Peter Berlin

Aus HomoWiki
Version vom 28. März 2007, 21:17 Uhr von BerlinMitte (Diskussion | Beiträge) (http://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Berlin Der dortige Text stammt von mir. Arbeite gerade an einem neuen Buch ueber P.B.)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Peter Berlin (* 28. Dezember 1942 als Armin Hagen Baron von Hoyningen-Huene in Łódź, Polen), ist ein Zeichner, Fotograf und Pornostar, der durch sein enigmatisches Auftreten in den Siebzigerjahren zu einer Art Ikone der schwulen Subkultur wurde.


Biografie

Der Großneffe des berühmten amerikanischen Modefotografen George Hoyningen-Huene verbringt seine Jugend in Deutschland. Als Spross einer veramten deutsch-polnischen Adelsfamilie wächst Armin in Berlin auf. Er jobt u.a. als Illustrator, Schneider und Fotograf. Als Mittzwanziger arbeitet er für das deutsche TV-Magazin "VIP-Schaukel" und fotografiert internationale Prominente wie Catherine Deneuve, Alfred Hitchcock, Klaus Kinski und Brigitte Bardot.

Seine wahre Passion jedoch gehört den Selbstportraits mit eigens geschneiderter Erotikkleidung. Die extrem figurbetonten Outfits trägt der gertenschlanke Blonde auch beim nächtlichen Cruising in Berliner Parks und Bahnhöfen.

Anfang der 70er Jahre wandert er nach Amerika aus. In seiner Wahlheimat San Francisco wird er als "Peter Burian" zu einem der beliebtesten Exzentriker der Polk Street. Mit aufreizend engen, hocherotischen Hosen/Hemden sowie unentwegtem Cruising vermag er sich auffällig in Szene zu setzen.

Bisher nutzt er das Pseudonym "Peter Burian", doch als ihm der Antwalt des dt. Schauspielers Peter Burian 1971 eine Klage androht, ändert er seinen Künstlernamen in "Peter Berlin".

In Zusammenarbeit mit dem befreundeten Fotografen Richard Abel alias "Ignatio Rutkowski" entsteht 1972 der 16mm-Streifen "Post Haste Hustle", in dem Peter die Hauptrolle spielt. Auf Wunsch der Vertriebsfirma wird der unverständliche Titel in "Nights in Black Leather" verändert. Film und Poster werden umgehend Kult.

1974 folgt der erfolgreiche Film "That Boy" in kompletter Eigenregie (Buch, Produktion, Regie, Hauptrolle).

In den Mittsiebzigern produziert er auch die 4 Kurzfilme "Blueboys" (in der Nebenrolle sein langjähriger Freund Marc Majors), "Waldeslust", "Ciro and Peter" sowie "Search".

Im Februar 1975 druckt das Magazin After Dark die 8-seitige Portfoliostrecke "Creating Peter Berlin".

Mit im Wesentlichen nur 2 pornografischen Filmen sowie durch seine eigenwilligen Selbstportraits schafft es Peter Berlin, zu einem Sexsymbol für eine ganze Generation Homosexueller zu werden. Als berühmt-berüchtigter Selbstdarsteller wird er auch zunehmend zu einem internationalen Phänomen.

Er unterhält Beziehungen zu bekannten Personen, u.a. Rudolf Nurejew. Bedeutende Künstler wie Tom of Finland, Robert Mapplethorpe und Andy Warhol nutzten ihn als Vorlage für Zeichnungen und Fotos.

Der Überlebenskünstler lebt vorwiegend vom Verkauf seiner Zeichnungen und Fotografien. 1986 kuratiert Mapplethorpe in NYC die provokante Ausstellung "Split/Vision". In dieser Zeit erlangt Peter Berlin große Popularität auch über die Schwulenszene hinaus.

Da seit Mitte der 80er Jahre die Aids-Epedemie besonders stark in San Francisco grassiert, muß Peter den Tod vieler enger Freunde und unzähliger Bekannter miterleben. Nach eigener Aussage führt das bei ihm zu angstvollen Depressionen und einem frei gewählten Eremitendasein. Fast 20 Jahre lang lebt er äußerst zurückgezogen in einem Apartmenthaus nahe dem Castro Viertel. Der französische Lehrer und Aktfotograf Biron wird ein enger Unterstützer.

2002 lernt er den Fotografenkollegen Henning von Berg kennen. Fasziniert von den teilweise parallelen Biografien entsteht eine gute Freundschaft. Allmählich beginnt für Peter Berlin eine schrittweise Rückkehr in die Öffentlichkeit.

2005 dreht der Regisseur Jim Tushinski mit Co-Produzent Lawrence Helman die Dokumentation "That Man: Peter Berlin", die auf internationalen Filmfestivals ausgezeichnet wird.

Die New Yorker Leslie/Lohman Gallery ehrt die Ikone in 2006 mit der vielbeachteten Ausstellung "Berlin on Berlin".

Die DVD "Nights in Black Leather" wird bei den 2007 GAYVN-Awards als "Best Classic DVD Release" prämiert und in die Hall Of Fame aufgenommen.

Peter Berlin lebt in San Francisco.

Filmografie


Weblinks

Quellen


Vorlage:Personendaten

en:Peter Berlin fr:Peter Berlin