Institut für Sexualwissenschaft

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Am 6. Juli 1919 eröffnete Dr. Magnus Hirschfeld (1868–1935) in Berlin das ‚Institut für Sexualwissenschaften‘. Ein Institut, in dem auch Kurt Hiller sich intensiv engagierte und u.a. Arthur Kronfeld, Karl Giese oder Richard Linsert arbeiteten.

Gedenksäule für das institut für Sexualwissenschaft

Das Institut war die erste Einrichtung für Sexualforschung weltweit und lange Zeit das einzige seiner Art. Es war zugleich wissenschaftliche Forschungsstätte, Beratungs- und Behandlungseinrichtung, Fortbildungsstätte und Archiv. Eng mit dem Institut verbunden war das bereits 1897 von Hirschfeld und anderen gegründete ‚Wissenschaftlich-humanitäre Komitee‘ (WhK). Aus ihm sowie aus dem Institut heraus entstanden viele politische Aktionen (wie zur Abschaffung des §175).

Das Institut befand sich in einer dreistöckigen Villa im Bezirk Tiergarten. Auch Hirschfelds Privatwohnung befand sich in dem Gebäude.

Am 6. Mai 1933 wurde das Institut für Sexualwissenschaften geplündert und zerstört. Die Bibliothek des Instituts wurde zusammen mit zehntausenden Werken anderer Autoren bei der Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 auf dem Opernplatz vernichtet. Am 14.6.1933 wurde das Institut auf Anordnung von Polizeipräsidenten von Levetzow offiziell geschlossen.

Als Erinnerung an das Institut wurde am 75. Gründungstag des Instituts, am 6. Juli 1994, eine Gedenksäule (nach dem Entwurf von Georg Seibert), das ‚Denkmal für das Institut für Sexualwissenschaft‘, in der Nähe des ehemaligen Standorts des Instituts am Bettina-von-Arnim-Ufer eingeweiht.

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