Chloroquin

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Seit 10 Jahren ist bekannt, daß Protease-Inhibitoren als günstige Nebenwirkung nicht nur das HIV, sondern auch Malaria-Plamodien tötet.

Daher wurde seit dieser Zeit diese Wechselwirkung untersucht. Bekannt ist, daß eine Malaria-Infektion - aufgrund des Fiebers und des Entzündungszustandes - den Zustand der HIV-Latenzphase verkürzt und es somit zum vorzeitigen Ausbruch von AIDS kommt. Daher wurde seit 10 Jahren zunächst an Zellversuchen und dann an Tieren experimentiert, ob nicht auch Malaria-Mittel einen Einfluß auf das HIV haben.

Derzeit finden Phase-II Studien (Proof of Concept Studien) mit dem Malaria-Mittel Chloroquin statt, um zu untersuchen, ob auch damit die HIV-Viruslast gesenkt werden kann. Erweisen sich diese Studien als effizient, werden in 1-2 Jahren auch Phase-III Studien (Wirksamkeits- und Zulassungsstudien) für Chloroquin zur Unterstützung der HAART stattfinden.

Chloroquin hat bedeutende Vorzüge:

  • Die Verträglichkeit ist ausgezeichnet
  • Es gibt Langzeitdaten von zig Millionen Malaria-Patienten
  • Der Wirkstoff ist seit zig Jahren im Einsatz - ohne nennenswerte Zwischenfälle
  • Die Präparate sind extrem billig und somit auch für die Ärmsten der Armen in Afrika erschwinglich

Die conditio sine qua non ist die in Phase-II und in Phase-III Studien festzustellende statistisch signifikante Wirksamkeit, die noch erst bewiesen werden muß. In 4-5 Jahren werden wir mehr darüber wissen.

Selbstverständlich wird es gegen diesen Wirkstoff eine starke Opposition seitens der Pharma-Industrie geben (negative Lobby), da Chloroquin aufgrund seines sehr niedrigen Preises die HAART-Preise - insbesondere für die patentfreien Wirkstoffe der NRTIs AZT, DDI und bald auch 3TC - ins Rutschen bringen könnte.