Uganda
Homosexualität in Uganda ist in Teilen der Gesellschaft tabuisiert und homosexuelle Handlungen sind in Uganda strafbar.
Illegalität
Homosexuelle Handlungen sind in Uganda laut Paragrafen 145 und 148 des Strafgesetzbuches von 1950 illegal. Bis zur Reform des Strafgesetzbuches von 2000 (Penal Code Amendment Act 2000) waren nur homosexuelle Handlungen unter Männern strafbar. Seit 2000 sind auch homosexuelle Handlungen unter Frauen strafbar. [1]
Antidiskriminierungsgesetze
Es existiert kein Antidiskriminierungsgesetz in Uganda.
Anerkennung gleichgeschlechtlicher Paare
Eine staatliche Anerkennung von gleichgeschlechtlichen Paaren besteht weder in der Form der Gleichgeschlechtlichen Ehe noch in einer Eingetragenen Partnerschaft. Am 29. September 2005 unterzeichnete der Präsident Yoweri Museveni ein Gesetz, das gleichgeschlechtliche Ehen im Land verbietet. Die Regierung hatte in Zusammenhang mit diesem Gesetzentwurf in Uganda in den Medien und durch die Erklärungen verschiedener Regierungspolitiker, Homophobie in der Bevölkerung stark geschürt. [2][3]
Gesellschaftliche Situation
Aufgrund der Illegalität bestehen keine LGBT-Communitys in Uganda. Homosexuelle Menschen werden dadurch in den gesellschaftlichen Untergrund gedrängt. Im August 2006 outete die ugandische Zeitung The Red Pepper 50 Personen, die darauf verschiedenen Anfeindungen ausgesetzt waren. [4] [5] Das ugandische Radio Simba wurde vom Staat 2004 zu einer Strafe von 1.000 Dollar und zu einer öffentlichen Entschuldigungserklärung gezwungen, nachdem in einer Live-Talkshow homosexuelle Menschen Gast waren. [6]
Uganda 2009 Anti-Homosexuality Bill
Im Oktober 2009 brachte der ugandische Abgeordnete David Bahati ein Gesetz unter dem Titel Uganda 2009 Anti-Homosexuality Bill in das Parlament ein, wonach das Eingehen oder Feiern gleichgeschlechtlicher Beziehungen kriminalisiert werden sollen. [7] Nach diesem Gesetzentwurf sollen auch Personen, Unternehmen, Medien und Organisationen bestraft werden, die sich für LGBT Rechte einsetzen. [8] [9] Das Gesetz wurde im Hintergrund von US-amerikanischen Bürgern wie Scott Lively, Caleb Lee Brundidge und Don Schmierer initiiert, die in Uganda Gespräche mit David Bahati und einigen anderen Regierungspolitikern auf einer Konferenz führten. [10] [11] Menschenrechtsorganisationen und Politiker aus mehreren Ländern haben scharf gegen eine geplante Verschärfung der Homo-Gesetze in Uganda protestiert. US-amerikanische Kongressabgeordnete und das französische Außenministerium haben Uganda aufgefordert, die geplante Gesetzesänderung nicht durchzuführen. [12]
Weblinks
- Britische Regierung:Reisehinweise Uganda (englisch)
- Erklärung des Vizepräsidenten von Integrity Uganda, einer anglikanischen episcopalen LGBT Menschenrechtsgruppe (englisch)
- IntegrityUSA: The Price of Integrity in Uganda (pdf-Dokument) (englisch), 2001
- Queer:Proteste gegen Homo-Verfolgung in Uganda
- Gay Uganda Blog (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ BBC News:Homosexuality in Africa, 2002 (englisch)
- ↑ Human Rights Watch:Uganda Press Homophobia Raises Fears of Crackdown
- ↑ BBC News:Homosexuality in Africa, 2002 (englisch)
- ↑ BBC News:Ugandan 'gay' name list condemned
- ↑ Queer:Outing-Kampagne in Uganda
- ↑ BBC News:Fine for Ugandan radio gay show
- ↑ BBC News:Uganda MP urges death for gay sex (englisch)
- ↑ Pinknews:Ugandan MP proposes that gays should be executed (englisch)
- ↑ Queer:Uganda: Todesstrafe für Schwule?
- ↑ Pambazuka News:Bahati’s bill: A convenient distraction for Uganda's government (englisch)
- ↑ IPS News: UGANDA: Helping Hand For Homophobia From U.S. Christians (englisch)
- ↑ Queer:Proteste gegen Homo-Verfolgung in Uganda