SchLAu NRW

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SchLAu NRW (Schwul-Lesbische Aufklärung in NRW) ist ein Netzwerk von rund 15 Projekten aus Nordrhein-Westfalen, die vor allem für Jugendliche, junge Erwachsene und Muliplikatoren schwul-lesbische Aufklärungsarbeit anbieten.

Tätigkeit

In den Projekten arbeiten etwa 80 ehrenamtliche Mitarbeiter, die bei den einzelnen Veranstaltungen den Teilnehmern die Möglichkeit bieten sich durch persönliche Begegnung ein eigenes Bild von Schwulen und Lesben zu machen. Weiters werden in den Begegnungen Klischees hinterfragt, Diskriminierungen aufgezeigt und es sollen dadurch Vorurteile abgebaut werden. Zielgruppen sind vor allem Jugendliche und junge Erwachsene in weiterführenden Schulen, Jugendeinrichtungen und in der Erwachsenenbildung. Zusätzlich bieten einige Projekte Schulungen für Multiplikatoren wie etwa Lehrer und Jugendarbeiter an.

Das Netzwerk unterstützt die einzelnen Projekte durch Öffentlichkeitsarbeit und Beantragung finanzieller Fördermittel, interne Schulungen und Seminare, verbesserte Kommunikation der Projekte untereinander sowie die Weiterleitungen von Anfragen an die Projekte vor Ort.

SchLAu NRW ist Kooperationspartner des Schwulen Netzwerk NRW e.V. sowie von TRIANGLE, der von der EU-Kommission geförderten europaweiten Anti-Diskriminierungskampagne, und arbeitet inhaltlich mit der Gesellschaft für Sexualpädagogik e. V. zusammen. Unterstützt wird die Arbeit von SchLAu NRW auch vom Ministerium für Gesundheit, Soziales, Frauen und Familie des Landes Nordrhein-Westfalen unter anderem durch die Bereitstellung der gemeinsam entwickelten „SchLAuen Kiste“, die als fundierte Methodensammlung die Arbeit in Schulklassen und Jugendgruppen erleichtert.

Geschichte

In Deutschland wurde die Idee der schwul-lesbischen Aufklärungsarbeit 1981 vom Kommunikations- und Beratungszentrum homosexueller Frauen und Männer e. V. in der Kulmer Straße in Berlin aufgegriffen. Zunächst reagierte man nur auf Anfragen aus Schulen und der außerschulischen Jugendarbeit. Im Februar 1989 startete in Hamburg das Projekt Sozialpädagogische Aufklärung mit homosexuellen Jugendlichen und im Herbst 1990 gründete sich in Berlin das Aufklärungsprojekt bei Lambda Berlin unter dem Dach des schwul-lesbischen Jugendverbandes Jugendnetzwerk Lambda. Nach den anfänglichen Erfahrungen gab es auch in den anderen Bundesländern engagierte Männer und Frauen, die versuchten schwul-lesbische Aufklärungsarbeit aufzubauen. Das Problem war, dass bei nicht gegebener Kontinuität neu entsandene Projekte wieder bei Null anfangen mussten und es keine Unterlagen über Wissen und Erfahrung gab, die weitergegeben werden konnten. Besonders das Jugendnetzwerk Lambda bemüht sich deutschlandweit seit Anfang der 1990er dem abzuhelfen.

In Nordrhein-Westfahlen kam die wirkte eine gemeinsame Fachtagung vom Sozialverein für Lesben und Schwule und dem Jugendnetzwerk Lambda NRW Ende 1994 in Köln als Initialzündung und Mitte der 1990er gab es einenkleinen Boom von Projektgründungen im schul-lesbischen Bereich.

Im Jahre 1998 wurde im Auftrag des (ehemaligen) Ministeriums für Frauen, Jugend, Familie und Gesundheit des Landes Nordrhein-Westfalen (MFJFG) im Rahmen des Projektes „Quer“ (Qualifizierung der ehrenamtlichen Aufklärungsarbeit in NRW) eine Bestandsaufnahme gemacht und acht rein ehrenamtlich organisierte Gruppen gefunden die lesbisch-schwule Aufklärung betrieben. In den Gruppen in Aachen, Bielefeld, Bonn, Düsseldorf, Essen, Gelsenkirchen, Köln und Münster engagierten sich durschnittlich zwölf Personen, manchmal mit hauptamtlicher Begleitung. Als ein bleibendes Ergebnis dieser landesweiten Bedarfsanalyse des MFJFG entstand die nach dem Aufklärungsprojekt in Düsseldorf benannte „SchLAue Kiste“, welche im Herbst 2000 als Dauerleihgabe des MFJFG den Aufklärungsprojekten unentgeltlich zur Verfügung gestellt wurde. Durch die gemeinsame Arbeit an der Kiste kam es erstmalig zur intensiven Kontakt der verschiedenen Projekte und es enstand der Wunsch auch weiterhin Zusammenzuarbeiten.

Vom 16. bis 18. Juni 2000 fand im Salvador-Allende-Haus in Oer-Erkenschwick das erste Vernetzungstreffen der schwulesbischen Aufklärungsprojekte statt wo die Grundstrukturen der Organisation des heute unter dem Namen SchLAu NRW bekannten Netzwerkes beschlossen wurden.

Kurz darauf wurde die Website under der Domain www.schlau-nrw.de ins Netz gestellt und 2001 fand die erste landesweite Fortbildung „SchLAues Wissen“ für Projektmitarbeiter statt. Im gleichen Jahr wurde SchLAu NRW Kooperationspartner des MFJFG in dem von der EU geförderten transnationalen Anti-Diskriminierungsprojekt TRIANGLE. 2002 wurde die Broschüre „SchLAu – eine Idee macht Schule“ herausgegeben, am 26. April 2003 wurden gemeinsame Qualitätsstandards auf dem Vernetzungstag in Bonn verabschiedet und Ende 2003 wurde SchLAu NRW als „best practice Projekt“ im Rahmen der Agenda 21 NRW durch den damaligen Ministerpräsidenten Peer Steinbrück ausgezeichnet. Nachdem Anfang 2006, unter anderem durch den Haushaltsplan der neuen konservativen Regierung des Landes Nordrhein-Westfalen, der Tägerverein Lambda::NRW e. V. in die Insolvenz ging wechselte das Netzwerk zum neuen Trägerverein Schwules Netzwerk NRW e. V.

Weblinks