Coffein
Coffein ist nicht nur der psychoaktive Bestandteil von Kaffee, Tee und Energyzern, sondern leider auch von einigen Aphrodisiaka.
Die Wirkungsweise von Coffein ist eine Blockade der Adenosin-II Rezeptoren. Dadurch wird in den w:Zitronensäurezyklus eingegriffen. Die Menge an frei verfügbarem Traubenzucker im Blut wird erhöht. Dies bewirkt - aufgrund der freigesetzten Energiereserven - den Leistungskick. Allerdings ist dies für den Sex völlig kontraproduktiv: Ein erhöhter Blutzuckerspiegel - und genau das bewirkt Coffein nunmal - ist eine der wenigen Hauptursachen von Errektionsstörungen.
Wer also ein Date hat, sollte vorher weder Coffein, noch viel Zucker oder gar Traubenzucker zu sich nehmen. Aphrodisiaka, die Coffein enthalten, sind nicht nur herausgeworfenes Geld, sondern dazu noch völlig kontraproduktiv.
Eingriff von Coffein in den DNA-Reperaturmechanismus
Bei jeder Zellteilung gibt es Kopierfehler. Anders als bei niederen Lebensformen wie Viren, gibt es bei höheren Lebensformen wie Eukarionten (das sind von niederen Einzellern, die höher sind als Bakterien und Viren bis hin zu menschlichen Zellen) 3 Reparaturmechanismen, die durch 3 Reparatur-Enzyme bewerkstelligt werden.
Es gibt in vitro (im Reagenzglas) Experimente, die belegen, daß Coffein genau diese 3 Enzyme blockieren. Somit steht Coffein im Verdacht, 2 Seiten-Effekte zu haben:
- durch den gestörten DNA-Reparaturmechanismus könnte die Wahrscheinlichkeit von Mutationen - incl. Krebs - erhöht sein
- durch den gestörten DNA-Reparaturmechanismus könnte die HIV-Replication stark vermindert sein [1] [2].
Somit ist Coffein ein zweischneidiges Schwert: Neben der vermuteten verminderten HIV-Replication (also auch der vermuteten verminderten HIV-Infektionswahrscheinlichkeit) wird auch eine vermutete erhöhte Wahrscheinlichkeit von Krebs aus den Experimenten abgeleitet. Sollte dies tatsächlich auch in vivo (im menschlichen Körper und nicht nur im Reagenzglas) stimmen, dann hätten tatsächlich - wie lange vermutet - die Krankheiten AIDS und Krebs nichts miteinander zu tun. Leider gab es keinerlei Experimente zur in vivo Untersuchung an Menschen und Tieren des Einflusses von Coffein auf den DNA-Reperatur-Mechanismus. Vorschnelle Schlüsse dürften somit nicht gezogen werden.