Nachweis:Warmer Bruder (Phrase)
Singular | Plural | |
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Positiv | ||
starke Deklination ohne Artikel | ||
Nominativ | warmer Bruder | warme Brüder |
Genitiv | warmen Bruder | warmer Brüder |
Dativ | warmem Bruder | warmen Brüdern |
Akkusativ | warmen Bruder | warme Brüder |
schwache Deklination mit bestimmtem Artikel | ||
Nominativ | der warme Bruder | die warmen Brüder |
Genitiv | des warmen Bruders | der warmen Brüder |
Dativ | dem warmen Bruder | den warmen Brüdern |
Akkusativ | den warmen Bruder | die warmen Brüder |
gemischte Deklination (mit Pronomen, »kein«, …) | ||
Nominativ | ein warmer Bruder | keine warmen Brüder |
Genitiv | eines warmen Bruders | keiner warmen Brüder |
Dativ | einem warmen Bruder | keinen warmen Brüder |
Akkusativ | einen warmen Bruder | keine warmen Brüder |
Komparativ | ||
starke Deklination ohne Artikel | ||
Nominativ | wärmerer Bruder | wärmere Brüder |
Genitiv | wärmeren Bruder | wärmerer Brüder |
Dativ | wärmerem Bruder | wärmeren Brüdern |
Akkusativ | wärmeren Bruder | wärmere Brüder |
schwache Deklination mit bestimmtem Artikel | ||
Nominativ | der wärmere Bruder | die wärmeren Brüder |
Genitiv | des wärmeren Bruders | der wärmeren Brüder |
Dativ | dem wärmeren Bruder | den wärmeren Brüdern |
Akkusativ | den wärmeren Bruder | die wärmeren Brüder |
gemischte Deklination (mit Pronomen, »kein«, …) | ||
Nominativ | ein wärmerer Bruder | keine wärmeren Brüder |
Genitiv | eines wärmeren Bruders | keiner wärmeren Brüder |
Dativ | einem wärmeren Bruder | keinen wärmeren Brüdern |
Akkusativ | einen wärmeren Bruder | keine wärmeren Brüder |
Superlativ | ||
starke Deklination ohne Artikel | ||
Nominativ | wärmster Bruder | wärmste Brüder |
Genitiv | wärmsten Bruder | wärmster Brüder |
Dativ | wärmstem Bruder | wärmsten Brüder |
Akkusativ | wärmsten Bruder | wärmste Brüder |
schwache Deklination mit bestimmtem Artikel | ||
Nominativ | der wärmste Bruder | die wärmsten Brüder |
Genitiv | des wärmsten Bruders | der wärmsten Brüder |
Dativ | dem wärmsten Bruder | den wärmsten Brüdern |
Akkusativ | den wärmsten Bruder | die wärmsten Brüder |
gemischte Deklination (mit Pronomen, »kein«, …) | ||
Nominativ | ein wärmster Bruder | keine wärmsten Brüder |
Genitiv | eines wärmsten Bruders | keiner wärmsten Brüder |
Dativ | einem wärmsten Bruder | keinen wärmsten Brüdern |
Akkusativ | einen wärmsten Bruder | keine wärmsten Brüder |
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Sytematik
- Wortgruppe: warm-schwul
- Ableitung: warm, Warmer
- Weibliche Form: warme Schwester
Nachweise
- 1772: "Jene warmen Brüder des menschlichen Geschlechts, die Sophisten zu Sodom-Samaria, welche sich an den Selbstgesprächen des Markantonin Aftokrator Tag und Nacht erbauen, haben zwar im zehnten Verse seines sechsten Kapitels gelesen, daß die Cheville vivifique, worauf die ganze Erhaltung und Vermehrung der ames moutonnieres, ihrer Schlachtheerden, ankommt, in parui intestini affrictione mucique excretione conuulfiva bestehe; aber sie spannen die Pferde hinter den Phaeton - und selbst die Weisheit Salomonis im Frühprediger riecht wie des Demetrius Nardenbalfam (Siehe den großen Katechismus der Vernunft unter dem Wort: Lamia) nach einer glans regia."
- Johann Georg Hamann (1730 in Königsberg - 1788 in Münster) in einer Attacke gegen den Kreis um Friedrich II, König von Preussen. Die Schrift selbst ist gegen Freund Johann Gottfried Herder. Zitat am Titelblatt: „Credidi, propter quod locutus sum. 2 Cor. IV. 13.“ (deutsch: „Ich habe geglaubt, darum habe ich geredet.“)
- Yoshikatsu Kawanago: Sprache und Leib bei Johann Georg Hamann. In: Graduate School of Arts and Sciences, The University of Tokyo (Hrsg.): interdisciplinary cultural studies. 4, Tokyo 1999, S. 111-131 (upp.so-net.ne.jp, abgerufen am 25. Januar 2015).
- "Handlanger des Hierophanten" [i.e. Johann Georg Hamann]: Des Ritters von Rosencreuz letzte Willensmeynung über den göttlichen und menschlichen Ursprung der Sprache. In: Friedrich Roth (Hrsg.): Hamann's Schriften. Vierter Theil, G. Reimer, Berlin 1823 (Originaltitel: Des Ritters von Rosencreuz letzte Willensmeynung über den göttlichen und menschlichen Ursprung der Sprache. Aus einer Caricaturbilderurschrift eilfertig übersetzt, Tempore et loco prälibatis (Zeit und Ort wie vorher) 1772), S. 28 (Online, Online, Online, Online, Online in der Google Buchsuche, abgerufen am 24. Januar 2015).
- "Handlanger des Hierophanten" [i.e. Johann Georg Hamann]: Des Ritters von Rosencreuz letzte Willensmeynung über den göttlichen und menschlichen Ursprung der Sprache. In: Moritz Petri (Hrsg.): Johann Georg Hamann's Schriften und Briefe in vier Theilen. Dritter Theil, Carl Meyer, Hannover 1873 (Originaltitel: Des Ritters von Rosencreuz letzte Willensmeynung über den göttlichen und menschlichen Ursprung der Sprache. Aus einer Caricaturbilderurschrift eilfertig übersetzt, Tempore et loco prälibatis 1772), S. 164 (Mit Erläuterungen vor dem Text, Online in der Google Buchsuche, abgerufen am 24. Januar 2015).
- 1777: "Bauen Sie also Ihre Brücke ohne Lehnen immer fort: der Anschlag gefällt mir treflich u. um so mehr, da ich blos als Zuschauer Antheil nehme. Von Tag zu Tag kommen mir die warmen Brüder in der Schweiz so wie die kalten Herren in Berlin, ferner."
- Herder an Harmann im August 1777; Hamann: BrW IIl, 369. "warme Brüder in der Schweiz" = Lavaterianer von Johann Caspar Lavater
- 1782: "Inhalt. Funfzehnter Brief. Warme Brüder. Gedanken über die Knabenliebe […] Noch mehr! Sie finden hier Häuser, die unter dem ehrsamen Titel einer Knabentabagie existiren, worinn sich Pürschchen von vierzehn, funfzehn, und mehrern Jahren zu diesem Zeitvertreibe einfinden; und sich nach Gelegenheit mit Mädchen entweder, oder mit warmen Brüdern unterhalten." (auch "warme" und "Warme")
- anonym [i.e. Johann Friedel]: Briefe über die Galanterien von Berlin, auf einer Reise gesammlet von einem österreichischen Offizier. [Gotha] 1782, S. VII, 154 (Online S. VII & Online S. 154 = Online S. VII & Online S. 154; Online S. VII & Online S. 154 = Internet Archive & Internet Archive; Online S. VII & Online S. 154; Online S. VII & Online S. 154, abgerufen am 25. Januar 2015).
- 1783-1814??: "Die Geistlichkeit in Paris war besonders in Verdacht, Meister der Kunst zu sein, die man branler l'épine nannte - in Berlin nannte man solche die Warmen Brüder."
- Soll von Friedrich Christian Laukhard stammen, zitiert in:
- A. J. Storfer: Schwul, Schwulität. In: Im Dickicht der Sprache. Verlag Dr. Rolf Passer, 1937, S. 139-140 (Fußnote 1), Internet Archive, abgerufen am 25. Januar 2015).
- 1843: "Erschlaffung und Uebergenuß bringt zur Unnatur der sogenannten warmen Brüder (Sprache Berlins) und zu jener Verfeinerung der schändlichsten Lust plus facile à concevoir qu'honnéte à expliquer, (²) wie Raynal sagt, gleich den Säufern, die endlich auf Scheidewasser verfallen." [es geht warm weiter]
- Karl Julius Weber: Die Leidenschaften. 2, Fr. Brodhag'sche Buchhandlung, Stuttgart und Leipzig 1842, IX. Die Fortsetzung, S. 119-120 (Onine in der Google Buchsuche, abgerufen am 25. Januar 2015).
- [Karl Julius Weber]: Demokritos. oder hinterlassene Papiere eines lachenden Philosophen. Neue, sorgfältig durchgesehene und erläuterte Auflage. 5, Scheible, Rieger & Sattler, Stuttgart 1843, IX. Die Fortsetzung., S. 136 (Onine, Onine in der Google Buchsuche, abgerufen am 25. Januar 2015).
- 1848: "Der Platzadjutant, denn dies war der Offizier, ließ nun den Canokikus mit der Wache abführen, und mich beim Arm nehmend, eröffnete er mir, daß der saubere Pfaffe ein sogenannter warmer Bruder sey, den er schon lange auf dem Korn habe, da er sich besonders an junge Soldaten mache und diese zu verführen suche; als er mich zufällig mit ihm durch das Thor habe gehen sehen, wo ihn der Dienst gerade hingeführt, sey er mit der Wache nachgeeilt, in der Hoffnung, den Patron, dem er schon lange aufpasse, einmal zu erwischen."
- Johann Konrad Friederich: Vierzig Jahre aus dem Leben eines Todten. Hinterlassene Papiere eines französisch-preußischen Offiziers. 1, Osiander'sche Buchhandlung, Tübingen 1848, S. 371 (Online, Online in der Google Buchsuche, abgerufen am 25. Januar 2015).
Nahestehende Verwendungen
- 1773: "Ganz Deutschland würde mit einmüthiger Stimme das Mahlzeichen der allgemeinen, gesunden, praktischen Vernunft in der bloßen Orthographie ihres Propheten erkennen, ihn laut segnen und sein außerordentliches Verdienst durch ein mildthätiges Prytaneum verewigen für ihn und seine warmen Brüder im Geist, welche das System der allgemeinen Menschenvernunft durch Romane, Wörterbücher, Provinzialbriefe, und kleine Versuche zu beschneiden, zu schnäuzen, zu läutern, und zu erbauen unermüdet sind, um die enge Pforte und den schmalen Weg zum Leben weit und breit, ja selbst ein heiliges Ministerium, wider die ganze Bestimmung seiner Natur gemeinnützig zu machen, sämtlichen Heiden und Thoren unter den Nationen Deutschlands."
- Reaktion Johann Georg Hamanns auf Christian Tobias Damms Vorschlag das H, dort wo es nicht artikuliert wird, aus dem Schriftbild zu entfernen lt. Christian Kiening: SchriftRäume. Inszenierungen und Deutungen der Buchstaben (1500-1800). In: Ingrid Baumgärtner, Paul-Gerhard Klumbies, Franziska Sick (Hrsg.): Raumkonzepte: Disziplinäre Zugänge. Vandenhoeck & Ruprecht, 2009, ISBN 978-3-86234-070-5, S. 41 (Auszug in der Google Buchsuche, abgerufen am 24. Januar 2015).
- H. S. [i.e. Johann Georg Hamann]: Neue Apologie des Buchstabens h. Oder: Ausserordentliche Betrachtungen über die Orthographie der Deutschen. 2. verbesserte Auflage. Pisa [i.e. Frankfurt am Main] 1773, S. 21 (digital.staatsbibliothek-berlin.de, abgerufen am 24. Januar 2015).
- H. S. [i.e. Johann Georg Hamann]: Neue Apologie des Buchstabens h. Oder: Ausserordentliche Betrachtungen über die Orthographie der Deutschen. In: Friedrich Roth (Hrsg.): Hamann's Schriften. Vierter Theil, G. Reimer, Berlin 1823 (Originaltitel: Neue Apologie des Buchstabens h. Oder: Ausserordentliche Betrachtungen über die Orthographie der Deutschen. Zweite verbesserte Ausgabe, Pisa [i.e. Frankfurt am Main] 1773), S. 130 (Online, Online, Online, Online, Online in der Google Buchsuche, abgerufen am 24. Januar 2015).
- 1786: "Wir wollen L. [Lessings] u M. [Mendelssohns] Freunde lieber wie unsere Feinde lieben und diese warme Brüder ihrem Schicksal überlaßen, ohne den geringsten Antheil daran zu nehmen."
- Briefbeginn: „Herzlich geliebtester Freund - Beruhigen Sie mich nur erst mit der guten Nachricht von Ihrer völligen Gesundheit.“
- Johann Georg Hamann: [Nr.] 934. An Friedrich Heinrich Jacobi. Königsb. den 18 Feb. 86. In: Walther Ziesemer, Arthur Henkel (Hrsg.): Briefwechsel. 6, Insel-Verlag, 1955 & 1975, S. 278.
- Johann Georg Hamann: [Nr.] 1343 J. G. Hamann an Jacobi. Königsberg, 18. u. 19. 2. 1786. In: Walter Jaeschke, Rebecca Paimann (Hrsg.): Briefwechsel - Friedrich Heinrich Jacobi. 5, Frommann-Holzboog, 2005, ISBN 3-7728-2269-X, S. 69.
- Nicht enthalten ist es 1868 bei Carl Hermann Gildemeister, wo es durch "diese meine Brüder" ersetzt wurde. („Wir wollen L. und Ms. Freunde lieber wie unsre Feinde lieben und diese meine Brüder ihrem Schicksal überlassen, ohne den geringsten Antheil daran zu nehmen.“)
Johann Georg Hamann: Nr. 44 - Hamann an Jacobi. Königsberg, den 18. Febr. 1786. In: Carl Hermann Gildemeister (Hrsg.): Johann Georg Hamann's des Magus in Norden: Leben und Schriften. 5 Briefwechsel mit Friedrich Heinrich Jacobi, Friedrich Andreas Perthes, Gotha 1823, S. 231 (Online, Online, Online in der Google Buchsuche, digitale-sammlungen.de, abgerufen am 25. Januar 2015). - Nicht enthalten ist es 1819 bei Friedrich Roth, da dort stark gekürzt wurde.
Johann Georg Hamann: 36. Von J. G. Hamann. Königsberg, den 18. Febr. 1786. In: Friedrich Roth (Hrsg.): Friedrich Heinrich Jacobi's Werke. Vierter Band, Dritte Abtheilung, J. G. Hamann's Briefwechsel mit F. H. Jacobi, Gerhard Fleischer, Leipzig 1819, S. 160 (Online, Online in der Google Buchsuche, abgerufen am 25. Januar 2015).
- Nicht enthalten ist es 1868 bei Carl Hermann Gildemeister, wo es durch "diese meine Brüder" ersetzt wurde. („Wir wollen L. und Ms. Freunde lieber wie unsre Feinde lieben und diese meine Brüder ihrem Schicksal überlassen, ohne den geringsten Antheil daran zu nehmen.“)