Faustrecht der Freiheit

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Von den bekannteren Filmen Faßbinders ist dies einer der drei Filme, die Homosexualität zum Thema haben.

Im Gegensatz zum äußerst sperrigen Film Querelle ist dieser Film einfach und verständlich und sehr anstoßerregend. Dieser Film rechnet schonungslos mit der schönen heile Schwulen-Welt ab und entlarvt sie als Illusion.

Handlung

Die Hauptperson des Filmes, Franz, ist mit seinem Kumpel, Max, bei seinen Kumpels, Eugen und Philipp - alle schwul - eingeladen. Diese machen sich ob seiner einfachen Herkunft über ihn lustig.

Eine Woche spater gewinnt er einen Sechser im Lotto. Plötzlich ist er von eben jenen begehrt, die ihn eine Woche zuvor verschmäht haben. Eine lange und grausige Beziehung zwischen Franz und Eugen nimmt nun ihren Lauf. Franz investiert einen hohen Betrag in die fast bankrotte Druckerei von Eugen, einer oHG (also einer "gefährlichen" Gesellschaftsform für Investoren). Vom Rest des Geldes kauft er sich eine Wohnung und der Vertrag wird über einen windigen Notar abgewickelt.

Nach einiger Zeit - Franz arbeitet in der Druckerei wie ein Hund - ist die Druckerei saniert, die Wohnung eingerichtet... Nun kommt, was kommen muß: Franz wird vor die Türe gesetzt, verliert sowohl Wohnung samt Möbel sowie alle seine oHG-Anteile.

Plötzlich verarmt verkauft er sein Auto, nimmt eine Überdosis Schlaftabletten und verstirbt im S-Bahnhof. Seine Leiche wird von Passanten gefläddert; Max und Philipp kommen zufällig vorbei, sehen ihren toten Kumpel und machen sich eiligst aus dem Staub.

Rezeption

Der Film wurde nicht gut aufgenommen. Sowohl die Kritik Hans Scheugl's als auch die der Schwulenszene war verheerend. Noch heute sieht mann den Film - ganz im Gegensatz zu Faßbinder's sperrigen Film "Querelle"' - auf schwulen Filmfestivals eher selten.

Didaktik des Films

Aufgrund seiner Einfachheit und seiner Verständlichkeit könnte dieser Film als Lehrfilm über die Gefahren einer Beziehung genutzt werden: Seit jeher ist der schwule Hausmann unüblich. Schon immer gibt es Beziehungen - egal ob homosexuell oder heterosexuell - bei denen ein Partner vom anderen Partner gnadenlos ausgenutzt wird. Folglich soll der Film wachrütteln, um anzufangen, schwule Beziehungen neu zu definieren und nicht - wie (fast) alle außer Faßbinder selbst (mit seinem Clanmodell) - das tradierte heteronormative Beziehungsmodell zu kopieren.