Berufslesbe

Als Berufslesbe wird normalerweise jemand bezeichnet, die sich im Rahmen ihrer meist bezahlten Arbeitstelle per Definition für die Antidiskriminierung, Beratung und Gleichberechtigung einsetzt. Die sexuelle Orientierung der betreffenden Person spielt nicht unbedingt eine Rolle. Im erweiterten Sinne werden manchmal alle ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen der Bewegung so bezeichnet. Ein passenderer Begriff dafür ist aber die Bewegungslesbe.

Elisabeth Klaus et al. haben 1995 in einer Studie mit Lesbischen Journalistinnen sechs Rollenskripte gefunden, die sich in Abhängigkeit von den Bedingungen und Beziehungen am Arbeitsplatz herausbilden, überwiegend nicht auf der Übernahme einer als typisch männlich oder weiblich definierten Arbeitsrolle beruhen und haben sie wie folgt genannt: „die Autorität“, „die kompetente Kollegin“, „die Berufslesbe“, „das Neutrum“, „der Kumpel“ und „die Hofnärrin“.

Ein Beitrag von Lena Laps aus dem Jahre 1999 zu Institutionalisierungsprozessen am Beispiel lesbischer Theorienbildung trätgt den Titel "Von der Bewegungs- zur Berufslesbe?".

Manuela Kay, Chefredakteurin der Siegessäule ging 2000 zum CSD als Beruslesbe um ihre Zeitschrift zu repräsentieren und als Privatlesbe, weil sie Angst habe etwas zu verpassen.

Katharina Franck, Ex-Sängerin der Gruppe Rainbirds, bezeichnet sich als "Nicht-Berufslesbe", da es für ihre Texte und ihre Musik nicht vorrangig ist, ihre Themen nicht nur darum kreisen, sie über alle Themen schreibt, sie sich nicht extra damit beschäftigt sondern es ein alltäglicher Teil ihres Lebens ist und sie nicht "lesbisch" auf ihrem T-Shirt stehen hat.