ACT UP: Unterschied zwischen den Versionen
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* [http://de.wikipedia.org/wiki/Act_Up ACT UP] bildete sich zuerst in den USA (erste Gruppe 1987 in New York), vor allem als Reaktion auf eine US-Regierung, die trotz immer dramatischerer Aids-Krise nahezu nicht tätig wurde. ACT UP ist eine Bewegung und Idee, die zahlreiche unabhängige Gruppen weltweit vertraten und vertreten. | * [http://de.wikipedia.org/wiki/Act_Up ACT UP] bildete sich zuerst in den USA (erste Gruppe 1987 in New York), vor allem als Reaktion auf eine US-Regierung, die trotz immer dramatischerer Aids-Krise nahezu nicht tätig wurde. ACT UP ist eine Bewegung und Idee, die zahlreiche unabhängige Gruppen weltweit vertraten und vertreten. | ||
Anfang der 1990er Jahre bildeten sich in den USA und Großbritannien Aktionsgruppen von jungen Lesben und Schwulen unter Namen wie 'Queer Nation' oder 'OutRage', die die Erfahrungen und Arbeitsweisen von ACT UP aufgriffen, sich aber eher auf Themen wie Gewalt gegen Schwule und Lesben bezogen. | |||
ACT UP bestand und besteht (international) bis heute aus einer Vielzahl lokaler, unabhängig voneinander agierender politischer Aids-Aktionsgruppen, die sich einem gemeinsamen Ziel und einer verbindenden Philospophie verpflichtet fühlen. | |||
In Deutschland gab es ACT UP - Gruppen in Berlin, Dortmund, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Nürnberg. Sie trafen sich regelmäßig zu Gedanken- und Erfahrungsaustausch sowie | Diese gemeinsame Philosophie brachten anfangs besonders [[Larry Kramer]] (der am 10. März 1987 die 'Gründungsrede' im 'Gay and Lesbian Community Center' hielt) sowie [[Michael Callen]] und [[Vito Russo]] zum Ausdruck, ein wesentlicher Theoretiker der New Yorker ACT UP-Gruppe war [[Mark Harrington]]. Eine der Grundlagen von ACT UP sind die [[Denver_Prinzipien|Denver Prinzipien]]. | ||
In Deutschland gab es ACT UP - Gruppen in Berlin, Dortmund, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Nürnberg. Sie trafen sich regelmäßig zu Gedanken- und Erfahrungsaustausch sowie Koordination gemeinsamer Aktionen, meist im [[Waldschl%C3%B6sschen|Waldschlösschen]]. | |||
In den deutschen Gruppen organisierten sich überwiegend schwule Männer, aber auch lesbische und heterosexuelle Frauen und heterosexuelle Männer beteiligten sich. Einer der Protagonisten der deutschen ACT UP - Bewegung war der Politologe und Aktivist [[Andreas Salmen]]. | In den deutschen Gruppen organisierten sich überwiegend schwule Männer, aber auch lesbische und heterosexuelle Frauen und heterosexuelle Männer beteiligten sich. Einer der Protagonisten der deutschen ACT UP - Bewegung war der Politologe und Aktivist [[Andreas Salmen]]. | ||
Die deutschen ACT UP - Gruppen zeigten viele Aktivitäten auf lokaler und regionaler Ebene, unternahmen aber auch zahlreiche koordinierte bundesweite Aktionen, wie z.B. Proteste auf den Deutschen Aids-Kongressen 1990 in Hamburg und 1992 in Wiesbaden, die Organisation von Aktionen in Deutschland anlässlich des internationalen „Marlboro-Boykotts“ oder die Dombesetzung in Fulda. | Die deutschen ACT UP - Gruppen zeigten viele Aktivitäten auf lokaler und regionaler Ebene, unternahmen aber auch zahlreiche koordinierte bundesweite Aktionen, wie z.B. Proteste auf den Deutschen Aids-Kongressen 1990 in Hamburg und 1992 in Wiesbaden, Proteste gegen Pharma-Firmen, die Organisation von Aktionen in Deutschland anlässlich des internationalen „Marlboro-Boykotts“ oder die Dombesetzung in Fulda im September 1991. | ||
=== Literatur === | |||
* [[Andreas Salmen|Salmen, A.]]: (Hg.) ACT UP Feuer unterm Arsch. Die AIDS-Aktionsgruppen in Deutschland und den USA. Deutsche AIDS-Hilfe, Berlin 1991 (AIDS-Forum DAH Sonderband) | |||
* Crimp, D.: Promiskuität in Zeiten der Epidemie. in: Vollbild AIDS. Ausstellungskatalo, Berlin 1988 | |||
* Crimp, D., Rolston, A.: AidsDemoGraphics. Bay Press, Seattle 1990 | |||
* [[Michael Callen|Callen, M.]]: Surviving and Thriving With AIDS - Collected Wisdom Vol. 2. People With AIDS Coalition, New York 1988 | |||
* [[Larry Kramer|Kramer, L.]]: Reports from the Holocaust. The making of an AIDS activist. | |||
* Watney, S.: Policing Desire. Pornography, AIDS and The Media. University of Minnesota Press, Minneapolis 1989 | |||
* Würdemann, Ulrich: Schweigen = Tod, Aktion = Leben – ACT UP in Deutschland 1989 bis 1993. Berlin 2017 (weitere Infos [https://www.2mecs.de/wp/2017/07/schweigen-tod-aktion-leben-act-up-in-deutschland-1989-bis-1993/] ) | |||
siehe auch: 2mecs.de: [https://www.2mecs.de/wp/act-up/ ACT UP] | |||
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Aktuelle Version vom 17. Januar 2018, 13:31 Uhr
ACT UP
Aids Coalition To Unleash Power (Aids-Koealition zur Erringung von Kraft/Macht), Aids-Aktionsgruppen
- ACT UP bildete sich zuerst in den USA (erste Gruppe 1987 in New York), vor allem als Reaktion auf eine US-Regierung, die trotz immer dramatischerer Aids-Krise nahezu nicht tätig wurde. ACT UP ist eine Bewegung und Idee, die zahlreiche unabhängige Gruppen weltweit vertraten und vertreten.
Anfang der 1990er Jahre bildeten sich in den USA und Großbritannien Aktionsgruppen von jungen Lesben und Schwulen unter Namen wie 'Queer Nation' oder 'OutRage', die die Erfahrungen und Arbeitsweisen von ACT UP aufgriffen, sich aber eher auf Themen wie Gewalt gegen Schwule und Lesben bezogen.
ACT UP bestand und besteht (international) bis heute aus einer Vielzahl lokaler, unabhängig voneinander agierender politischer Aids-Aktionsgruppen, die sich einem gemeinsamen Ziel und einer verbindenden Philospophie verpflichtet fühlen.
Diese gemeinsame Philosophie brachten anfangs besonders Larry Kramer (der am 10. März 1987 die 'Gründungsrede' im 'Gay and Lesbian Community Center' hielt) sowie Michael Callen und Vito Russo zum Ausdruck, ein wesentlicher Theoretiker der New Yorker ACT UP-Gruppe war Mark Harrington. Eine der Grundlagen von ACT UP sind die Denver Prinzipien.
In Deutschland gab es ACT UP - Gruppen in Berlin, Dortmund, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Nürnberg. Sie trafen sich regelmäßig zu Gedanken- und Erfahrungsaustausch sowie Koordination gemeinsamer Aktionen, meist im Waldschlösschen. In den deutschen Gruppen organisierten sich überwiegend schwule Männer, aber auch lesbische und heterosexuelle Frauen und heterosexuelle Männer beteiligten sich. Einer der Protagonisten der deutschen ACT UP - Bewegung war der Politologe und Aktivist Andreas Salmen.
Die deutschen ACT UP - Gruppen zeigten viele Aktivitäten auf lokaler und regionaler Ebene, unternahmen aber auch zahlreiche koordinierte bundesweite Aktionen, wie z.B. Proteste auf den Deutschen Aids-Kongressen 1990 in Hamburg und 1992 in Wiesbaden, Proteste gegen Pharma-Firmen, die Organisation von Aktionen in Deutschland anlässlich des internationalen „Marlboro-Boykotts“ oder die Dombesetzung in Fulda im September 1991.
Literatur
- Salmen, A.: (Hg.) ACT UP Feuer unterm Arsch. Die AIDS-Aktionsgruppen in Deutschland und den USA. Deutsche AIDS-Hilfe, Berlin 1991 (AIDS-Forum DAH Sonderband)
- Crimp, D.: Promiskuität in Zeiten der Epidemie. in: Vollbild AIDS. Ausstellungskatalo, Berlin 1988
- Crimp, D., Rolston, A.: AidsDemoGraphics. Bay Press, Seattle 1990
- Callen, M.: Surviving and Thriving With AIDS - Collected Wisdom Vol. 2. People With AIDS Coalition, New York 1988
- Kramer, L.: Reports from the Holocaust. The making of an AIDS activist.
- Watney, S.: Policing Desire. Pornography, AIDS and The Media. University of Minnesota Press, Minneapolis 1989
- Würdemann, Ulrich: Schweigen = Tod, Aktion = Leben – ACT UP in Deutschland 1989 bis 1993. Berlin 2017 (weitere Infos [1] )
siehe auch: 2mecs.de: ACT UP