Virginia Woolf

Aus HomoWiki
Version vom 26. Oktober 2007, 18:32 Uhr von GLGerman (Diskussion | Beiträge) (kat)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Adeline Virginia Woolf, geborene Stephen (geboren 25.01.1882, London; gestorben 28.03.1941 Lewes, Sussex), britische Schriftstellerin.

Virginia wird als Tochter des Schriftstellers Leslie Stephan geboren. Ihre Familie ist wohlhabend, sie und ihre Geschwister erhalten Heimunterricht von ausgewählten Hauslehrern. Die kleine Virginia wächst umgeben von Büchern auf. Sie werden ihr Lehrer und Zufluchtsort zugleich. Die reichhaltige Bibliothek des Vaters weckt in der Halbwüchsigen den Wunsch, selbst Schriftstellerin zu werden.

1895 stirbt Virginias Mutter und zum ersten Mal schwebt über ihr die Krankheit, die sie ihr Leben lang nicht los lassen wird: Depressionen. Immer wieder kehrt die Krankheit in Schüben auf und hindert sie in ihrer sonst unbändigen Kreativität. Wohl fühlt sie sich im Kreise Gleichgesinnter. Als ihr Vater 1904 verstirbt, wird sie Dreh- und Angelpunkt der Bloomsbury Group, dem Künstler- und Intellektuellenzirkel jener Zeit, dem auch D. H. Lawrence oder John Maynard Keynes angehören.

Als sie Leonard Woolf kennen lernt, findet sie einen Seelenverwandten, der sie beruflich fördert und mit dem sie zusammen einen eigenen Verlag gründet, um unabhängiger arbeiten zu können. Das Paar heiratet 1912 und bleibt bis zu Virginias Suizid im Jahr 1941 zusammen.

Virginia wird häufig als ständig depressive, introvertierte Frau beschrieben. Doch Briefe zeigen eine durchaus heitere, witzige Frau, die dem Klatsch und Tratsch jener Zeit sehr zugetan ist. Die Depressionen, die wahrscheinlich durch sexuellen Missbrauch an Virginia und ihrer Schwester Vanessa durch die Halbbrüder ausgelöst wurden, holen sie immer wieder ein. Dann ist es meistens ihr Mann, der ihr den nötigen Halt gibt. Virginia liebt ihren Mann, doch hin und wieder bricht sie aus der Ehe aus. Ihre zahlreichen lesbischen Beziehungen sind ein offenes Geheimnis und werden in der gängigen Literatur mit dem Begriff Frauenfreundschaften belegt.

Ihre tiefe und leidenschaftliche Beziehung zur Schriftstellerin Vita Sackville-West lässt sich hingegen nicht mit diesem verschleiernden Begriff belegen. Virginia betet Vita an und beiden zeigen dies auch öffentlich mehr als deutlich. Sie schreibt den Roman Orlando über die Geliebte und schafft ihr damit ein literarisches Denkmal. Die Liebe zu Vita hilft ihr über viele Klippen hinweg, beflügelt ihre Kreativität sogar zeitweise, aber kann sie dennoch nicht vor der Angst retten, langsam den Verstand zu verlieren. Virginia läuft am 28. März 1941 in den Fluss Ouse in Sussex, in der Hand eine mit Steinen gefüllte Tasche. Ihr Leichnam wird zwei Wochen später am Ufer der Ouse gefunden.


Werk

  1. 1915 The Voyage Out - Die Fahrt hinaus - Roman
  2. 1919 Night an Day - Nacht und Tag- Roman
  3. 1922 Jacob's Room - Jakobs Zimmer - Roman
  4. 1925 Mrs. Dalloway - Mrs. Dalloway - Roman
  5. 1927 To the Lighthouse - Die Fahrt zum Leuchtturm - Roman
  6. 1928 Orlando - Orlando – eine Biographie - Roman
  7. 1929 A Room of One's Own - Ein eigenes Zimmer - Essay
  8. 1931 The Waves - Die Wellen - Roman
  9. 1933 Flush. A Biography - Flush - Die Geschichte eines berühmten Hundes - Roman
  10. 1936 The Years - Die Jahre - Roman
  11. 1938 Three Guineas - Drei Guineen - Essay
  12. 1940 Moments of Being - Augenblicke - Essays
  13. 1941 Between the Acts - Zwischen den Akten - Roman