Montgomery Clift
Edward Montgomery Clift (geboren, 17.10.1920 Omaha/Nebraska; gestorben, 24.07.1966, New York City) US-amerikanischer Schauspieler
Montgomery Clift wird nach seiner Zwillingsschwester Roberta im Oktober 1920, als Sohn des Bankers William Clift und seiner Frau Ethel geboren. Montgomery, der nur Monty genannt wird, seine Zwillingsschwester Roberta und der 18 Monate ältere Bruder Brooks, wachsen zunächst in durchaus wohlhabenden Verhältnissen auf. Als 1929 die Weltwirtschaftskrise um sich greift, verliert die Familie fast alles. Trotz der widrigen Umstände, versucht Ethel Clift ihre Kinder im Stil der aristokratischen Südstaatler zu erziehen.
Der musisch begabte und sensible Monty entdeckt sehr früh, dass seine Welt das Theater ist. Mit 13 Jahren debütiert er am Broadway in New York und spielt danach erfolgreich in diversen Tourneeproduktionen. Die Theaterkritiker überschlagen sich beinah, in Anbetracht des unvergleichlichen Talents, des zarten jungen Mannes, der häufig den Liebeskranken und Verzweifelten geben muss. Am Broadway begegnet er der wohlhabenden, wesentlich älteren Libby Holman, die ihn finanziell und beruflich fördert. Während der Beziehung zur erfahrenen und bisexuellen Holman entdeckt Clift seine eigene Homosexualität, die ihn sein Leben lang ängstigen soll.
Montgomery Clift weiß, welcher Druck auf ihm lasten würde, falls er sich dem Film zuwendet. Deshalb verweigert er sich vorerst allen Angeboten. Er wird Mitglied des Group Theatre, brilliert in mehreren Broadway Produktionen und ist Mitbegründer des legendären Actors Studio. Erst 1948 nimmt er die Rolle eines introvertierten Cowboys in dem Film "Panik am roten Fluss" an. Im gleichen Jahr dreht er den Film "Die Gezeichneten" und wird promt für den Oscar nominiert. Clift, der als ausgesprochen schwierig und launisch gilt, verkörpert nun häufig den Prototyp des jugendlichen Rebellen. Er avanciert zum romantischen Publikumsliebling mit außerordentlichem Talent und guten Kritiken, doch die Filmangebote halten sich weitgehend in Grenzen.
1957 verändert ein Autounfall sein Leben. Durch den Unfall entstellt, werden einige chirurgische Eingriffe nötig, die aber nicht den erwünschten Erfolg bringen. Er beginnt an sich und seinem Können zu zweifeln, Selbsthass und Selbstverleugnung treiben ihn immer häufiger in den Alkohol. Doch trotz aller Bemühungen der Geheimhaltung, wird seine Homosexualität publik. Kollegen wie John Wayne und Frank Sinatra lassen bei einem gemeinsamen Dreh mit Clift ihrem Schwulenhass freien lauf und demütigen den sensiblen Schauspieler. Seine flüchtigen Sexaffären, meist mit Strichern, werden ihm zum Verhängnis, als er während des Drehs zu dem Film "Freud" angeblich vom Regisseur John Houston, der für seine Homophobie in Hollywood bekannt ist, ihn mit einem Stricher erwischt und daraufhin von dem renommierten Künstler öffentlich kritisiert und als 'Fehlbesetzung' diffamiert wird. Clift flieht in Alkohol und Drogen. Immer wieder bemüht er sich Beziehungen mit Frauen einzugehen. Doch die verzweifelten, verkrampften Versuche enden meist schon beim ersten Kennenlernen.
Montgomery Clift sucht professionelle Hilfe bei dem bekannten, schwulen Psychiater William Silverberg. Silverberg versucht dem verunsicherten Clift neues Selbstbewusstsein einzuflößen. Doch es entsteht lediglich eine andere Art der psychischen Abhänigkeit. Clift bleiben nur noch wenige Freunde in Hollywood. Einer seiner treuesten Freundinnen bleibt Elizabeth Taylor, die auch Rock Hudson bis zu seinem Tod zur Seite steht und sich bis heute leidenschaftlich im Kampf gegen Aids einbringt.
1967, während der Arbeit zu "Reflections in a Golden Eye" findet ihn sein Partner Lorenzo James nackt auf dem Bett liegend. Die offizielle Todesursache lautet Herzversagen, aber Freunde beschreiben seinen Tod als den längsten Suizid eines bekannten, talentierten Schauspielers, den es je in Hollywood bis zu diesem Zeitpunkt gegeben hat.
Film/Fernsehen (Auswahl)
- The Defector (1966) .... Prof. James Bower
- Freud (1962) .... Sigmund Freud
- Judgment at Nuremberg (1961) .... Rudolph Petersen
- The Misfits (1961) .... Perce Howland
- Wild River (1960) .... Chuck Glover
- Suddenly, Last Summer (1959) .... Dr. Cukrowicz
- The Young Lions (1958) .... Noah Ackerman
- Lonelyhearts (1958) .... Adam White
- Raintree County (1957) .... John Wickliff Shawnessy
- From Here to Eternity (1953) .... Pvt. Robert E. Lee 'Prew' Prewitt
- Stazione Termini (1953) .... Giovanni Doria
- I Confess (1953) .... Fr. Michael William Logan
- A Place in the Sun (1951) .... George Eastman
- The Big Lift (1950) .... Sgt. 1st Class Danny MacCullough
- The Heiress (1949) .... Morris Townsend
- Red River (1948) .... Matthew 'Matt' Garth
- The Search (1948) .... Ralph 'Steve' Stevenson
- Hay Fever (1939) (TV)