Grätsche

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Die Grätsche ist ein universelles Konzept in tuntischer Kultur. Sie steht für Spontanität, Improvisation, Billigkeit und das positiv besetzte Selbstbild als Störfaktor (vgl. die nervige Alte).

Generell lässt sich das Grätschen auf unterschiedliche Lebensbereiche anwenden, zu einigen Gelegenheiten hat sich die Grätsche allerdings bereits im Besonderen etabliert:

Taufgrätsche

Die auch als Tuntengrätsche bekannte Taufe wird in der Regel von besoffenen Trinen sausgeführt, die in eine andere Taufe hineintaufen bevor oder während der eigentlich zu taufende Name gesprochen wird. So entstehen mitunter grotesk oder besonders schäbige Namensschöpfungen, die für Gesprächsstoff und Material für Umtaufen und Übertaufen sorgen. Andere Varianten sind die Grätsche für Zwischendurch und die Blitzgrätsche.

Showgrätsche

Diese besonders bei knapp geplanten Shows gefürchte Intervention ist ein alter Hut. Ein Tunte die bereits im Programm vorkommt oder "eigentlich" nur als Publikum anwesend ist, drängt sich spontan der Moderation und oder der Technik auf und "bietet sich an" eben mal noch "kurz" eine Nummer zum Besten zu geben. Mitunter handelt es sich dabei auch um vom Publikum gefeierten Beiträgen. Es soll aber auch schon zu folternden Eskapaden gekommen sein, bei denen sich zwei oder mehr bühnengeile Rampensäue mit immer weiteren Grätschen zu übertreffen suchten und damit alle anderen Anwesenden in den Wahnsinn trieben.

Zeitverzerrte Post-Show-Showgrätsche

Eine Sonderform stellt die zeitverzerrte Post-Show-Showgrätsche dar. Hierbei versucht ein*e später eintreffende*r Performer*in zu einem Zeitpunkt nach der Show noch zu einem Auftritt zu kommen. In der Regel bleibt es beim Versuch, da alle anderen Anwesenden das Thema Show bereits abgehakt haben und damit beschäftigt sind mehr Schaumwein in die Nähe ihrer Blutbahnen zu befördern oder vögelbares Material in die Nähe ihrer körperlichen Lustzentren zu bringen. Dennoch kommt es vor, dass charismatischen Sympathieträger*innen, gefeierten Ikonen oder unaufhaltbaren Alttunten noch eine Bühe geboten wird (je nach Fall mehr oder weniger freiwillig).