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Version vom 26. Oktober 2007, 02:53 Uhr
Rainer Jarchow (*16. Dezember 1941 in Hamburg) ist ein Pastor im Ruhestand der Nordelbischen Landeskirche (evangelisch-lutherisch). Als Stiftungsgründer der Deutschen AIDS-Stiftung ist er ein namhafter Initiator der größten deutschen AIDS-Hilfsorganisation.
Biografie
Jarchow wurde als Sohn einer Hamburger Kaufmannsfamilie geboren. 1970 trat er seine erste Pfarrstelle (Dreifaltigkeitskirche) im Hamburger Stadtteil Sankt Georg an. Nachdem er gegenüber dem Bischof als schwul geoutet worden war, arbeitete er drei Jahre lang als Pastor in Heiligenhafen. Anschließend war Jarchow fünf Jahre lang als Schulpastor im Rheinland tätig. 1980 kündigte er, um sich einer Aussteiger-Kommune in Ithaka (Griechenland) anzuschließen. 1983 eröffnete er mit einem Freund eine Praxis für Psychotherapie in Köln.
Jarchow gehört zu den herausragenden Persönlichkeiten der deutschen Community. In seiner Kölner Zeit in den 1980er Jahren engagierte er sich u.a. nicht nur für den Aufbau des damaligen Kölner Schwulen- und Lesbenzentrums, er gestaltete ab Mitte der achtziger Jahre auch maßgeblich die als „Kölner Linie“ bekannt gewordene AIDS-Arbeit in der Domstadt, die auf Aufklärung statt Repression setzte.
Damit legte Jarchow Grundlagen für das, was heute gängige Praxis in der Schwulenselbsthilfe- und Aidshilfearbeit ist. Zudem stiftete Jarchow Ende der achtziger Jahre einen beträchtlichen Teil seines Privatvermögens und wurde damit einer der Gründungsstifter der Deutschen AIDS-Stiftung.
Anlässlich des Kölner CSD 2007 erhielt Jarchow den so genannten „Schwulen Oscar“, die Kompassnadel des Schwulen Netzwerks NRW.
Rainer Jarchow lebt in Köln.
Ausführliche Version in der Wikipedia.
Literatur
- Jarchow, Rainer: „Leben durch AIDS, Ängste und Erfahrungen des AIDS-Pastors“, Quell Verlag, Stuttgart 1996, ISBN 3-791822-49-7