Luchino Visconti

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Luchino Visconti


Luchino Visconti, Herzog von Modrone (* 2. November 1906 in Mailand; † 17. März 1976 in Rom) war ein schwuler italienischer Schriftsteller, Theater- und Filmregisseur.

Aus der aristokratischen Familie der Visconti in Mailand stammend (einer der reichsten in Norditalien), ging er mit 30 Jahren nach Paris und begann seine Karriere 1936 als Assistent von Jean Renoir. Nach einer kurzen USA-Reise, bei der er auch Hollywood besichtigte, kam er zurück nach Italien, um 1939 erneut als Renoirs Assistent zu arbeiten, jetzt bei dem Film La Tosca, dessen Produktion kriegsbedingt unterbrochen und später vom deutschen Regisseur Karl Koch beendet wurde.

Zusammen mit Roberto Rossellini trat Visconti dem salotto Vittorio Mussolinis bei, dem Sohn von Benito Mussolini und seinerzeit nationalem Kulturzensor, wo er vermutlich auch Federico Fellini traf. Mit Gianni Puccini, Antonio Pietrangeli und Giuseppe De Santis schrieb er das Drehbuch seines ersten Films als Regisseur: Ossessione (Obsession) (1943), ein Werk, das eine neue Stilrichtung, den Neorealismus, begründete, der dem italienischen Nachkriegsfilm wesentliche Impulse gab.

Visconti war ebenso ein gefeierter Theaterregisseur. In den Jahren 1946–1960 brachte er viele Aufführungen der Rina Morelli-Paolo Stoppa-Kompagnie mit Vittorio Gassman auf die Bühne, und bis in die 1970er Jahre war er für das Sprechttheater tätig. Bedeutend war auch seine Tätigkeit als Opernregisseur, die ihn u. a. an die Mailänder Scala, die Wiener Staatsoper und die Londoner Covent Garden Opera führte, wo er vor allem Opern von Giuseppe Verdi - darunter 1953 eine berühmte Traviata an der Scala (Dirigent Carlo Maria Giulini) oder der vielgelobte Falstaff (Dirigent Leonard Bernstein) 1966 an der Wiener Staatsoper -, aber auch von Wolfgang Amadeus Mozart, Giacomo Puccini oder Richard Strauss in Szene setzte.

1948 schrieb er und inszenierte später auch La terra trema (Die Erde bebt), nach dem Roman I Malavoglia von Giovanni Verga.

Visconti hatte während seiner Pariser Zeit kommunistische Sympathien entwickelt. Er wurde 1944 wegen Widerstandstätigkeiten gegen den Faschismus verhaftet. Nach dem Krieg trat er öffentlich für die KPI ein. Der Konflikt, der sich aus dieser Weltanschauung und seiner Herkunft aus einem der ältesten und reichsten Adelsgeschlechter Italiens ergibt, ist in seinen Werken spürbar. Er selbst, finanziell immer unabhängig, traditionell erzogen und umfassend gebildet, betrachtete sich einer vergangenen Welt, der des 19. Jahrhunderts, zugehörig. In dem Film 'Il Gattopardo' (Der Leopard) thematisiert er das Vergehen einer alten Gesellschaftsordnung und das Aufgehen 'moderner Zeiten'. Der Revolte von 1968 stand er ablehnend gegenüber.

Auch wenn er dies nie in besonderer Weise betonte, war Viscontis Homosexualität offensichtlich und er scheute sich nie, mit seinen Freunden und Begleitern gesehen zu werden, u. a. mit dem deutschen Schauspieler Udo Kier. Viscontis letzter, längerer Lebensgefährte war seit 1964 der österreichische Schauspieler Helmut Berger.

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