Straßenstrich: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 6. November 2006, 09:16 Uhr
Unter Straßenstrich oder Autostrich versteht man eine Form der Prostitution, bei der Prostituierte am Straßenrand warten, um im Auto vorbeifahrenden Freiern ihre sexuellen Dienste anzubieten. In der Prostitutionshierachie befinden sich die Frauen und Männer, die auf der Straße stehen, ganz unten.
Die Herkunft des Begriffes Strich ist nicht ganz geklärt:
Eine Erklärung kommt aus der Prostitionsverordnung Wiens zur Zeit der Jahrhundertwende, nach der die Straßendirnen sich nur innerhalb eines bestimmten Bereiches ("hinter dem Strich") am Baumschnepfen ihre Bahnen fliegen um die Aufmerksamkeit der Weibchen auf sich zu ziehen, oder auch die Blutspur, die verwundetes Wild während einer Treibjagd hinter sich herzieht (wohl eine pejorative Anlehnung an die weibliche Menstruation).
Der Straßenstrich ist in vielen Städten Deutschlands durch Sperrgebietsverordnungen örtlich begrenzt. Viele Rotlichtviertel und Innenstädte werden so vom Straßenstrich freigehalten.
Die sexuellen Handlungen selbst finden anschließend einerseits im Auto selbst statt, wobei zunächst in der Regel ein ruhiger Stellplatz, etwa ein wenig benutzter Parkplatz mit dem Auto aufgesucht wird. Andererseits kann der sexuelle Kontakt auch "auf dem Zimmer" stattfinden, z. B. in einem Stundenhotel oder, vor allem im Rahmen der organisierten Prostitution, in einem bordellartigen Gebäude.
Da anders als in strafrechtliche) Konsequenzen zu befürchten hat, finden sich auf vielen Straßenstrichen Prostituierte, die keine Möglichkeit zur legalen Arbeit in Bordellen, Bars usw. haben, sei es weil sie keine Aufenthalts- beziehungsweise weil Drogenabhängige oder HIV-Infizierte nicht das notwendige Gesundheitszeugnis bekämen. Leider bieten, aus der Not heraus, nahezu exklusiv gerade diese Hochrisikogruppen unter den Prostituierten in Deutschland Sex ohne Kondom an, so dass der Freier der "ohne Gummi" verlangt ein besonders hohes Risiko eingeht. Aus ähnlichen Gründen sind minderjährige Prostituierte fast ausschließlich auf dem Straßenstrich tätig. Ein Beispiel für diese Art von Strich ist der Straßenstrich "Kurfürstenstraße" in Berlin. Abfällige Umschreibungen dafür sind "Baby- bzw. Kinderstrich" oder, wenn an der Straße vorwiegend nur noch "abgewrackte" (d. h. von Drogen, Alkohol, und Krankheit gezeichnete) Prostituierte stehen, "Leichenstrich".
Weitere Bezeichnungen: "Hausfrauenstrich" für ältere Prostituierte, "Balkanstrich" für Frauen aus Osteuropa. Oft aber bezeichnet sich ein Strich auch nach dem Kundenkreis und wertet sich dementsprechend auf oder ab, ganz unten stehen Orte die häufig von Ausländern besucht werden, so werden unter "Kanaken-" oder "Molukken-Strich" meistens Straßenprostitutionsorte bedacht, an dem Frauen und Männer stehen, die ganz unten auf der Werteskala der örtlichen "Respektshierarchie" stehen und bei "Promi-" oder Bankerstrich", die Straßendamen und -herren der "gehobeneren" Klasse.
Meistens sind die Straßen überraschend penibel unter den einzelnen "Stricharten" aufgeteilt, wobei die Durchsetzung von "Platzrechten" von den Prostituierten selbst, von Zuhältern oder durch "Straßen-" bzw. "Platzmakler" erfolgt.
Auch in ländlichen Gegenden gibt es Straßenstrich (in Deutschland vor allem "Balkanstrich", s.o.)
Abendstrich
Ein Abendstrich ist eine Straße oder Gegend, in der nur in den Abendstunden Prostitution ausgeübt wird.
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