Kondom: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 6. November 2006, 20:13 Uhr
Das Kondom (auch als Präservativ bezeichnet) ist ein dünnes Stück Latex, das über den Penis gerollt wird, um sich gegen sexuell übertragbare Krankheiten zu schützen.
Informationen
Namensgebung
Die Herkunft des Namens ist unbekannt. Anektdotisch soll er von einem Dr.Condom herrühren, der Kondome im 17.Jahrhundert aus Hammeldärmen hergestellt hat und diesen seinen Namen gab.
Geschichte
Die ersten Kondome würden aus Stoff gewebt und waren nicht sehr effektiv. Später wurden Kondome aus Tierdärmen hergestellt, diese sind auch heutzutage noch zu kaufen. Sie sind jedoch nicht so wirkungsvoll wie Kondome aus Latex. Das Kondom in ähnlicher Form wie heute wurde in Jahr 1855 erstmals von Charles Goodyear aus Gummi hergestellt. Julius Fromm stellt 1912 zum ersten Mal ein Gummikondom aus einem Stück, also ohne Naht her. Seit 1930 werden Kondome in heutiger Form und Qualität hergestellt .
Norm
- Seit 1996 müssen in Europa alle Kondome nach der DIN EN 600 hergestellt werden. Diese regelt u.a. Größe und Umfang der Kondome; sie sind danach 17 cm lang und 4,4 bis 5,5 cm breit. Zudem regelt die DIN auch die Testmethoden.
- Seit 2002 gilt die internationale Norm ISO 4074, die regelt, dass alle Kondome weltweit min. 16 cm lang und je nach Breite ein Mindestvolumen garantieren. Die Breitenvorschrift besteht nicht mehr, allerdings muss ein Wert von +/- 2mm des auf der Packung abgedruckten Werts des Umfangs eingehalten werden.
Gütesiegel
Deutschland
1981 wurde in Deutschland das Gütesiegel DLF der (Deutsche Latex Forschung) gegründet. Kondome, die dieses Siegel haben, wurden geprüft auf:
- Dichte,
- Aufblasbarkeit,
- Dehnbarkeit und
- mikrobiologische Reinheit.
Schweiz
In der Schweiz gibt es das Gütesiegel "Verein Gütesiegel für Präservative". Es garantiert, dass alle Kondome mit diesem Siegel der Euronorm für Präservertive entsprechen. Jede Produkteinheit wird von einem unabhängigen Labor getestet und es werden Verkaufsproben genommen, um die Richtigkeit des Kondomstests an der Kondomprodukteinheit zu gewährleisten.
Ausführungen
Es gibt weltweit Kondome in vielen Größen, Farben und Formen. Für Oralsex gibt es auch Kondome in verschiedenen Geschmacksrichtungen sowie auch mit verschiedenen Oberflächen.
Alternativen
Es gibt z.Z keine Alternative für Schwule, die vor Krankheiten schützt. Für Hetrosexuelle gibt es das Femidom, das in die Vagina der Frau eingeführt wird, das allerdings auch nicht vor Infektionskrankheiten schützt.
Risken
Bei der Anwendung
- Wenn das Kondom zu kurz ist, kann es zur Ablösung während des Geschlechtsverkehrs kommen.
- Wird das Reservoir beim Abrollen über das Glied nicht zusammengedrückt, so dass sich in ihm eine Luftblase bildet, kann es platzen.
- Lange Fingernägel können das Kondom beschädigen.
- Bei ölhaltigen Gleitmitteln kann das Kondom die Dehnbarkeit verlieren und damit auch reißen.
- Bei zu kleinen Kondomen kann es zu Schmerzen oder Durchblutungsproblemen im Penis kommen.
Kondomautomaten
Bei Kondomautomaten, die im Freien stehen, kann das Kondom beschädigt werden, denn die Temperaturschwankungen sind nicht gut für das Material.
Nebenwirkungen
Nitrosamine
In Kondomen kann der krebserregende Stoff Nitrosamin enthalten sein. Es gibt aktuell keine Beschränkungen für den Inhalt von Nitrosamin in Kondomen.
Andere Nebenwirkungen
Kondome, die mit dem Spermizid Nonoxynol-9 beschichtet sind, können einen verminderten Schutz vor HIV bieten.
Sonstiges
Verkaufszahlen
In Deutschland werden jährlich ca. 180 Milionen Kondome verbraucht, das sind 342 Stück pro Minute .
Umgangssprache
In der Umgangssprache werden Kondome auch wie folgt bezeichnet:
- Verhütterli,
- Pariser,
- Lümmeltüte,
- Gummi,
- Nahkampfsocke,
- Überzeiher.
DDR
In der DDR waren die Kondome unter dem Namen "Mondos" erhältlich. Berühmt war in der DDR der Kondomversand vom Familienunternehmen H. Kästner aus Dresden. Sie versandten in Jahr bis zu 2 Millionen Kondome.
Kosten
Im Durschnitt kosten in Deutschland 24 Kondome rund € 12.