Goldener Stöckel
Der goldene Stöckel ist ein ebenso mächtiges wie verfluchtes Tuntisches Artefakt. Er gilt als Preis für den besten Beitrag bei der Schlösschenshow und wurde lange Zeit an eine*n durch mehr oder weniger fragwürdige Methoden ermittelte "Gewinner*in" überreicht. Über die Jahre entstanden viele Erzählungen und Legenden, darunter auch Berichte von Diebstählen, Fälschungen und Versuchen den Stöckel zu vernichten. Showpartnerschaften, Freundschaften und ganze Referate sollen an den unheiligen Verlockungen des Stöckels zerbrochen sein. Die legendäre Geschichte des Stöckels wurde durch die Hüter*innen des Goldenen Stöckels überliefert. Heute finden keine Verleihungen mehr statt und der verfluchte Stöckel wechselt stattdessen die Besitzer*innen durch andere Umstände. Zuletzt wurde er als Hauptpreis bei einer Bingo-Runde verlost.
Urtuntenzeit
Die Idee des goldenen Stöckels ist auf eine Analogie zum goldenen Apfel des Paris zurück zu führen.
Discordia (a.k.a. Eris) wurden die Shows im Olymp zu langweilig und um für ein bisschen Action, bzw. Zickentum zu sorgen stiftete sie als Proto-Tunte den goldenen Apfel für die schönste Göttin. Dummerweise beschwor sie damit den schlimmsten Krieg im Altertum herauf. Da niemand bei der Show jemals schön war oder sein wird, sollte der goldene Stöckel daher an den 'besten Act' als Wandapokal verliehen werden.
Die Idee dazu stammte 2003 von Randa Lear, die selbst mythischen Ursprungs ist, geschaffen wurde dieses Meisterwerk von einer unbekannten Tunte, die nur unter dem Pseudonym "BüchsenBen" bekannt war.
Fest steht, dass er vielleicht aus bösem Blut zwischen Tunten geformt wurde und somit seinen eigenen Willen hat, aber mittlerweile zu einem Symbol der Anerkennung geworden ist. Über die Jahre haben sich auch die positiven Energien mächtiger Showtunten und Showduos, sowie die Garstigkeit ihrer Neider darin eingeschrieben, sodass schwer abzusehen ist, welche Kräfte seine Anwesenheit zur Manifestation inspiriert. Im Grunde war's mal als Trophäe bei einer schangeligen Tuntenshow gedacht, in etwa so bedeutend wie ein Pokal bei der Miniplayback-Show, also nicht wirklich, denn alle waren Sieger*innen, bis Leute auf die Idee kamen es mal wieder zu überpolitisieren, ne Wertung statt Anerkennung und gemeinsamen Spaß darin gesehen haben.
Post-Urtuntische Ära
Der Stöckel wurde zum Skandalobjekt, als er 2007 an Düsseldorf verliehen wurde, die sich ein halbes Jahr später haben bestehlen lassen. Die Trotteligkeit Düsseldorfs in Kooperation mit Köln erlaubte es, dass der Stöckel nach dem Auffinden noch ein zweites Mal entwendet wurde. Der Stöckel tauchte erst 2008 wieder auf, als er von Missy Onähr-Indubio und ihrer Tochter in einem Schrank gefunden wurde. Aufgrund diverser Unregelmäßigkeiten bei der Vergabe sollte er dauerhaft in den Besitz des Waldschlösschens übergehen.
Dieser klägliche Versuch seine Macht zu brechen musste letzten Endes scheitern, denn der Stöckel hat seinen eigenen Willen und er sucht seine Meister*In.
Nachkriegszeit
Nachdem der Stöckel nach einem grässlich langem Musical irrtümlicherweise den Weg in die Heimat von Pipi Popo gefunden hatte, lud diese alle lebendigen und scheintoten Urtunten, unter Ihnen auch die Schöpferin und Stifterin Randa Lear ein, um ihn in hochoffizieller Zeremonie unter Zeug*Innen auf einem Scheiterhaufen zu verbrennen.
Das offizielle Ziel sollte die endgültige Vernichtung und Entmachtung des Goldenen Stöckels sein, der die Shows über Jahre nicht besser machte sondern im Gegenteil für Zorn, Zwist und Zank, für Diebstahl, Lügen und Intrigen sorgte.
Nach und nach wurden allerdings Stimmen laut, die behaupteten Pipi hätte nicht den wahren Goldenen Stöckel verbrannt, sondern nur ein billiges aber wohl überzeugendes Imitat, worauf die Tunten natürlich sofort reinfielen. In Wirklichkeit wollte Pipi den originalen Goldenen Stöckel nur für sich haben, weshalb sie das Imitat öffentlich verbrannte.
Der echte Goldene Stöckel wurde, so behaupten Augenzeug*Innen, in der Gruft der Thea Proxima Amata T(h)ralisch versteckt um ihn für immer aus der Tuntenwelt zu verbannen und seine Macht zu versiegeln. Aber who knows?!
Ära der Schwengel
Im Mai 2011 erreichte ein Anonymer Anruf die Abteilung für allg. und angewandte Homosexualität in Münster und erklärte der verhuschten Evita Brown, dass der Stöckel nicht verbrannt worden sei sondern auf ungeklärtem Weg nach Bochum gelangt ist, was ja im Grunde zumindest bei ersterem auch stimmte da Pipi das Imitat zeremoniell opferte. Darauf reingefallen taten sich Evita, Wanda Lismus und Chassity Belt zusammen um den Stöckel aus den Klauen von Frau Onähr-Indubio zu befreien. Dies war die Geburtstunde von Charlies Schwengel.
Die spannende Dokumentation dieser Rückeroberung des Stöckels für die Allgemeinheit wurde beim Schlösschen im Sommersemester 2011 präsentiert um Missy bloß zu stellen. Leider wurde der Stöckel aus dem Vorbereitungsraum noch während der Show entwendet (jetzt rate man mal von wem wohl...). Als einzige halbwegs glaubhafte Information lässt sich festhalten, dass man jetzt zumindest erahnen kann, wo er sich befindet.
Dieser Umstand scheint etwas absurd, da eine "Vorbereitung" egal welcher Show oder Moderation nie beabsichtigt oder zu erkennen war. Wozu also der Vorbereitungsraum?!
Weil Tunten ja so verschwiegen sind, ging man schnell davon aus, dass der Goldene Stöckel von jemand Unbekanntem entwendet worden ist und er sowieso irgendwie irgendwann wieder auftauchen wird.
Die Hüter*innen des Stöckels
Der Berfung der ersten Hüterin
Der Fall des entwendeten Stöckels konnte, dank der überraschend ausgeklügelten Täuschung nicht direkt auf die wiederauferstandene Thea T(h)ralisch zurückgeführt werden, gleichwohl konnte eine etwaige Beteiligung an dessen Verschwinden nicht ausgeschlossen werden. Ønigin Titania gelang es mittels Radiokohlenstoffdatierung und alten Lichtbildaufnahmen zu beweisen, dass der verbrannte Goldene Stöckel aus der Ära der Schwengel ein billiges Imitat war, welches es trotzdem schaffte genug Neid in einer schäbigen Tunte zu schüren, dass sie ihn ebenfalls besitzen musste.
Durch weitere Nachforschungen gelangte die Ønigin an den geheimen Lageplan zur Gruft der Thea T(h)ralisch, in der der wahre Stöckel verborgen lag. Da die Reise zur Gruft mehr als 5 Minuten dauerte und die Ønigin bereits den gesamten Proviant zu Beginn der Reise gefressen hatte, wäre sie bei der Bergung des originalen Stöckels beinahe verhungert und wollte aufgeben. Schließlich gelang es ihr aber doch den Stöckel zu bergen. Anhand eindeutiger Spuren von DNS (Drogen-Nutten-Schischi) auf dem Stöckel konnte dessen Echheit verifiziert werden.
Die Ønigin, die in direkter Linie von Randa Lear abstammt (Stifterin des Stöckels), wurde durch diese Tat als Hüterin des Stöckels bekannt. Die Ønigin sah es laut eigener Aussage als ihre Aufgabe, den Stöckel der jeweils rechtmäßigen Besitzerin zukommen zu lassen. Allerdings endete zeitgleich die Ära der Verleihung des Goldenen Stöckels und er sammelte Staub auf ihrem Kühlschrank. Worüber sie nicht traurig war.
Das verfluchte Erbe
Nach dem Tod der Ønigin ging der Stöckel in den Besitz ihrer Gattin Brigitte Oytoy über, welche fortan als Stand-In-Hüterin des Goldenen Stöckels über diesen verwaltete. Die Schlösschentunten hatten sich inzwischen an sechsstündige Trash-Shows gewöhnt und die Verleihung des Stöckels wurde nicht wieder eingeführt. Während Oytoy den ollen Schuh auf ihrem Altar einstauben ließ, ereignet sich immer wieder seltsame Vorfälle. Es entstanden Gerüchte, dass auf dem Stöckel ein schrecklicher Fluch lastete. Es hieß dieser ziehe diebische Verwandtschaft an und stifte Zwietracht unter Geschwistern.
Oytoy versuchte schließlich mehrfach sich des Stöckels zu entledigen. Es folgten einige Anläufe mit Feuer und verschiedenen Säuren, die allesamt scheiterten. Als Ultima Ratio versuchte sie den Stöckel im Lavastrom im inneren des Hurkutsteins, in dem der Stöckel ursprünglich geschmiedet wurde, zu vernichten. Dieser war allerdings erkaltet und es wurde klar, dass der Fluch des Stöckels nur durch Diebstahl oder auf einer Bühne weitergereicht werden konnte. Als Felizitas Navidad bei der Show den Stilpreis bei einer Auktion verhökern wollte, witterte Oytoy die Gelegenheit den Stöckel loszuwerden und gleichzeitig den Stilpreis zu gewinnen. Allerdings wurde sie von Dorle Rose mit einem aus der Küche gestohlenen Edelstahlpfannenwender übeboten. Leicht wäre es gewesen ihn einfach einmal Wanda zu verleihen, die etwas peinlich-verzweifelt bei jeder Show auf die Bühne rennt und versucht Preise anderer anzunehmen, um endlich mal irgendeinen Preis zu bekommen.
Ära der Hüter*innen
Nach weiteren Jahren verzweifelter Suche nach Lösungen gelang es Oytoy schließlich den Goldenen Stöckel als Hauptpreis einer Bingo-Runde an Vollein Voll loszuwerden. Voll hütet diesen nun in Hamburg. Zuletzt wurde der Stöckel in den Händen der Schaar der Schäbigen gesichtet. Seine Geschichte ist sicher noch nicht zu Ende erzählt...
Links
Quellen
- Breit von Flach/Onähr: erfundenes Lexikon der Tuntologie ; allg. Tuntologie
- Zeitzeug*Innen, Lichtbildaufnahmen und eingebrannte Netzhäute