Homophobie: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Kategorie:Menschenrechte]]
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[[Kategorie: Glaube Kirche Religion]]
[[Kategorie: Glaube Kirche Religion]]

Version vom 11. Mai 2007, 00:59 Uhr

Unter Homophobie wird bei heterosexuellen Menschen eine Angst vor homosexuellen Menschen verstanden.

Begriffsabgrenzung

Unter Homophobie wird die Angst und Abneigung verstanden, die homosexuellen Menschen gegenübergebracht wird. Unter Heterosexismus wird der Chauvinismus von gewöhnlichen Menschen aus dem Volk gegenüber homosexuellen Menschen bezeichnet. Im Gegensatz dazu wird der Chauvinismus, der vom System (Staatssystem, Rechtssystem, Ökonomie, Religion) ausgeht als Heteronormativität bezeichnet. Angst, Abneigung und Chauvinismus zusammen bildet den Begriff Homofeindlichkeit. Letzterer ist kaum gebräuchlich, da er sowohl die sehr seltene Lesbenfeindlichkeit als auch die weitverbreitete Schwulenfeindlichkeit beinhaltet.

Tiefenpsychologische Erklärung

Zum einen existiert die weitverbreitete Angst "umgedreht" zu werden. Zum anderen sind es Penetrationsängste.

Rollenspezifisches Phänomen

Heterosexuelle Männer und heterosexuelle Frauen sind weit verbreitet schwulenfeindlich, während heterosexuelle Männer in der Regel nicht lesbenfeindlich sind. Het-Frauen sehen in Schwulen "Drückeberger" vor der traditionellen Rolle, Het-Männer sehen in Schwulen Verräter am eigenen herrschenden Geschlecht. Da die Rollenflucht bei Lesben einzig als "Magd-Flucht" gedeutet werden kann, ist Lesbenfeindlichkeit ein eher seltenes Phänomen.

Sozialpsychologisch-Eurozentristisches Phänomen

Die Verfassungen Europas sind fast ausnahmslos homophob, da die Freiheit der sexuellen Orientierung nicht als Menschenrechte formuliert sind, was auch Abbild der Gesellschaften Europas ist: In weiten Teilen der Gesellschaften Europas wird die Freiheit der sexuellen Orientierung nicht als Menschenrecht angesehen: Wenn ein Vermieter in einem Mehrfamilienhaus keine ethnischen Konflikte will und somit bei verfeindeten Ethnien einem Bewerber der Ethnie B zurückweist, weil die verfeindete Ethnie A bereits drin wohnt, gibt es einen Sturm der Entrüstung. Wenn ein männlicher Mieter gekündigt bekommt, weil er zuviel Männerbesuch empfängt, dann regt sich niemand auf.

Wenn eine Band, die schwul ist, sich weigert, häßliche Männer - wie landauf landab in der Werbung - darzustellen, sondern Männer, die ästhetisch sind, wird ihr Rechtsradikalität attestiert. Wenn eine Rapper-Band singt: "Schlagt alle Schwulen tot", dann ist dies nach common-sense selbstverständlich politisch korrekt und keineswegs rechtsradikal.

Homophobie ist somit auch ein typisch sozialpsychologisch-eurozentristisches Phänomen: Vor der Kolonialisation gab es die Homophobie ausschließlich in Europa. Kurz nach der Öffnung Chinas nach Westen (Ende des 18. Jahrhunderts) wurden im Land der Nanshoku-Tradition erstmals Schwule verfolgt. Kurz nach der Öffnung Japans nach Westen (Ende des 19. Jahrhunderts) wurde im Land der Shudo-Tradition der schwulenfeindliche §175 des deutschen StGBs in Japan eingeführt. Vor der Kolonialzeit waren die Gesellschaften Afrikas und Papua-Neuguineas weitgehend bisexuelle Gesellschaften. Heute wird in fast allen Ländern Afrikas und in Papua-Neuguinea Homosexualität streng bestraft.

Soziologisches Phänomen

Schwule Eremiten brauchten nicht unbedingt in sexueller Abstinenz zu leben: Mit ein paar Kerzen läßt sich das Abgeschiedensein doch recht lustvoll gestalten. Gerade dieses zwangfreie selbstbestimmte Dasein eines Schwulen bringt Het-Männer in eine Abwehrrolle: Zusätzlich zur traditionellen Rollenverteilung, nach der es für den Het-Mann keinen freien Sex geben sollte, kommt das Fehlen von tauglichen Hilfsmitteln. Dadurch ist ein Leben in Einschränkung oder in Bevormundung unumgänglich (Die Het-Männer Athens mußten wegen eines Sexstreiks ihrer Ehefrauen gegen ihren Willen einem Krieg fernbleiben!). Da die Gesellschaft für einen Gesellschaftskonformisten nicht verantwortlich gemacht werden darf, werden vermeintlich "privillegierte" Minderheiten (hier ganz klar Schwule) für das Dillemma verantwortlich gemacht.

siehe auch