Gilgamesch

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Gilgamesch, Held des Gilgamesch-Epos, der sumerischen "Bibel" der frühen nachsinntflutlichen Urzeit, aus der sich das neuzeitliche sog. "Alte Testament" (insbesondere Noah, Abraham, Jahweh) direkt ableiten läßt, war zu 2/3 Gott und zu 1/3 Mensch. Er war Gründer und König von Ur, Heerführer und Sieger im Krieg gegen Kisch und Hüter der Religion von shumer. Er war eindeutig schwul: Er war eindeutig männlich und war mit einem eindeutig männlichen 2/3 Gott und 1/3 Mensch Enkidu verheiratet.

Beide waren eher als Titanen als als Götter oder Menschen anzusehen: Unbezwingbar, unverletzlich, dennoch endlich und sterblich. Die Liebe zwischen Gilgamesch und Enkidu war indes unendlich und transzendent: Sie ging sogar weit über den Tod hinaus, wie dieser kleine Ausschnitt aus dem Appendix des Gilgamesch-Epos (Tontafel-12) klar zeigt:

»Nergal, mannhafter Held, hör mich an: Möchtest du doch ein Loch der Erde auftun, Damit Enkidus Totengeist der Erde entfahren kann, Daß er künde seinem Bruder die Ordnung der Erde!«

Nergal, der mannhafte Held, gehorchte Und hatte kaum ein Loch der Erde aufgetan, Als Enkidus Totengeist schon wie ein Wind aus der Erde entfuhr! Da umarmten sie einander, setzten sich zusammen. Zu ratschlagen hatten sie, quälten sich dabei:

»Sage mir, mein Freund, sage mir, mein Freund, Sage mir die Ordnung der Erde, die du schautest!«

»Ich sag sie dir nicht, mein Freund, ich sag sie dir nicht! Sag ich dir die Ordnung der Erde, die ich schaute — Du müßtest dich setzen und weinen!« —

»So will ich mich setzen und weinen!« — »Freund, meinen Leib, den du frohen Herzens berührtest, Frißt Ungeziefer, wie ein altes Gewand! Mein Leib, den du frohen Herzens berührtest, Ist wie eine Erdspalte voll von Erdstaub.«

Weblinks

der vollständige Gilgamesch-Epos