederländischen Städten. Obwohl es nie mehr als 500 Mitglieder hatte, gilt es als wichtiger Meilenstein der homosexuellen Emanzipationsbewegung.
Kurt Hiller, der 1933 dreimal verhaftet wurde und in KZs eingekerkert war, wurde auf hohe Führsprache hin< 1934 entlassen und konnte über Prag nach London fliehen. 1955 kehrte er nach Hamburg zurück und wollte dort 1962 das WhK neu zu gründen. Er blieb dabei aber isoliert und der Versuch scheiterte.
Im Jahre 1998 wurde unter dem Namen "wissenschaftlich-humanitäres komitee (whk)" eine neue Verbindung und ein zugehöriger Förderverein gegründet. Ein Bezug zum historischen WhK besteht nur durch den Namen und den Einsatz in schwullesbischen Themenbereichen. Die neue Verbindung nimmt in vielen Fragen eine konträre Position zum LSVD ein und fühlt sich der revolutionären Linken verbunden. Das wissenschaftlich-humanitäre komitee gibt die Zeitschrift "Gigi. Zeitschrift für sexuelle Emanzipation" heraus, die 2001 mit einem Sonderpreis des Felix-Rexhausen-Preises ausgezeichnet wurde.
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Wissenschaftlich-humanitäres Komitee aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.