Darmspülung
Das Reinigen des Enddarms.
Begriffserklärung
Darmspülung (u.a. auch Darmreinigung, Einlauf, Enema, Klistier)
ist die Reinigung des Enddarms/Dickdarms von unerwünschten Inhalten (Kot). Wird hauptsächlich vor dem Fisten, der analen Penetration, dem Anilingus (Rimming) oder ATM (ass to mouth) angewandt, um das Sicherheitsrisiko von Infektionen zu vermeiden.
Die Darmreinigung kann aber auch als eine für sich alleinstehende Sexualpraktik angesehen werden.
Hilfsmittel
Darmreinigung kann auf verschiedenste Art und Weise geschehen.
Angefangen von Aufsätzen für den Brauseschlauch und Klistierspritzen/Klistierbirnen zu chemischen Lösungen (wie z.B Mikroklist [1]) oder Abführzäpfchen bzw. Abführmitteln bis hin zu professionellen Darmspülsets mit Klistierbeutel (Irrigator), Ballondarmrohr usw.
Als Einlaufflüssigkeit kann so gut wie alles verwendet werden, wobei nicht alles verwendet werden sollte, da vieles weniger der Reinigung, sondern eher der sexuellen Stimulation dient.
Es empfehlen sich Sterile Lösungen, leichte Seifenlauge, warmes Wasser u.a. auch warmer Kamillentee oder Kräuterlösungen (Entspannungsfördernd). Weniger empfehlenswert sind Glyzerin, Alkohol wie z.B. Wein und überhaupt nicht sollten sehr heiße oder auch sehr kalte Flüssigkeiten verwendet werden (Verbrühung/Verkrampfung des Darms).
Die oben genannten Abführmittel eignen sich eher zur Entleerung als zur Reinigung.
Technik
Vor der Reinigung ist es ratsam, den Darm erst mal auf natürliche Weise zu entleeren. Durch die Spülung sollen ja eigentlich nur die Reste entfernt werden, die beim Stuhlgang zurückgeblieben sind.
Eine Tiefenreinigung (bis in den Dickdarm) ist für den Analverkehr normalerweise nicht nötig, da ein Penis durchschnittlicher Größe selten in diese Darmregionen vordringt.
Den Einlauf selbst macht man am besten in der Badewanne, denn da lässt sich leicht saubermachen falls mal etwas danebenspritzt.
- Brauseschlauch mit Spülaufsatz
Wenn man keine Klistierbirne oder ein Klistierset zu Hause hat, geht es am einfachsten mit dem Brauseschlauch von dem der Duschkopf entfernt und durch einen Speziellen Spülkopf ersetzt wurde.
Diese Aufsätze gibt es überall wo es auch Sextoys gibt. Meist sind sie aus Aluminium oder Edelstahl, wobei letzterer auf Grund der Verträglichkeit, Haltbarkeit und Robustheit zu empfehlen ist.
Die Spülköpfe haben eine angenehme, nicht zu dicke Form, und sind an der Spitze abgerundet. Dadurch lassen sie sich sehr leicht in den Anus einführen. Der obere Teil des Spülkopfs ist mit Löchern versehen durch die das Wasser austritt.
Jetzt muss man nur noch eine angenehme Temperatur einstellen und den Wasserdruck nicht zu Hoch wählen, vielleicht etwas Vaseline auf die Spitze des Spülkopfs und dann langsam in den After einführen. Wenn man seine Schließmuskel relativ entspannt hält oder auch dagegenpresst, kann das einfließende Wasser sofort wieder austreten und dabei etwaige Kotreste mit ausspülen.
Zu beachten ist hierbei, nicht zu Tief mit dem Schlauch einzudringen, denn wenn das Wasser in den Dickdarm gelangt, dauert es eine Zeitlang bis man es vollständig wieder herausbekommt und da kann es beim Verkehr leicht zu "Sauereien" kommen. Meist sehr peinlich für die Beteiligten und die Stimmung ist auch dahin.
Den Brauseschlauch ohne diesen Aufsatz zu benutzen ist theoretisch auch möglich, aber praktisch eher nicht empfehlenswert, da man sich mit dem Schlauch sehr leicht den After oder die Darmwand verletzen kann. Er ist allein durch seine Beschaffenheit schon ungeeignet, schwer einzuführen und oftmals auch scharfkantig.
- Abführmittel, Mikroklist und ähnliche Produkte
Sind eigentlich eher für Verstopfungen gedacht. Sicherlich erfüllen sie ihren Zweck und befreien den Darm vom Stuhl aber ohne ein Nachreinigen mit dem Spülkopf oder einer Klistierbirne wird es nicht wirklich sauber.
- Klistiersets, Klistierbirnen und ähnliche Produkte
Mit einer Klistierbirne erreicht man in etwa den gleichen Effekt wie mit einem Spülkopf.
Dabei kann man sich die Birne als eine Kugel mit einem verjüngenden Rohraufsatz vorstellen. Sie besteht meist aus Gummi oder einem gummiähnlichem Kunststoff. Selbst die Handhabung ist denkbar einfach.
Die Gummikugel wird mit der Hand zusammengedrückt, die Spitze ins Wasser gehalten und sobald man den Druck von der Hand zurücknimmt saugt sich die Klistierbirne mit Wasser voll. Nun muss man nur noch den Rohraufsatz in den After einführen und das Wasser aus der Birne in den Enddarm einspritzen.
Man kann nun einen Moment warten oder aber umgehend das Wasser wieder aus dem After pressen. Diesen Vorgang wiederholt man so oft, bis das Wasser das aus dem Darm kommt, sauber ist.
Das Verletzungsrisiko ist minimal, da alles aus Kunststoff/Gummi, weich und abgerundet ist. Man müsste die Klistierbirne schon extrem verkehrt Handhaben, um im schlimmsten Fall mit der Spitze die Darmwand zu perforieren.
Ein Klistierset besteht meist aus einem Irrigator (in Becher- oder auch Beutelform), einem langen Schlauch, einem Ventil/Klemme zur Regulierung des Durchfluss und dem Darmrohr, das es in den verschiedensten Ausführungen gibt. Die Benutzung eine solchen Sets ist eigentlich nicht schwiereig, bedarf aber ein wenig Übung.
Der Irrigator wird mit warmem Wasser oder einer anderen geeigneten Flüssigkeit befüllt und an einem erhöhten Punkt aufgehängt. Das Wasser fließt nun, bedingt durch die Schwerkraft, selbständig in den Schlauch bzw. in den Darm sobald man das Darmrohr eingeführt hat und die Klemme geöffnet wird.
Die Reinigung mit Hilfe eines Klistiersets bietet die meisten Möglichkeiten, vor allem zur Tiefenspülung. Durch den Einsatz von unterschiedlich langen Darmrohren, können verschieden tiefe Bereiche des Darms gezielt gereinigt werden. Dies ist wichtig wenn mehr als "nur" Analverkehr gewünscht wird.
Auch die relativ niedrigen Flussgeschwindigkeiten ermöglichen einem große Mengen an Wasser aufzunehmen, da der Darm genügend Zeit hat sich zu Dehnen, was dann wiederum eher zur sexuellen Stimulation als zur Reinigung dient.
Sexuelle Aspekte
Durch das Einfüllen von Flüssigkeiten die nicht ausschließlich der Reinigung dienen, ist die Darmspülung auch im Bereich BDSM und Fetischismus zu finden.
Das Zuführen von großen Mengen warmen Wassers z.B. kann durchaus als Bestrafung angesehen werden, wenn der Bestrafte keine Möglichkeit hat das Wasser aus seinem Körper herauszupressen (Ballondarmrohr) oder er gezwungen ist es solange wie möglich drinzubehalten, da er mit Strafe rechnen muss falls nur ein Tropfen seinen Schließmuskel verlässt.
Bei gleichzeitiger Blasen-Katheterisierung und einer Magensonde entscheidet der Dominus/Domina völlig Autark welche Mengen and welche Flüssigkeiten dem "Opfer" zugeführt werden bzw. es wieder verlassen. Totale Kontrolle!
Anderseits kann aber auch genau dieses Verhalten der sexuelle Reiz sein, wenn man die Darmspülung bzw. den Einlauf als Sexpraktik oder Fetisch sieht.
Das "Komplett Ausgefüllt" sein, ähnlich dem Einführen von sehr langen (Colon Snake) oder auch sehr dicken Dildos und evtl. auch dem Fisten.
Desweiteren ist durch den Druckaufbau im Darm auch ein Stimulierung der Prostata gegeben. Bei gleichzeitiger Masturbation des Penis kann man relativ leicht zu einem Intensiven Orgasmus kommen.
Man sollte das Ganze als Teil des Vorspiels sehen, denn ein gut durchgeführter Einlauf reinigt nicht nur, er entspannt auch! Das ist vor dem Analverkehr unerlässlich.
Risiken
Verbrühungen oder Verkrampfungen durch zu hohe oder zu niedere Temperaturen der Spülflüssigkeiten.
Verletzungen der Darmwand oder des Afters durch unsachgemäßen Einsatz der Spülgeräte.
Beschädigungen des Darms durch zu hohen Druck z.B. bei Benutzung von Sekt/Schaumwein oder auch dem Brauseschlauch (da schlecht regulierbar)
Gleiches gilt auch für den Einsatz von ungeeigneten Flüssigkeiten aufgrund ihrer Beschaffenheit z.B. zu hoher Alkoholgehalt, Säuregehalt, usw.
Ferner Blutvergiftung (bei Kontakt mit Kot/Blut und gleichzeitiger Nichtverwendung von Einmalhandschuhen)
Evtl. eine Schädigung der Darmflora bei übermäßig häufigen Entleerungen.
Deshalb empfiehlt es sich hochwertige Produkte zu benutzen, die sich gut Reinigen und bestenfalls auch Sterilisieren lassen.
Siehe auch
- Fisten
- Analverkehr
- ATM (ass to mouth)