HIV-Test: Unterschied zwischen den Versionen
Ulli (Diskussion | Beiträge) Keine Bearbeitungszusammenfassung |
(HIV-Schnelltest) |
||
(2 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 15: | Zeile 15: | ||
Sensitivität fragt danach, welche Fähigkeit der jeweilige Test hat, auch noch kleinste vorkommende Mengen an [[HI-Virus|HIV]] korrekt zu erkennen. Gewünscht ist eine möglichst hohe Sensitivität: ein nicht ausreichend sensitiver Test würde bedeuten, dass einige HIV-infizierte Proben nicht als solche erkannt werden. Der 'Preis' hoher Sensitivität allerdings ist, dass bei 99,9% Sensitivität auch einige Tests positiv ausfallen, die gar kein [[HI-Virus|HIV]] enthalten. Diese Ergebnisse werden falsch-positiv genannt. Das Ziel, diese falsch-positiven Testergebnisse zu vermeiden, ist ein Grund, weswegen ein erster positiver Test in Industriestaaten immer durch einen zweiten (und stärker sensitiven) Test bestätigt werden muss. | Sensitivität fragt danach, welche Fähigkeit der jeweilige Test hat, auch noch kleinste vorkommende Mengen an [[HI-Virus|HIV]] korrekt zu erkennen. Gewünscht ist eine möglichst hohe Sensitivität: ein nicht ausreichend sensitiver Test würde bedeuten, dass einige HIV-infizierte Proben nicht als solche erkannt werden. Der 'Preis' hoher Sensitivität allerdings ist, dass bei 99,9% Sensitivität auch einige Tests positiv ausfallen, die gar kein [[HI-Virus|HIV]] enthalten. Diese Ergebnisse werden falsch-positiv genannt. Das Ziel, diese falsch-positiven Testergebnisse zu vermeiden, ist ein Grund, weswegen ein erster positiver Test in Industriestaaten immer durch einen zweiten (und stärker sensitiven) Test bestätigt werden muss. | ||
Spezifität sagt etwas darüber aus, wie gut der jeweilige Test bei der Erkennung zwischen [[HI-Virus|HIV]]- und anderen ähnlich gebauten Antikörpern unterscheiden kann. | Spezifität sagt etwas darüber aus, wie gut der jeweilige Test bei der Erkennung zwischen [[HI-Virus|HIV]]- und anderen ähnlich gebauten Antikörpern unterscheiden kann. | ||
== Siehe auch == | |||
* [[HIV-Schnelltest]] | |||
* [[HI-Virus]] | |||
* [[negativ]] | |||
* [[positiv]] | |||
* [[falsch-negativ]] | |||
* [[falsch-positiv]] | |||
[[Kategorie:HIV und AIDS]] |
Aktuelle Version vom 4. Juli 2007, 22:40 Uhr
"Habe ich mich möglicherweise mit HIV infiziert?" Wenn man / frau sich diese Frage stellt, und tatsächlich eine Antwort erhalten will, wird er / sie nach reiflicher Überlegung und Beratung vielleicht einen entsprechenden Test, den HIV-Antikörper-Test, vornehmen lassen.
Der immer noch häufig verwendete Begriff AIDS-Test ist nicht zutreffend: mit dem Test wird eine Infektion mit dem Virus HIV nachgewiesen (deswegen HIV-Antikörper-Test oder kurz HIV-Test), nicht jedoch das Krankheitsbild AIDS.
Ein positives Ergebnis eines HIV-Antikörper-Tests hat für die infizierte Person weitreichende und gravierende Folgen. Schon aus diesem Grund werden an die Durchführung der Tests und die eingesetzten Verfahren sehr hohe Anforderungen gestellt. Zudem ist (auch aufgrund der weitreichenden Folgen) in Industriestaaten Standard, dass ein HIV-Antikörper-Test immer mit einer umfangreichen Beratung verbunden ist. Zudem sollte bei Tests immer die Privatheit der untersuchten Person gewahrt bleiben. Angesichts der möglichen Konsequenzen eines positiven Testergebnisses (z.B. sozialrechtlicher Art, bestimmte Versicherungen können nicht mehr abgeschlossen werden) sollte bei HIV-Antikörper-Tests immer auch überlegt werden, ob ein anonymer Test (also ohne Bekanntgabe der Identität der untersuchten Person) zu erwägen ist.
Wie funktioniert ein HIV-Antikörper-Test?
Wenn das Immunsystem eines gesunden Menschen mit HIV-Antigenen (HIV-Antigene sind Teile der Proteinstruktur des Virus) in Kontakt kommt, produziert es bestimmte Proteine (Antikörper), die genau zu diesen Antigenen passen und helfen sollen, sie aus dem Körper fern zu halten. Dass HIV dieses System umgehen, nahezu ausschalten kann, ist Basis für das große Gefährdungspotenzial von HIV.
In HIV-Antikörper-Tests werden üblicherweise synthetisch hergestellte und zur Erkennung markierte HIV-Antigene eingesetzt. Wenn im Blut einer Peson HIV-Antikörper anwesend sind, binden diese sich an die künstlichen HIV-Antigene des Tests. Hatte die Person niemals Kontakt mit HIV, hat sie auch keine Antikörper, die an das Test-Antigen binden könnten – der Test fällt negativ aus. Ein positives Testergebnis hingegen bedeutet, dass die untersuchte Person in der Vergangenheit Kontakt mit HIV hatte und vermutlich infiziert ist.
Wie genau ein HIV-Antikörper-Test arbeitet, wird im wesentlichen anhand zweier Kriterien beurteilt, der Sensitivität und der Spezifität. Sensitivität fragt danach, welche Fähigkeit der jeweilige Test hat, auch noch kleinste vorkommende Mengen an HIV korrekt zu erkennen. Gewünscht ist eine möglichst hohe Sensitivität: ein nicht ausreichend sensitiver Test würde bedeuten, dass einige HIV-infizierte Proben nicht als solche erkannt werden. Der 'Preis' hoher Sensitivität allerdings ist, dass bei 99,9% Sensitivität auch einige Tests positiv ausfallen, die gar kein HIV enthalten. Diese Ergebnisse werden falsch-positiv genannt. Das Ziel, diese falsch-positiven Testergebnisse zu vermeiden, ist ein Grund, weswegen ein erster positiver Test in Industriestaaten immer durch einen zweiten (und stärker sensitiven) Test bestätigt werden muss. Spezifität sagt etwas darüber aus, wie gut der jeweilige Test bei der Erkennung zwischen HIV- und anderen ähnlich gebauten Antikörpern unterscheiden kann.