Gayhelp
Das 1997 gegründete Projekt "ComingOutHelp" benannte sich im Januar 2008 in Gayhelp.de um und ist heute die größte deutschsprachige Informations-Plattform für junge Schwule, Lesben und Bisexuelle zum Thema "Coming-Out".
Allgemeines
Das nicht-kommerziell betriebene Projekt steht Jugendlichen und jungen Erwachsenen bei der Problematik des Umgangs mit der eigenen Homo- bzw. Bisexualität beiseite. Die Besucher werden durch eine umfangreiche Artikelsammlung, Kontakt- und Beratungsmöglichkeiten der User untereinander, eine telefonische Beratungshotline sowie einem fachlich fundierten Beratungs-Team Gleichaltriger unterstützt. Das Portal zeichnet sich durch eine hohe Authentizität aus, da auf den Einsatz von Fremdinhalten verzichtet wird. Auf fast allen Darstellungen sind echte Schwule und Lesben zu sehen, auf die Nutzung von Bilddatenbanken etc. wird nahezu ausnahmslos verzichtet.
Gayhelp.de setzt stark auf Userbeteiligung: User können sich bei Interesse in die redaktionelle Arbeit einbringen. Zudem kann jeder User seine Coming-Out-Erfahrungen, als Video oder schriftlicher Beitrag, auf dem Portal veröffentlichen. Des Weiteren stellen einige engagierte User die sogennannten "Userberater", welche aus ihren eigenen Erfahrungen heraus anderen Jugendlichen bei ihren Problemen zur Seite stehen.
Gayhelp bezeichnet es als einen seiner wichtigsten Schwerpunkte die Normalität von homosexuellen Jugendlichen zu zeigen und hierdurch für Verständnis und Toleranz vor allem gegenüber anderen Jugendlichen zu werben. Auf klischeebehaftete Personen und Inhalte wird weitestgehend verzichtet.
2008 hatte Gayhelp seinen bisher größten Relaunch, welcher neben einer komplett erneuerten Design-Umgebung auch einen wesentlich größeren inhaltlichen Umfang, sowie regelmäßige Aktualität bezüglich der auf dem Portal veröffentlichten Artikel mit sich brachte. Von 1997 bis 2008 (also bis zum Relaunch) lautetete der Projektname "ComingOutHelp" (häufig mit "COH" abgekürzt), im Januar 2008 wurde dieser dann durch "Gayhelp.de" ersetzt.
Nach eigenen Angaben gab es vor dem Relaunch Anfang Januar 20.000 angemeldete Benutzer. Mit der Änderung wurde der Zähler zurückgesetzt und im ersten Monat meldeten sich 1.500 Benutzer an. Die Seite weist etwa 4.000 Besucher am Tag auf (120.000 im Monat), welche monatlich 840.000 Seitenaufrufe erzeugen.
Forum
In Gayhelp.de ist ein hoch frequentiertes Forum integriert, in welchem aktive Mitglieder anderen jungen Schwulen und Lesben aus ihren eigenen Erfahrungen heraus zu Rate stehen. Zudem dient es oft als erste Kontaktaufnahmemöglichkeit für junge Schwule und Lesben.
Gayclique
Gayhelp ist auch in der Offline-Welt aktiv. So finden regelmäßige Treffen und Unternehmungen statt, an welcher die Besucher der Seite teilnehmen können. Das Alter der Teilnehmer liegt durchschnittlich zwischen 14 und 22 Jahren. Die gemeinsamen Unternehmungen erstrecken sich von nicht-schwulen Aktivitäten (z.B. Besuch der Loveparade), bis hin zu Abstechern in die "Community", wie z.B. CSD-Besuche, etc. Die Aktivitäten der Gayclique werden online in Video- und Blog-Form dokumentiert. Hierdurch erlangen auch ungeoutete Jugendliche, die keinen schwulen Freundeskreis haben die Möglichkeit, an dem Zusammenhalt und der Gemeinschaft der Gruppe teilzuhaben.
Sonstiges
Gayhelp.de verfügt über eine Vielzahl namhafter Kooperationspartner, unter anderem dem Kinderschutzbund, dem Jugendnetzwerk Lambda, den HIV-Präventions-Projekten von Regenbogen e.V. und der Jugend-Community Funkyboys.com. Letztere ist die größte schwule Jugend-Dating-Plattform, bei der im Gegensatz zu Gayromeo schon eine Anmeldung ab 14 Jahren erwünscht ist. Derzeit wird an der Integration von Inhaltsteilen von Gayhelp in Funkyboys gearbeitet. Eine Integration der Benutzer ist in Planung.
Weblinks
- Gayhelp.de - Das Coming-Out-Portal für Schwule, Lesben und Bisexuelle
- Radiobeitrag von 1Live über das Gayhelp-Projekt
Dieser Artikel entstammt in seiner ersten oder einer späteren Version der deutschsprachigen Wikipedia. Er wurde dort jedoch gelöscht und ins HomoWiki gerettet. Wenn möglich wurden die Autorennamen in die Diskussionsseite geschrieben, um der GNU-FDL zu entsprechen.