Josef Meisinger
Josef Meisinger (* 14. September 1899 in München; † 7. März 1947 in Warschau hingerichtet) war ein deutscher Oberst der Polizei, SS-Standartenführer und Kriegsverbrecher.
Meisinger war seit dem 1. Mai 1934 am geheimen Staatspolizeiamt (Gestapa) in Berlin und dort als Kriminalrat Mitarbeiter, seit 1935 Leiter des Sonderdezernats II 1 (Bekämpfung der Homosexualität und Abtreibung). Von ihrer Einrichtung 1936 bis 1938 war er Leiter der ‘Reichszentrale zur Bekämpfung der Homosexualität und Abtreibung’. Aufgrund von Ermittlungsfehlern in der ‘Affäre Fritsch’ wurde er 1938 strafversetzt und später Kommandeur der Sicherheitspolizei in Warschau (wo er die Ermordung Tausender Polen veranlasste und den Namen ‘Schlächter von Warschau’ bekam), zuletzt im April/Mai 1945 Polizeiverbindungsoffizier an der Botschaft in Japan.
Am 6. September 1945 wurde Meisinger in Yokohama von US-Kräften verhaftet und 1946 an Polen ausgeliefert. Der Oberste Volksgerichtshof Warschau verurteilte Meisinger zum Tod, am 7. März 1947 wurde er hingerichtet.
Meisinger -der die ‘Bekämpfung der Homosexualität als politische Aufgabe’ sah- ist als eine der SS-’Figuren’ in Jonathan Littells Roman “Die Wohlgesinnten“ dargestellt.