Prayers for Bobby

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Prayers for Bobby ist die Verfilmung des Buches Prayers for Bobby: A Mother's Coming to Terms with the Suicide of Her Gay Son, das die Intoleranz einer streng gläubigen Mutter gegenüber der Homosexualität ihres 20-jährigen Sohnes Bobby Anfang der 1980er Jahre zum Thema hat, und wie ihre extrem ablehnende Haltung schließlich zum Suizid des Jungen führt und die Mutter mit der Orientierung Bobbys Frieden schließt.

Der Film basiert auf einer wahren Begebenheit.

Handlung

Der junge Bobby Griffith (Ryan Kelley) lebt mit seinen Eltern und mehreren Geschwistern nicht weit von San Francisco, Kalifornien. Schon zu Beginn des Films wird ihm klar, dass er sich nicht von Mädchen, sondern vom eigenen Geschlecht angezogen fühlt, und beichtet dies auch schnell seinem älteren heterosexuellen Bruder Ed (Austin Nichols), der - wie auch im Verlauf der Geschichte die restlichen Geschwister - allerdings bald Toleranz zeigt. Doch seine Mutter Mary (Sigourney Weaver), eine überzeugte Christin, ist der festen Überzeugung, dass es sich bei Bobbys Neigung lediglich um eine vorübergehende Phase handele und man ihn von seiner "Sünde" befreien müsse, damit er ins Himmelreich gelänge. Daher versucht sie alles in ihrer Macht stehende um dafür zu sorgen, dass er sich doch zu einem Hetero-Mann entwickelt. So lässt sie ihn mit einer Psychotherapeutin über seine vermeintliche Krankheit reden und an einer Ex-Gay-Gruppe teilnehmen, besorgt sich schwulenfeindliche Literatur, probiert ihn mit Mädchen zu verkuppeln und meint, ihren Sohn mit auf Zettel geschriebenen Bibelstellen doch auf den "richtigen" Weg bringen zu können. Jedoch sind all ihre Bemühungen um das Wohl ihres Sohnes vergebens, und auch Bobby selbst leidet verstärkt unter Depressionen, da es ihm nicht gelingt, den Anforderungen seiner Mutter zu genügen.

Allerdings leistet er für kurze Zeit auch Widerstand, indem er heimlich nachts Schwulenbars aufsucht und sich in Gottesdiensten der Metropolitan Community Church sehen lässt, die Schwulen und Lesben gegenüber freundlich gesinnt ist. Außerdem tut ihm die Gesellschaft seiner weltoffenen Cousine aus Portland gut, die ihn akzeptiert und ein offenes Ohr für ihn hat. Bei ihr bleibt er auch für einige Zeit, als er es zuhause nicht mehr aushält, arbeitet als Altenpfleger und lernt einen anderen schwulen jungen Mann namens David kennen, der sein fester Freund wird. Er schickt seiner Mutter ein Buch für Eltern homosexueller Kinder, dem sie jedoch nur wenig Beachtung schenkt und ihm zu seinem Geburtstag ein Päckchen zukommen lässt, das neben einem Pullover einen Flyer mit der Aufschrift „AIDS – Der Zorn Gottes“ enthält.

Dann besucht er mit David dessen Eltern, die inzwischen mit seiner sexuellen Orientierung klarkommen und auch Bobby willkommen heißen. Jedoch kämpft er dennoch weiter mit sich selbst, da seine Mutter nicht von ihrer strikten Überzeugung abweicht, nichts von seiner Beziehung zu einem Mann wissen will und noch immer für ihn betet. Kurz darauf sieht er David eines Nachts in Begleitung eines anderen Mannes, was seine ohnehin depressive Stimmung noch weiter verstärkt. Völlig am Ende seiner Kräfte angelangt, stürzt Bobby sich von einer Autobahnbrücke, prallt unglücklich mit einem Sattelzug zusammen und ist tot.

Auch der Priester, welcher seine Beerdigung übernimmt, zeigt kein Mitgefühl und teilt die konservativen Ansichten seiner Mutter, die sich noch nicht einmal über Davids Anwesenheit bei Bobbys Trauerfeier freuen kann. Dann fällt ihr das Tagebuch ihres toten Sohnes in die Hände, und Mary beginnt den verzweifelten Aufzeichnungen seiner Erlebnisse zu lesen und darüber nachzudenken, was es wirklich mit dem 5. Buch Mose und ähnlichen Bibelstellen auf sich hat, auf die sie sich bisher stets berief, wenn sie seine Sexualität nicht wahrhaben wollte und verurteilte. Nachdem sie auch vom Priester keine Hilfe erhält, nimmt sie schließlich das Buch zur Hand, das sie von Bobby aus Portland erhalten hat, und dem zufälligerweise ein Prospekt der Metropolitan Community Church beigelegt ist. Sie spricht mit dem zuständigen Pfarrer der örtlichen MCC-Gemeinde, Larry Whitsell (Dan Butler), der ihr von Bobbys vereinzelten Gottesdienstbesuchen erzählt. Doch noch immer stellt sie dessen offene Haltung der Homosexualität gegenüber in Frage, worauf er erwidert, dass Gott Schwule und Lesben genauso liebt, wie sie sind und man ja die anderen Verbote und Vorschriften aus dem Leviticus heutzutage ja auch nicht mehr ernst nähme.

Desweiteren vermittelt Whitsell sie an eine andere Mutter, welche PFLAG-Mitglied ist und sie kurze Zeit später auch zuhause besucht. Mary lässt sich von ihr auch dazu überreden, an einem Elterntreffen von PFLAG teilzunehmen, wodurch ihr vor Augen geführt wird, dass auch viele andere Mütter und Väter anfangs ein Problem mit der Homosexualität ihres Kindes hatten, aber diese nun akzeptieren. Wieder zuhause angekommen, beseitigt Mary alle an den Wänden befestigten Zettel, auf der sie Bibelzitate für Bobby notiert hatte, und sie besucht die MCC-Kirche erneut. An Reverend Whitsells Schulter weint sie sich dort aus und bereut an diesem Punkt nun zutiefst, Bobby so viel Hass entgegengebracht und seine Gefühle ignoriert zu haben. Sie berichtet vom befreienden PFLAG-Treffen und versteht nun, dass Gott ihren Sohn nicht wie erhofft geheilt hat, weil seine Neigung keineswegs eine Sünde, sondern ein gewollter Teil seiner Persönlichkeit war. Aus diesem Grund macht sie sich auch für seinen Tod verantwortlich, doch Whitsell beruhigt sie und sagt, dass nicht sie, sondern er selbst sich umgebracht hat.

Kurze Zeit später verfolgen ihr Mann und ihre Kinder gebannt die Fernsehübertragung einer Gemeinderatssitzung, auf der Mary Griffith zum Erstaunen aller öffentlich über ihre anfängliche homophobe Einstellung, den traurigen Suizid Bobbys und ihren jetzigen Standpunkt zum Thema spricht, um den örtlichen Christopher Street Day zu unterstützen. Obwohl es doch nicht zur Bewilligung des Antrags kommt, macht die geläuterte Mutter sich weiterhin für die Rechte von Homosexuellen stark und nimmt mit dem Rest der Familie an der CSD-Parade in San Francisco teil, wo sie gemeinsam mit anderen an der Spitze des PFLAG-Zuges geht. In der Menge fällt ihr ein junger Mann auf, der eine große Ähnlichkeit mit Bobby aufweist, und in dem Moment als sie ihn umarmt, hat sie die Selbstvorwürfe zum Tod ihres Sohnes endgültig überwunden.

Auszeichnungen

Sigourney Weaver, die Darstellerin der Mary Griffith, erhielt für ihre schauspielerische Leistung in Prayers for Bobby einen Award vom The Trevor Project, das ein Sorgentelefon für lesbische, schwule, bisexuelle und transgender Jugendliche eingerichtet hat, um Suiziden vorzubeugen.

Quellen